Der Begriff World Wide Web wird kurz auch nur als Web bezeichnet und entstammt dem englischen Vokabular. In seiner Übersetzung bedeutet es einfach weltweites Netz. Hierbei handelt es sich um ein System, das mit Hilfe des Internets aufgebaut wird und aus elektronischen Hypertext-Dokumenten besteht. Diese Dokumente werden mittels Hyperlinks miteinander verknüpft und werden über die HTTP bzw. HTTPS Protokolle übertragen.
Um das Web nutzen zu können, benötigt man einen sogenannten Webbrowser. Dieser hat die Aufgabe, Daten von einem Webserver zu holen und beispielsweise auf einem Bildschirm sichtbar zu machen. Durch die Verknüpfung der Hyperlinks miteinander kann der User diesen von Dokument zu Dokument folgen, egal ob dieses Dokumente auf unterschiedlichen Servern gespeichert sind oder nur auf einem. Durch diese Verlinkung ergibt sich im Endeffekt ein weltweites Netz aus Webseiten. Das Verfolgen dieser Hyperlinks ist unter dem Begriff surfen bekannt.
Im allgemeinen Sprachgebrauch ist das World Wide Web gleichbedeutend mit dem Internet, obwohl das Internet bereits früher zur Verfügung stand. Des Weiteren ist das World Wide Web nur ein Teil dessen, was das Internet darstellt. Dienste wie beispielsweise E-Mail-Services sind nicht im World Wide Web integriert.
Geschichte
Im Rahmen eines Projektes der schweizerischen Forschungsanlage CERN wurde das Web erstmals 1989 durch Tim Berners-Lee entwickelt. Dieser arbeitete zu diesem Zeitpunkt an einem Hypertext-System. Mit an diesem Entwurf war Robert Cailliau aus Belgien beteiligt. Ziel dieses Projektes war es, auf eine einfache Art und Weise Forschungsergebnisse unter Kollegen auszutauschen. Die Verflechtung von mehreren Artikeln hierzu, also das Spannen eines Netzes, war eine hierfür ins Auge gefasste Methode.
Diesem Projekt wurden frühere Errungenschaften wie das Projekt Xanadu von Ted Nelson zu Grunde gelegt.
Allerdings unterscheidet sich das heutige World Wide Web von den damaligen Hypertext-Systemen. Das Web benötigt nur unidirektionale Links und keine bidirektionalen Links, was es dem System ermöglicht, einen bestimmten Link auf eine Ressource zu hinterlegen ohne das für diese Aktion das Eingreifen des Besitzers dieser Ressource notwendig wird. Des Weiteren wurde das Web so aufgebaut, dass es auf freien Protokollen beruht. Dieser Aufbau ermöglichte die Entwicklung von Servern und Clients in einem Rahmen, ohne jedoch auf Lizenzen oder Beschränkungen Rücksicht nehmen zu müssen. Die erste öffentliche Erwähnung des Web wurde von Tim Berners-Lee im Jahre 1991 getätigt, als dieser einen Beitrag veröffentlichte und der Welt verfügbar machte.
Das erste Anzeigeprogramm war mehr als Browser-Editor-Hybrid zu bezeichnen. Sein Erfinder, Tim Berners-Lee, nannte es einfach World Wide Web. Entwickelt wurde dieses Programm durch Berners-Lee im Herbst 1990 auf einem NeXT-Computer (NeXT-Computer stammten aus dem Hause von Steve Jobs, dem einstigen Apple-Gründer und auch NeXT-Gründer). Damit dieses Programm aber nicht mit dem später aufkommenden World Wide Web verwechselt werden konnte, nannte Berners-Lee dieses Programm in Nexus um. Ursprünglich konnten mit diesem Programm nur Texte angezeigt werden. Jedoch wurde in den Folgejahren durch mehrere Anbieter die Möglichkeit geschaffen, Grafiken anzeigen zu können. Seine rasante Entwicklung und Popularität verdankt das Web dem im Jahr 1993 veröffentlichten Browser Mosaic für X. Moderne Browser verfügen heutzutage über zusätzliche Merkmale, zu denen beispielsweise Musik, dynamische Inhalte, Videos und Animationen gehören, um diese auch wiedergeben zu können.
Name
Der erste Projektentwurf von Berners-Lee aus dem Jahre 1989 bezeichnet das Web noch als Mesh, auf Deutsch Geflecht. da dieser Name aber zu sehr dem Wort Mess (Unordnung) ähnelte, ließ man von diesem Namen schnell ab. Weitere Namensvorschläge konnten auch nicht überzeugen. Nach einiger Zeit wurden dann von Berners-Lee World Wide Web bzw. Web als Namen festgelegt. Dies geschah trotz der Anmerkungen seiner Kollegen, dass die Kombination von drei W in den beiden Weltsprachen Englisch und Französisch kaum auszusprechen wären. Berners-Lee war jedoch von dem Namen überzeugt, da diese Kombination ein Geflecht bilden würde, mit dem man über Knoten mit jedem und allem verbunden sein könnte.
