Bild: Symbolbild – der Google TrustRank Algorithmus fokussiert sich darauf, dass Vertrauen bzw. Zuverlässigkeit durch Links von vertrauenswürdigen Webseiten vererbt werden kann
Mit TrustRank wird ein Verfahren bezeichnet, das angewendet wird, um die Qualität von Webseiten zu bewerten. Es handelt sich hierbei um einen Algorithmus, der die Webseitenqualität halbautomatisch klassifiziert, sodass Spam-Seiten eindeutig identifiziert werden können.
Dabei basiert der TrustRank-Algorithmus auf dem Ansatz, dass Internetseiten, auf die von vertrauenswürdigen Seiten verwiesen wird, ebenfalls als vertrauenswürdig eingestuft werden können. Dem Verfahren liegt also implizit die Annahme zugrunde, dass vertrauenswürdige Seiten nie oder höchstens selten auf Spam-Seiten verweisen.
Zur Umsetzung des TrustRank-Algorithmus wird eine kleine Zahl vertrauenswürdiger Webseiten manuell festgelegt. Diese ausgewählten Seiten besitzen anschließend die Fähigkeit, ihre Vertrauenswürdigkeit weiterzuvererben. Während das Vertrauen auf verlinkte Internetseiten direkt weitervererbt werden kann, nimmt die Vertrauenswürdigkeit einer Webseite ab, je weiter sie von der als vertrauenswürdig eingestuften Quelle entfernt liegt.
Berechnet wird der TrustRank einer Internetseite automatisch, wobei die Linkstruktur bei der Berechnung der Vertrauenswürdigkeit einer Seite eine wesentliche Rolle spielt.
Die Funktionsweise des TrustRank-Algorithmus
Die Aufgabe von Internet-Suchmaschinen besteht darin, Suchergebnisse zu liefern, die möglichst hochwertig sind. Hierdurch soll den Nutzern der Suchmaschine ermöglicht werden, schnell auf die gewünschten Informationen zugreifen zu können. Dies setzt voraus, dass gute Webseiten von schlechten Seiten unterschieden werden können, wobei für die Beurteilung der Qualität einer Webseite deren Vertrauenswürdigkeit von zentraler Bedeutung ist.
Hinter dem Begriff „TrustRank“ steckt zum einen eine Marke, die seit dem Jahr 2004 dem Internetkonzern Google gehört, zum anderen ein Verfahren, das eine Qualitätsbeurteilung von Internetseiten erlaubt. Der Algorithmus hat zum Ziel, unerwünschte Spam-Seiten zu filtern.
Das Konzept des TrustRank-Algorithmus geht auf eine Forschungsarbeit der beiden Wissenschaftler Hector Garcia-Molina und Zoltán Gyöngyi zurück, wobei auch Jan Pederson, ein Mitarbeiter des Internetunternehmens Yahoo, an der Veröffentlichung der Arbeit mit dem Titel „Combating Web Spam with TrustRank“ beteiligt war.
TrustRank kann als eine Weiterentwicklung des PageRank-Verfahrens aufgefasst werden. Der PageRank-Algorithmus wurde 1997 von den beiden Google-Gründern Larry Page und Sergey Brin eingeführt und zeichnete sich dadurch aus, dass Links auf eine bestimmte Webseite als Empfehlung für diese Seite aufgefasst werden können und aus diesem Grund das Ranking der Seite beeinflussen.
Während dieses Prinzip des PageRank-Verfahrens nach wie vor bestehen blieb, war der entscheidende Punkt bei der Weiterentwicklung des Verfahrens, dass von nun an auch die Vertrauenswürdigkeit einer Internetseite berücksichtigt wurde.
Aufbau des TrustRank-Verfahrens
Der Aufbau des TrustRank-Verfahrens kann als Pyramide mit unterschiedlichen Abstufungen aufgefasst werden. An der obersten Stelle der Pyramide steht eine kleine Anzahl an Internetseiten, die aufgrund ihrer Inhalte als qualitativ hochwertig und besonders glaubwürdig gelten.
