Cookie bedeutet zu Deutsch etwa so viel wie Plätzchen oder Keks. Im EDV- Bereich ist Cookie die Bezeichnung für eine Textdatei auf einem Computer. Genau genommen handelt es sich bei einem Cookie um Verzeichniseinträge oder Datenbankeinträge von kurzer Länge, welche dem Informationsaustausch zwischen Computerprogrammen dienen.
Funktionsweise von Cookies
Ein Cookie speichert als Textdatei alle Daten über die besuchten Webseiten, welche die Software des Browsers speichert. Diese Speicherung erfolgt automatisch ohne Aufforderung. Für den Anwender hat dieser Vorgang Vorteile und Nachteile.
Positiv ist die Funktionsweise eines Cookies für den Anwender, wenn mit seiner Hilfe Daten gespeichert werden, welche die Internetnutzung und den Umgang mit Websites vereinfachen. Zum Beispiel kann ein Cookie dazu dienen, die Daten zu speichern, die bei dem Besuch einer verschlüsselten Webseite abgefragt werden. Bei einem erneuten Besuch teilt der Cookie praktisch dem Rechner des Anwenders mit, dass dieser schon einmal dort war und der Anwender muss seine Daten nicht erneut eingeben. Dies vereinfacht den Umgang mit gesicherten Websites und erlaubt dem Anwender einen schnelleren Zugriff.
Diese Datenspeicherung eines Cookies kann für den Anwender aber auch negativ gewertet werden. So speichert ein entsprechender Cookie nicht nur die für den Anwender relevanten Informationen, sondern auch alle Informationen über das Internetverhalten des Anwenders. Je nach dem welcher Empfänger hinter dem Cookie steht, kann dieser so Informationen über den die privatesten Nutzungen des Internets eines Anwenders bekommen. Der Cookie speichert die angeklickten Sites und übermittelt diese Daten dem Empfänger ähnlich wie ein Trojanisches Pferd.
Ein Trojanisches Pferd, kurz auch Trojaner genannt, läuft wie ein Cookie im Hintergrund als Anwendung mit und kann ohne Wissen des Anwenders hohen Schaden anrichten. Ein Cookie kann im negativsten Fall ähnlich wie ein Trojanisches Pferd alle gespeicherten Daten an einen Empfänger weiterleiten, ohne den Anwender vorher darüber zu informieren. Zwar läuft der Cookie auch als Anwendung im Hintergrund mit, im Gegensatz zum Trojanischen Pferd ist er aber nicht versteckt und kann vom Anwender gefunden werden. Dies gibt dem Anwender die Möglichkeit, einen Cookie einzusehen oder auch ihn zu löschen.
Hintergrundwissen zum Cookie
Hinter einem Cookie steckt die Idee, dem Internet ein Gedächtnis zu geben. Die Bezeichnung Cookie oder auch Magic Cookie geht im Wesentlichen auf den Programmierer Lou Montulli zurück. Der US-amerikanische Programmierer entwickelte 1994 eine neue Anwendung, genauer genommen einen fünfseitigen Programmiertext, welcher dazu diente, dass sich der Rechner merkte, welche Seiten ein Benutzer besucht hatte. Diese Technologie nannte er zunächst persistent client state object.
Bis zu dieser Entwicklung von Lou Montulli hatten andere Programmierer bereits Code-Teile entwickelt, die wie ein Puff-Speicher im Browser Kopien von bereits besuchten Texten und Bildern aufbewahren. Diese dienten dazu zwischen bereits aufgerufen Sites hin und her zu springen. Diese Code-Teile wurden von den Programmieren Magic Cookies genannt. Daran anlehnend nannte Lou Montulli sein neues Programm bald nur kurz Cookie. Die Bezeichnung hat sich bis heute erhalten.
Technische Anwendungsweise eines Cookies
Ein Cookie ist eine Datei, welche der Speicherung und Archivierung von Informationen dient. Anders als ein klassisches Archiv ist die Datenspeicherung eines Cookies häufig zeitlich begrenzt. Inhaltlich bestehen die meisten Cookies so mindestens aus drei Bestandteilen, dem Namen, dem Inhalt, auch Wert genannt und einem Selbstlöschdatum. Gespeichert werden Cookies vom Browser entweder in einer lesbaren Textdatei oder als SQLite-Datenbank. Bei einer Textdatei lassen sich Name, Inhalt, Host und Pfad ähnlich eines Steckbriefes ablesen. Die SQLite-Datenbank funktioniert ähnlich einer Programmbibliothek, mit einzelnen Unterprogrammen, ebenfalls wie ein Steckbrief, mit unterschiedlich aufrufbaren Abfragen, vorstellbar.
Beim Start eines Programms laden die Webbrowser die Cookies in den Arbeitsspeicher eines Rechners. In der Speicherung gibt es unter den Webbrowsern allerdings Unterschiede. Cookies können als einzelne Dateien abgespeichert werden oder in einer großen Datei zusammengefasst werden. Die meisten Webbrowser haben eine Cookie-Datenbank, diese wird auch Cookie Cache genannt. Die einzelnen Webserver können in dieser Datenbank Informationen in Form eines Cookies hinterlegen, welche dann beim Wiederbesuch der Site gelesen werden.
Für den Anwender ist dieser Vorgang mit Vorteilen verbunden, da er zeitlich schneller Zugriff auch auf die privaten Bereiche einer Site hat. Da aber auch Cookies im Umlauf sind, die einzig der Speicherung und Beobachtung des Internetverhaltens dienen, raten Internetsicherheit-Experten zum vorsichtigen Umgang mit Cookies. Beim Surfen im Internet ist es für den Anwender häufig nur schwer erkennbar, welche Cookies eine besuchte Site setzen möchte oder im Hintergrund setzt. Gerade kommerzielle Websites setzen häufig gleich eine ganze Reihe von Cookies.
Schutz vor Cookies
Nur wenige Webseiten schreiben die Setzung von Cookies zwingend vor. Trotzdem gibt es nur wenige Browser, bei denen das Setzen von Cookies deaktiviert ist und einer Setzung erst jedes Mal vom Anwender zugestimmt werden muss. Safari, ein Webbrowser für Mac des Apple Unternehmens, ist so ein Browser. Viele Browser haben aber eine Funktion, die aktiviert werden kann und mit der sich das automatische Akzeptieren von Cookies deaktivieren lässt. Ist diese eingestellt, wird der Anwender vor einer neuen Setzung eines Cookies gefragt und er muss dieser Setzung erst zustimmen.
In vielen Fällen verlangsamt dieses Vorgehen aber auch den Umgang mit dem Internet, andererseits schützt es vor Cookies mit kommerziellem Hintergrund, die vielfach der Werbung dienen. Generell können bereits auf der Festplatte gesetzte Cookies vom Nutzer aber auch über das Betriebssystem seines Rechners gesucht und gefunden werden. Generell lassen sich die Cookies so problemlos wieder löschen.