Betreiber von Facebook ist die Meta Platforms, Inc. mit Sitz im Menlo Park, Kalifornien / USA. Bild: Symbolfoto Menlo Park
Das soziale Netzwerk Facebook wurde am 4. Februar 2004 von Dustin Moskovitz, Chris Hughes und Mark Zuckerberg gegründet, mittlerweile zählt Facebook mehr als eine Milliarde angemeldeter Nutzer. Obwohl Facebook in der Kritik vieler Datenschützer steht, gehört die Webseite zu den fünf meistbesuchten Websites der Welt und ist in Deutschland sogar auf Platz zwei direkt hinter Google.
Entwicklung von Facebook
Während seines Studium an der Harvard Universität entwickelte Mark Zuckerberg im Jahr 2003 den Vorgänger von Facebook, die Webseite Facemash.com. Diese Seite diente dazu, das Aussehen von Studentinnen der Universität zu vergleichen und zu bewerten. Zuckerberg veröffentlichte hierzu unerlaubterweise Bilder der betroffenen Personen auf seiner Seite. Nach starken Protesten gegen Facemash wurde die Seite schon wenige Tage nach Erscheinen wieder zurückgezogen. Zuckerberg gab zu bedenken, dass bei zukünftigen Projekten verstärkt auf die Urheberrechte geachtet werden müsse.
2004 ging die heutige Form von Facebook online, allerdings nur mit mäßigem Erfolg dank der verschärften Datenschutzbedingungen. Um Facebook populärer zu machen, holte Zuckerberg den Napster-Mitbegründer Sean Parker als Berater mit ins Team. Gemeinsam schafften sie den Durchbruch und konnten im 2011 bereits 800 Millionen Mitglieder verzeichnen.
Gut acht Jahre nach der Gründung ging das Unternehmen Facebook Inc. am 18. Mai 2012 an die Börse. In der ersten Woche nach dem Börsengang sank der Aktienkurs um fünf Dollar, wodurch 14 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung verloren gingen. Die Börsenaufsicht warf dem Unternehmen mangelnden Informationsfluss gegenüber den Kleinanlegern vor und strebte Sammelklagen auf Schadensersatz an.
Funktionen von Facebook
Dreh-und Angelpunkt für jeden Facebook Nutzer ist die eigene Profilseite, auf der die Person sich vorstellen kann. Auf dieser Seite können Videos, Bilder oder Kommentare veröffentlicht werden, diese erscheinen dann auf der sogenannten Chronik. Als Alternative zu diesen Veröffentlichungen können die Nutzer von Facebook untereinander auch private Nachrichten verschicken oder chatten.
Die Registrierung erfolgt mittels einer gültigen Email-Adresse, das neue Profil muss mittlerweile durch eine Handynummer verifiziert werden.
Im August 2010 wurde mit Facebook Places die erste Erweiterung der Plattform implementiert. Mithilfe der neuen Funktion können die Nutzer unterwegs mitteilen, wo und mit wem sie grade unterwegs sind. Im Oktober des selben Jahres wurde diese Funktion auch für die deutschen Anwender frei geschaltet.
Die bisher größte Veränderung erfuhr Facebook durch die Chronik (im englischen Timeline), welche am 16 Dezember 2011 freigeschaltet wurde und zur Erstellung eines virtuellen Lebenslaufs dient. Erst war diese Neuerung noch optional, wurde aber 2012 für alle Benutzerkonten zwangsweise aktiviert und ersetzt mittlerweile die ehemalige Pinnwand.
Ein wichtiger Schritt, um die Attraktivität von Facebook zu steigern, war es, die Internetplattform im Jahr 2006 für Anwendungen von Drittanbietern zu öffnen. Den Entwicklern steht eine eigene Programmierschnittstelle zur Verfügung, die es ermöglicht, die Apps an das Facebook Design anzupassen und die Nutzer um Einverständnis zur Datennutzung zu bitten. Die Anwendungen umfassen größtenteils Spiele, Tools und Kommunikationsanwendungen. Seit 2012 bietet Facebook mit dem App Center die Möglichkeit, die genutzten Apps übersichtlich zu verwalten.
Der Nutzen von Facebook
Neben den privaten Profilseiten bietet Facebook noch weitere Möglichkeiten der Nutzung. So können zum Beispiel sogenannte Facebook Pages für Prominente, Unternehmen, Personengruppen oder Veranstaltungen erstellt werden. Über diesen Weg der Veröffentlichung kann eine schnellere Verbreitung von Informationen erreicht werden als durch das Fernsehen.
In Deutschland ist hierauf auch die Polizei aufmerksam geworden und nutzt die Plattform regelmäßig für Such- oder Warnmeldungen. Mittlerweile nutzen viele Unternehmen mit Erfolg die Werbewirksamkeit von Facebook für ihre eigenen PR-Maßnahmen. Allerdings gibt es auch negativ gestimmte Unternehmen. So hat beispielsweise General Motors sämtliches Facebook Marketing eingestellt, da diese Art der Werbung kaum Einfluss auf deren Konsumenten hat.
Die Technik hinter Facebook
Das gesamte Netzwerk der Community ist zentralistisch organisiert, das bedeutet, dass allein Facebook Inc. die Kontrolle hat, welche Daten an den Benutzer weitergegeben werden. Auch die Kommunikation zwischen den Mitgliedern wird über die zentralen Server geleitet. Aktuell existieren in den USA zwei Rechenzentren mit insgesamt ca. 180.000 Servern. Ein europäisches Rechenzentrum befindet sich bereits im Bau.
CentOS fungiert als Betriebssystem für Facebook. Die anfänglichen Apache HTTP Server wurden mittlerweile durch eine eigene Software ersetzt. Als Programmiersprache wird PHP mit dem selbst entwickelten Interpreter HipHop genutzt, um die Geschwindigkeit der Datenübertragung zu optimieren.
Um die Nutzung von Facebook auf mobilen Betriebssystemen zu vereinfachen, wird auf sogenannte native Anwendungen zurückgegriffen, das heißt, die App greift auf die im Mobiltelefon integrierten Bedienelemente zurück. Mittlerweile ist eine Facebook Anwendung auf den meisten Smartphones fester Bestandteil des Betriebssystems und ermöglicht dem Anwender eine unkomplizierte Anmeldung, ohne vorher eine App zu installieren.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist das Open Graph Protocol, mit dem Entwickler die Möglichkeit haben, das eigene Portal in Facebook zu integrieren. Dies gestaltet sich für den Endnutzer so, dass er eine Webseite besucht, auf der Facebook Buttons zu finden sind, so können Inhalte direkt von dieser Fremdseite aus geteilt und an der eigenen Facebook-Chronik veröffentlicht werden.
Kritik an Facebook
Bedingt dadurch, dass in der EU härtere Datenschutzgesetze gelten als in den Vereinigten Staaten, wird Facebook regelmäßig von Datenschützern kritisiert. Bezeichnend ist hier der Bericht von Stiftung Warentest, laut dem Facebook aufgrund erheblicher Mängel beim Datenschutz einen der hinteren Plätze belegt.
Befürworter der Plattform berufen sich darauf, dass ein umfassender Schutz der Daten bei Sozialen Netzwerken schwer möglich ist.
2011 wurde Facebook mit dem Big Brother Preis „ausgezeichnet“, ein Negativpreis, der das Unternehmen als „Datenkrake“ kennzeichnet.