Funktionsweise
Dem Web liegen drei Standards zu Grunde. Diese Standards sind HTTP als Protokoll, hierbei können mit Hilfe des Browsers Informationen von einem Webserver abgerufen werden, HTML als Dokumentenbeschreibungssprache, bei der bestimmt wird, wie Informationen gegliedert sind und wie die Verknüpfung dieser Informationen untereinander aussieht, und URL’s, die eine eindeutige Bezeichnung einer bestimmten Ressource zum Inhalt haben, die in den Hyperlinks verwendet wird.
Im Laufe der Zeit kamen weitere Standards hinzu wie etwa CSS, HTTPS oder DOM, um nur einige als Beispiel zu nennen.
Nicht als Standard definiert ist hingegen die am sehr stark verbreitete und bekannte Skript- bzw. Makrosprache der Webbrowser: JavaScript. Hierbei handelt es sich um eine Skriptsprache, die einem Browser Anweisungen gibt, wie Programme in den jeweiligen Browser integriert werden können. Diese Einbettung ermöglicht es, Webseiten dynamisch zu ändern. Die im Web verwendeten Standards stammen in der Regel aus der Hand des W3C (World Wide Web Consortium) oder von anderen Organisationen wie beispielsweise der ECMA, der Engineering Task Force oder auch Herstellern wie etwa Sun Microsystems.
In seiner bisherigen Geschichte und auch in der weiteren Entwicklung des WWW wurde und wird es ständig durch andere Technologien ergänzt. Bereits in der frühen Entwicklung wurden Bilder genutzt, um Illustrationen zu verdeutlichen. Die vorherrschenden Formate dieser Technologie sind JPEG, GIF und PNG.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, viele weitere Dateitypen darstellen zu lassen. Dazu bedarf es einer Browsererweiterung, den sogenannten Plugins. Durch diese Plugins ist man in der Lage, Multimediainhalte und Animationen anzeigen zu können. Aber auch ganze Anwendungen lassen sich hiermit darstellen.
Beliebte Formate von Browsern sind dazu noch der Flash-Player, mit dem interaktive Inhalte dargestellt werden können, und PDF zum Anzeigen von PDF.
Dynamische Webseiten und Webanwendungen
Dynamische Webseiten bieten die Möglichkeit, als Oberfläche für verteilte Programme zu dienen. Hierbei wird das jeweilige Programm nicht auf dem eigentlichen Rechner gestartet, sondern wird durch den Webbrowser ausgeführt. Der Vorteil liegt bei diesen Programmen darin, dass administrative Tätigkeiten nicht mehr auf jedem Rechner einzeln durchgeführt werden müssen sondern zentral verwaltet werden können. Eine dynamische Webanwendung wird entweder direkt im Browser oder am Webserver ausgeführt.
Ausführungen von Webanwendungen am Webserver: Hierbei wird der Inhalt durch die Skriptsprache oder durch kompilierte Anwendungen in Anwendungen für das Web erzeugt und dem Browser auf elektronischem Wege zukommen gelassen.
Clients, an denen dynamische Webseites anhängig sind: Hier wird der Inhalt entweder durch den Browser hergestellt oder mit Hilfe von JavaScript geändert.
Gemischte Ausführung: Bei der gemischten Ausführung erstellt und übermittelt der Browser über JavaScript eine Rückfrage, den sogenannten Request, diese wird durch den Webserver bearbeitet und erstellt so in einer dynamischen Art Bestandteile dieser HTML-Struktur.
Allerdings ist es hier von Nachteil, dass WWW-Seiten in ihrer Ausdrucksmöglichkeit begrenzt sind. Programme, die in Form von Internetseiten zur Verfügung stehen, können im allgemein betrachtet nicht so leicht und unkompliziert bedient werden, wie herkömmliche Programme. Durch Rich Internet Applications versucht man jedoch, diese beiden Dinge in Einklang zu bringen.
Kompatibilität – Zugänglichkeit
Browser-Hersteller achteten in der Vergangenheit bei Neueinführungen nicht auf die Standardisierung. Im Gegenzug werden allerdings immer noch einige Teile von Standards nicht richtig implementiert. Daraus resultieren Inkompatibilitäten zwischen einzelnen Browsern und bestimmten Webseiten. Dieses Verhalten lässt sich vor allem bei Microsoft und deren neuen Produkten immer wieder einmal feststellen.