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DialerDialer ist Englisch für „Wähler“ beschreibt dieser Begriff Computerprogramme, mit denen Wählverbindungen zum Internet oder anderen Rechnernetzen aufgebaut werden können. Die Verbindungen werden meist über das analoge Festnetz oder das ISDN – Netz aufgebaut. Dabei richtet ein Dialer einen neuen, separaten Internetzugang auf dem PC ein. Durch den rapiden technologischen Fortschritt im Bereich der Smartphones wurden Einwahlprogramme allerdings auch an die entsprechenden Mobilfunkplattformen angepasst.

Entwicklung der Dialer

Dialer waren ursprünglich legitime Einwahlprogramme, welche den Benutzern von ihren Internet-Providern zur Verfügung gestellt wurden, um die Einwahl ins Internet zu erleichtern. Die standardmäßig vorinstallierten Point-to-Point Protokolle (Windows: DFÜ-Netzwerk) wurden oftmals als zu kompliziert empfunden, weshalb ein Dialer als Vereinfachung angeboten wurde. Als Erfinder der ersten Dialer gilt der deutsche Entwickler Toni Saretzki, dessen Firma folgemäßig zum Marktführer im deutschsprachigen Raum avancierte.

Weiterentwicklung der Dialer

Dialer übertragen Daten durch deren Umwandlung in hörbare Töne, welche dann von einem Modem über die Telefonleitung verschickt werden. Dies ist nur über das analoge Festnetz oder das digitale ISDN-Netz möglich. Bei DSL-Verbindungen werden Daten jedoch in einem deutlich höheren Frequenzbereich übertragen. Daher sind Dialer heutzutage für ihren ursprünglichen Zweck nicht mehr zu gebrauchen. Eine separate Einwahl ist bei DSL-Anschlüssen technisch nicht vorgesehen.

Heute weitaus bekannter und häufiger genutzt ist das Dialer-Prinzip bei den sogenannten Premium-, Rate- oder Mehrwertdienst-Dialern. Diese vor allem in Deutschland als 0900-Dialer bekannten Programme werden eingesetzt, um die kostenpflichtige Nutzung von Daten minutengenau abzurechnen bzw. Kunden überhaupt erst einen Zugang zu diesen zu gewähren. Die letztendliche Bezahlung erfolgt dann über die Telefonrechnung des Netzbetreibers.

Dialer dieser Art wurden häufig in Zusammenhang mit Wettervorhersagen oder Gewinnspielen eingesetzt und waren leicht an den Sonderrufnummern zu erkennen, welche immer mit 09 beginnen. In den meisten Fällen sind die Kosten der Nutzung eines solchen Mehrwertdienst-Dialers deutlich höher als Verbindungskosten einer Standard-Internetverbindung. Die genauen Preise können dabei variieren, da es zumindest in Deutschland keinen einheitlichen Standard für die Höhe der Gebühren gibt.

Obwohl technisch nicht möglich, existieren auch sogenannte DSL-Dialer. Dabei handelt es sich jedoch nicht um Dialer im ursprünglichen Sinn, weshalb die Bezeichnung irreführend ist. Die Nutzer werden lediglich aufgefordert, per Telefon eine 09er Nummer anzurufen. Bei bestehender Telefonverbindung ist des den Nutzern dann möglich, auf die kostenpflichtigen Inhalte zuzugreifen. Wird die Verbindung getrennt, ist auch das Angebot nicht länger Verfügbar.

Missbrauch von Dialern

Der Begriff „Dialer“ wird fast ausschließlich mit solchen Dialern assoziiert, die von unseriösen und häufig kriminellen Anbietern weiterverbreitet werden, welche gesetzlichen Vorgaben absichtlich ignorieren. Dabei geht es vor allem um einen Hinweis auf die tatsächlich anfallenden Kosten sowie der Notwendigkeit einer ausdrücklichen Zustimmung zur Herstellung der Verbindung durch den Nutzer. Durch Hilfsprogramme wie Viren oder Trojaner werden solche Dialer unbewusst auf die Rechner der vermeintlichen Nutzer installiert. Ohne dessen Wissen baut dort der Dialer eine separate Verbindung zu einer oft sehr teuren Mehrwertdienst-Nummer auf.

