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BluescreenDer Bluescreen ist eine Darstellungsseite des Windows-Betriebssystems von Microsoft. Er beinhaltet in Kategorien unterschiedene Fehlermeldungen zu einem bestimmten Ereignis, das zum Absturz des Betriebssystems geführt hat. Kommt es zu einem kritischen Systemfehler, können sowohl die Hardware als auch das Betriebssystem irreparable Schäden davontragen. Um dies zu vermeiden, wird Windows gestoppt und durch den Bluescreen ersetzt. Dessen Name bedeutet wörtlich „blauer Bildschirm“, da diese Systemfehleranzeige mit einer weißen Schrift auf blauem Grund dargestellt wird. Nicht ganz ernst gemeint ist der Alternativname „Blue Screen of Death“, der auf Deutsch „blauer Bildschirm des Todes“ bedeutet.

Die Ursachen für das Auftreten eines Bluescreens liegen hauptsächlich in einer fehlerhaften Programmierung von Gerätetreibern oder des Betriebssystemkerns sowie in defekter Hardware. Eher selten erscheint der Bluescreen, wenn in einem Softwareprodukt Bugs enthalten sind, die auch mit den regelmäßigen Installationen von Systempatches nicht korrigiert werden können.

Was verbirgt sich hinter einem Bluescreen?

Windows nutzt den privilegierten Kernel-Modus für die Ausführung von Hardwaretreibern. Dadurch erhalten diese einen direkten Zugriff auf die Schnittstellen zu der Hardware und den Systembereich im Arbeitsspeicher. Falsch programmierte Geräte- oder Hardwaretreiber können ihre Daten in die Speicherbereiche hineinschreiben, die bereits von anderen Treibern oder Systemkomponenten belegt sind. Es entsteht eine Verletzung der Systemintegrität, wodurch ein Weiterlaufen des Systems eine nicht mehr zu reparierende Zerstörung von Daten hervorrufen könnte. Das sofortige Anhalten von Windows ist vergleichbar mit dem Herausspringen einer Stromsicherung und soll dauerhafte Schäden verhindern.

Der große Nachteil dieses Konzepts liegt in der Gefährdung der Datenintegrität. Wird der Bluescreen zu einem Zeitpunkt gestartet, wenn die Benutzerin oder der Benutzer nicht abgespeicherte Dateien geöffnet hat, werden die Änderungen – mitunter sogar die kompletten Dateien – für immer verloren gehen. Bei einem Hardwaredefekt wird der Bluescreen ebenfalls zum Schutz des Systems aufgerufen. Ist beispielsweise die Festplatte nicht mehr in Ordnung, kann Windows u.U. nicht mehr auf seine Auslagerungsdatei zugreifen. Ein Bluescreen ist die Folge.

Diese Schutzfunktion hat Windows allerdings nicht exklusiv. Andere Betriebssysteme kennen dies auch. Im Unix-System kommt der sogenannte „Kernel panic“ zum Einsatz; beim Mac OS ist ein Blackscreen für die Ausgabe der Meldungen bei einem fehlerbedingten Systemhalt zuständig.

Ältere Windows-Versionen schrieben nur sehr kryptische Meldungen in den Bluescreen. Sie führten in den seltensten Fällen zu einer Lösung des Problems. Zudem hatte das Internet in der damaligen Zeit in Bezug auf die Fehlersuche noch nicht den Status des 21. Jahrhunderts erreicht. Inzwischen können viele Fehlercodes und Adressen sowie deren Kombinationen im Internet nachgelesen werden. Die federführende Quelle hierfür ist die Knowledge Base-Datenbank von Microsoft.