Die Auswahl und Bewertung dieser Seiten erfolgt manuell, so dass diese Webseiten keinen Spam beinhalten. Man bezeichnet diese manuell ausgewählten Internetseiten als „Seed„. Das Ergebnis dieser Auswahl und Bewertung ist ein sogenanntes Trustlevel, das einen Maßstab für die Bewertung weiterer Internetseiten zur Verfügung stellt.
Wird die Vertrauenswürdigkeit anderer Webseiten bewertet, dann gilt der Grundsatz, dass die Qualität einer Seite umso geringer beurteilt wird, je größer die Entfernung zum höchsten Trustlevel ist. Bei der Vererbung des TrustRanks wird also ein Dämpfungsfaktor eingesetzt, der auf der Annahme basiert, dass die verlinkten Seiten aller Wahrscheinlichkeit nach nicht die gleich hohe Qualität, Pflege und Überwachung wie der ursprüngliche Seed besitzen.
Links, die von vertrauenswürdigen Seiten auf die zu bewertende Webseite verweisen, wirken sich aber dennoch in einer positiven Weise auf den Trustlevel aus, während sich Verweise von weniger glaubwürdigen Internetseiten negativ auf die Berechnung der Vertrauenswürdigkeit auswirken.
Der Einfluss des TrustRank-Verfahrens auf die Suchmaschinenoptimierung
Die Einführung des TrustRank-Algorithmus hat dazu geführt, dass in den Ergebnislisten der Internetsuchmaschinen die Anzahl von Spam-Seiten drastisch reduziert werden konnte. Des Weiteren ist durch die Berechnung des TrustRank ein aussagekräftiger Vergleich von Webseiten möglich.
In welcher Form das Verfahren bei der Internetsuchmaschine Google zur Verwendung kommt und welche Rolle der Algorithmus spielt, ist nicht genauer bekannt. Trotzdem ist aus der Suchmaschinenoptimierung der Begriff „Trust“ nicht mehr wegzudenken, denn letztendlich zeigt sich durch das Konzept der Vertrauenswürdigkeit, wie wichtig hochwertige Inhalte für eine Internetseite sind.
Um auf den vorderen Rankingplätzen zu landen, ist die Qualität der externen Verlinkungen von größter Bedeutung. Zwar ist der genaue Trustlevel einer Webseite nicht direkt erkennbar, aber dennoch ist die Berücksichtigung des TrustRank-Algorithmus zu einer unerlässlichen Voraussetzung für einen effektiven Linkaufbau geworden.
Bewertung des TrustRank-Algorithmus
Beim TrustRank-Algorithmus handelt es sich um ein wirkungsvolles Verfahren zur Minimierung von Spam-Seiten in Suchmaschinenergebnissen. Zudem kann der TrustRank als Rankingfaktor Verwendung finden, da er wie auch der PageRank iterativ berechnet wird und allen Internetseiten einen Wert zuweist, der als Grundlage eines Vergleichs zwischen Webseiten dienen kann.
Der TrustRank kann dann zu einem besseren Ranking führen, wenn eine Verlinkung von einer Seite mit hohem TrustRank besteht. Als problematisch gilt allerdings die Auswahl derjenigen Webseiten, die die Grundlage des Verfahrens bilden. Da der TrustRank-Algorithmus nicht in der Lage ist, die Unterteilung in gute und schlechte Webseiten vollständig automatisiert vorzunehmen, basiert er auf einer sogenannten Orakelfunktion, was bedeutet, dass die Unterscheidung manuell und somit durch einen menschlichen Autor vorgenommen werden muss. Da die Anzahl an verfügbaren Webseiten stetig wächst, ist es allerdings praktisch unmöglich, jede Internetseite mit einem TrustRank-Wert auszustatten.