Kommunikation ist mehr als reden, schreien, flüstern oder rufen. Kommunikation ist ein Prozess der Bedeutungsvermittlung zwischen zwei und mehr Lebewesen. Es ist der Austausch oder die Übertragung von Information und niemals statischer Natur.
Der Begriff „Vermittlung“ besagt bereits, dass diese Übertragung immer über eine Instanz – also ein Medium – geschieht. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um eine Unterhaltung oder eine andere Aktion handeln. Bereits das bloße Verhalten aufeinander ist Kommunikation. Auf die menschlichen Lebewesen übertragen ist es das Geben und Nehmen von Gedanken, Vorstellungen und Meinungen. Diese werden von einer Person ausgesendet und von einer oder mehreren anderen Individuen empfangen.
Der österreichische Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick sagte mit seinem Axiom „Man kann nicht nicht kommunizieren“ aus, dass es unmöglich ist, sich nicht zu verhalten. Wer beispielsweise schweigt, sagt zwar nichts aus, kommuniziert jedoch (vielleicht ohne es zu wollen) seinem Gegenüber damit Zustimmung, Ablehnung, Ahnungslosigkeit oder etwas anderes.
Im Idealfall ist Kommunikation Verständigung zwischen Sender und Empfänger: Der Sender begeht eine kommunikative Handlung (z.b. das Aussprechen einer Nachricht). Der Empfänger (oder auch Rezipient) begeht im selben Augenblick seinerseits eine kommunikative Handlung (in diesem Falle das Zuhören) und versucht, die Nachricht auch tatsächlich zu verstehen.
Die Massenkommunikation ist hierbei noch eine gesonderte Art der Kommunikation: Massenkommunikation ist die Vermittlung von Informationen eines Senders an eine undefinierte (und eigentlich unbegrenzte) Anzahl von Empfängern. Der Sender hat folglich keine Möglichkeit, herauszufinden, wie die Information bei den Empfängern ankommt, wie sie aufgenommen wird, und ob sie überhaupt alle Individuen erreicht. Die Aussendung der Information geschieht über technische Verbreitungsmittel.
Zu solchen Mitteln – oder auch Massenmedien – gehören beispielsweise Zeitung, Fernsehen oder Radio. Die Übertragung der Information über Massenmedien und der Empfang der Inhalte müssen nicht zeitgleich ablaufen. Auch die räumliche Trennung spielt bei der Massenkommunikation eine Rolle, denn sie ist definitiv vorhanden.
Medium bei der Kommunikation
Kommunikation ist Bedeutungsvermittlung und geschieht immer über eine Instanz, also ein Transportmittel, über die das Geschehen abläuft. Dieses Mittel wird gemeinhin als Medium bezeichnet und kann alle möglichen Formen annehmen. Eine Sprache ist beispielsweise genauso ein Mittel oder Medium wie die Schrift, eine Bewegung, eine Geste, ein Rauchzeichen, ein Telefon. In der Disziplin der Kommunikationswissenschaft werden diese Medien in sogenannte „Primäre Medien„, „Sekundäre Medien“ und „Tertiäre Medien“ unterschieden.
Erstere bezeichnen nonverbale Vermittlungsinstanzen wie Gestik oder Mimik. Bei den „Sekundären Medien“ ist ein Gerät auf der Seite des Senders vonnöten, jedoch keines auf der Seite des Empfängers. Hierzu gehören z.b. Flaggensignale oder Rauchzeichen. Mit dem Begriff „Tertiäre Medien“ werden die Kommunikationsmittel beschrieben, die zu den technischen Sendern und technischen Empfängern gehören (wie Telefon, Film oder Computer).
Besonders im Bereich der digitalen Kommunikation spielen Medien eine große Rolle, da diese Art des Austausches nur über Distanz erfolgt und teilweise mehrere zusammengeschlossene Medien involviert sind, wie beispielsweise Rechner (Computer), Mikrofon, Kamera und Tastatur bei einer Videokonferenz.
Computervermittelte (digitale) Kommunikation
Bei der computervermittelten Kommunikation spielt die Übertragung von Inhalten mithilfe eines Rechners zum Aufbau einer Datenverbindung eine Rolle. Die digitale Kommunikation erfolgt mithilfe digitaler Medien, wie dem Internet. Informationen werden in binäre Codierungen gespeichert und umgewandelt. Bei dieser Art des Austausches kann es gut sein, dass sowohl Empfänger als auch Sender keinerlei soziale Kontakte außerhalb dieser Kommunikation pflegen, ja sich noch nicht einmal kennen.
Diese Art der Kommunikation kann also komplett anonym stattfinden, was die Hemmschwelle natürlich bedeutend herabsetzt, denn man kann das Gegenüber nicht sehen und hören, braucht also keine direkten negativen Reaktionen zu fürchten. Dies zeigt sich besonders deutlich in Chatrooms oder bei der Versendung von Emails. Es gibt jedoch auch Ausnahmen. Bei Videokonferenzen beispielsweise schließen sich mehrere Teilnehmer einer Zusammenkunft an, die über den Rechner auf Video übertragen wird, sodass jeder Teilnehmer alle anderen sehen kann. Bei dieser Art der Kommunikation sind die Teilnehmer natürlich weitestgehend nicht anonym. Videokonferenzen werden immer häufiger in Firmen und Unternehmen eingesetzt. Die Teilnehmer müssen so nicht mehr lange Distanzen zum Ort des Treffens zurücklegen, was Zeit und Geld spart.
Bezüglich der digitalen Kommunikation gibt es sowohl viele Befürworter als auch viele Kritiker.Befürworter schätzen die Schnelligkeit der Informationsvermittlung und die Möglichkeit, mit jedem gewünschten Teilnehmer zu jeder Zeit und an jedem Ort in Kontakt zu treten. Messenger wie beispielsweise WhatsApp oder Skype oder die sogenannten „sozialen Medien„, wie Facebook und Twitter, machen dies möglich.
Weiterhin ist jegliche Information jederzeit verfügbar, das Internet ist eine unerschöpfliche Quelle von Information und Wissen, zu der theoretisch jeder Mensch Zugang hat. Kritiker jedoch bemängeln die zunehmende Beschleunigung, die die digitale Kommunikation mit sich bringt. Das Arbeitspensum im Berufsleben steigt und somit die Erwartungen der Firmen an ihre Mitarbeiter. Eine Email ist in wenigen Sekunden verschickt, auf eine Anfrage kann (und muss) also auch in kürzester Zeit geantwortet werden. Menschen können (und müssen) fast rund um die Uhr erreichbar sein und arbeiten können. Die Möglichkeit des Abschaltens wird dadurch immer geringer. Der Austausch von Inhalten in diesem Tempo überfordert den menschlichen Geist. Ob dafür oder dagegen: Die Kommunikation zwischen Menschen verändert sich. Neue Technologien und Anforderungen werden auch weiterhin unsere Art der Kommunikation bestimmen.