Weltberühmter Bluescreen

Einmal schlug der Bluescreen große Wellen, als er einen berüchtigten Vorführeffekt provozierte. Während einer Präsentation für die Beta-Version von Windows 98 durch den Microsoft-Chef Bill Gates auf der COMDEX-Messe 1998 in Las Vegas stürzte der Vorführrechner mittendrin ab und zeigte nur noch einen Bluescreen an. Ein Assistent von Gates wollte nur einen Scanner mit dem Computer verbinden, um die Plug-and-play-Fähigkeit von Windows 98 darzustellen.

Auf die intensive Reaktion des Publikums nach dem Bluescreen antwortete Bill Gates nach kurzem Zögern mit einem inzwischen legendären Satz. Dies sei – gemäß den Worten des Microsoft-Gründers – höchstwahrscheinlich der Grund gewesen, weshalb Windows 98 zu dem Zeitpunkt noch nicht ausgeliefert werden konnte.

Bluescreen unter Windows 7 oder Windows 8

Der Bluescreen trat hauptsächlich in den Anfängen der Windows-Ära auf. Nach den anfälligen 9x-Versionen wurde die Zahl der Systemabstürze mit Windows 2000 schon geringer. Unter XP kamen sie deutlich seltener vor. Nach dem kurzen Gastspiel von Vista nutzen die meisten Menschen neben XP die Windows-Versionen 7 und 8. Dank der deutlich besseren bzw. ausfallsicheren Speicherverwaltung und Systemsicherung ist der Einsatz eines Notstopps des Systems mit anschließendem Bluescreen seltener geworden. Nicht zuletzt durch die Einführung der „Last-Know-Good“-Funktion konnte eine relativ hochwertige Systemintegrität gewährleistet werden.

Windows speichert u.a. in seiner Registrierungsdatenbank den letzten als fehlerfrei erkannten Stand des Systems ab. Dieser kann beim Booten über ein Auswahlmenü mit dem Buchstaben „L“ für Last-Known-Good hochgefahren werden. Trotz aller Verbesserungen kommt es jedoch auch unter Windows XP sowie Windows 7 und 8 zu Systemabstürzen, die einen Bluescreen – der in den neuen Versionen auch als „Blackscreen“ auftreten kann – auslösen. Meistens liegt die Ursache dafür in einem Defekt der Hardware.

Wie ein Bluescreen beseitigt wird

Bei den älteren Windows-Versionen ist das Reparieren des Istzustandes nach dem Bluescreen nicht zu empfehlen. Sollte es kein Hardware-Defekt sein, der den Absturz verursachte, ist die Neuinstallation des Betriebssystems die sinnvollste Lösung. Die neueren Windows-Varianten bieten mehr Möglichkeiten. Neben dem schon beschriebenen „Last-Known-Good“ kann die Funktion der Systemwiederherstellung der rettende Anker sein.

Im Laufe seines Lebens erstellt Windows eigene Systemwiederherstellpunkte. Dabei handelt es sich um ein Abbild des zu dem Zeitpunkt aktuellen Systemstandes. Wer später das System auf diese Weise reparieren möchte, wählt einen treffenden Systemwiederherstellungspunkt aus. Sämtliche Daten und alle Softwareinstallationen, die nach diesem Abbild erfolgt sind, gehen dabei für immer verloren. Daher ist vorher ggf. eine Datensicherung vorzunehmen. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, eigene Systemwiederherstellpunkte – etwa nach der Installation einer Office-Suite – anzulegen. Dadurch kann sehr viel Arbeit eingespart werden, da das Abbild zu einem selbst gesetzten Zeitpunkt erfolgt.

Fehlerbehebung nach Bluescreen

Zur Behebung von Abbruchfehlern können auch andere Features von Windows genutzt werden. Das Wartungscenter bietet Hilfestellungen zum Suchen nach den Problemlösungen. Die Systemupdates werden meistens automatisch vorgenommen. Eine Überprüfung der Update-Historie könnte einen Patch als Urheber ausfindig machen. Eventuell sind die Windows-Treiber für die Hardware nicht mehr lauffähig. Dadurch entsteht zwar seltener ein Bluescreen, eine Neuinstallation durch einen Originaltreiber des Herstellers kann trotzdem hilfreich sein.

Sollte Windows nicht mehr richtig starten können, ist es möglich, das System zur Problembehandlung im sogenannten „abgesicherten Modus“ hochzufahren. Dabei werden nur die nötigsten Treiber und Systemressourcen gestartet, wodurch das System trotz der Fehlersituation lauffähig werden kann. Sollte das System auch in diesem Fall nicht starten, liegen schwerwiegende Fehler oder Defekte vor. Entweder ist ein Hardwareteil derart kaputt, dass nichts mehr geht, oder die Systemintegrität ist nicht mehr gegeben. Hier helfen nur der Austausch der betreffenden Hardware und bzw. oder eine Neuinstallation des Betriebssystems.

Zusammenfassung

Der Bluescreen ist eine Fehlermeldungsseite des Windows-Betriebssystems, die bei kritischen Systemfehlern auftritt. Hauptursachen sind in der Regel fehlerhafte Programmierung von Treibern und des Betriebssystemkerns sowie defekte Hardware. Durch den Einsatz des Bluescreens wird das System gestoppt, um irreparable Schäden zu verhindern.

Windows läuft im privilegierten Kernel-Modus, um Hardwaretreibern direkten Zugriff auf Systemressourcen zu ermöglichen. Falsch programmierte Treiber können jedoch die Systemintegrität gefährden, weshalb der Bluescreen als Schutzmechanismus fungiert. Das Konzept hat den Nachteil, dass nicht gespeicherte Daten verloren gehen können.

Auch andere Betriebssysteme wie Unix und MacOS verwenden ähnliche Schutzmechanismen wie den „Kernel panic“ oder den Blackscreen. Ältere Windows-Versionen lieferten weniger informative Bluescreens, während neuere Versionen, etwa Windows 7 oder 8, dank verbessertem Speicher- und Systemmanagement seltener abstürzen.

Die modernen Windows-Versionen bieten verschiedene Möglichkeiten zur Behebung nach einem Bluescreen. Neben der Funktion „Last-Known-Good“ und Systemwiederherstellungspunkten können weitere Features wie das Wartungscenter oder Systemupdates für die Fehlerbehebung herangezogen werden.

Sollte das System nicht mehr startfähig sein, kann es im abgesicherten Modus hochgefahren werden, wo nur essentielle Treiber und Systemressourcen geladen werden. In extremen Fällen sind Hardwareaustausch und Neuinstallation des Betriebssystems erforderlich.

Häufige Fragen und Antworten

Was verbirgt sich hinter einem Bluescreen?

Ein Bluescreen ist eine Darstellungsseite des Windows-Betriebssystems von Microsoft. Er beinhaltet Fehlermeldungen zu einem bestimmten Ereignis, das zum Absturz des Betriebssystems geführt hat. Der Bluescreen wird angezeigt, um irreparable Schäden am System zu verhindern.

Weltberühmter Bluescreen

Einmal sorgte ein Bluescreen bei der Präsentation für die Beta-Version von Windows 98 auf der COMDEX-Messe 1998 in Las Vegas für Aufsehen. Der Microsoft-Chef Bill Gates erlebte live, wie der Vorführrechner abstürzte und nur noch den Bluescreen anzeigte. Dies führte zu einer humorvollen Reaktion seitens Bill Gates und sorgte für einige Schlagzeilen.

Bluescreen unter Windows 7 oder Windows 8

Mit dem Fortschritt der Windows-Versionen sind Bluescreens unter Windows 7 und Windows 8 seltener geworden. Die verbesserte Speicherverwaltung und Systemsicherung tragen dazu bei. Dennoch kann es auch unter diesen Versionen zu Systemabstürzen mit anschließendem Bluescreen kommen, meistens verursacht durch Hardwaredefekte.

Bildnachweis: iStock.com/scanrail


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