Ein weiterer Trick von betrügerischen Anbietern war es, Dialer zu tarnen. Besonders Anfang der Jahrtausendwende wurden naive und unerfahrene Internetnutzer ausgetrickst, indem sie vermeintliche Antivirus-Software mit den Namen antivirus.exe oder downloadtool.exe über Werbebanner herunterluden. Dabei handelte es sich in Wahrheit um einfache 0190-Dialer, welche ungefragt eine kostenpflichtige Verbindung herstellten.

Komplizierter gestaltete sich die Methode über ein Trojanisches Pferd. Dieses veränderte bestimmte Einstellungen in der Windows-Registry sowie in den Sicherheitseinstellungen des Internetexplorers. Somit konnten ActiveX-Elemente ohne Wissen des Nutzers aus dem Internet geladen werden. Beim Aufruf einer bestimmten Seite oder durch die Weiterleitung in einer E-Mail konnten Dialer ungehindert installiert werden.

Eine letzte und eher seltene Form des Dialers ist der sogenannte Internationale-Dialer. Dialer dieser Art wählen keine Mehrwertdienst-Nummern an, sondern lediglich ausländische Telefonnummern. Die Verbindung wird über Satelliten hergestellt. Die Urheber solcher Dialer verdienen dabei durch Ausschüttungsvereinbarungen mit den im Ausland ansässigen Netzbetreibern.

Der Schutz vor Dialern aller Art ist prinzipiell recht simpel. Da Dialer immer eine 09er Sondernummer anwählen, kann man diese bei der eigenen Telefongesellschaft sperren lassen. Das hat allerdings zur Folge, dass alle Sondernummern gesperrt sind und auch wissentlich keine Mehrwertdienste abgerufen werden können. Zusätzlich gibt es im Elektronik-Fachhandel Dial-Blocker. Diese physischen Geräte werden zwischen PC und TAE-Anschlussdose installiert und können bis zu 12 Rufnummern auf einer Positivliste speichern. Wird eine Nummer angewählt, die nicht auf dieser Liste steht, kommt keine Verbindung zustande.

Rechtliche Situation bei Dialern

Um den ausufernden Missbrauch durch unseriöse Mehrwertdienstnummern auch im Bezug auf Dialer einzugrenzen, wurde seitens der Regierung am 15. August 2003 ein Gesetz zum Schutz der Verbraucher verabschiedet. Das „Gesetz zur Bekämpfung des Missbrauchs von (0)190er/(0)900er Mehrwertdienstrufnummern“ ist eine Änderung zum bestehenden Telekommunikationsgesetz, welches mehr Transparenz und Sicherheit bieten soll.

Das Gesetz zwingt Anbieter von Mehrwertdienstnummern, ihr Angebot bei der Bundesnetzagentur registrieren zu lassen. Nutzern ist es dadurch möglich, den Anbieter einer 0900er Nummer in der Online-Datenbank der Netzagentur nachzuschlagen. Zusätzlich müssen bei Dialern jederzeit die genauen Kosten der Verbindung ersichtlich sein. Ist das nicht der Fall, besteht für den Nutzer keine Zahlungspflicht.

Um den Verbraucher zusätzlich vor allem vor unseriösen und kriminellen Dialern zu schützen, hat der Gesetzgeber ausdrücklich festgestellt, dass eine unbewusste Nutzung von Dialern bei der Einhaltung gewisser Sicherheitsvorkehrungen nicht zur Zahlung der anfallenden Gebühren verpflichtet. Diese Festlegung wurde über die Jahre in weiteren Gerichtsurteilen immer wieder bestätigt.

Zusammenfassung

Dialer sind Computerprogramme, die ursprünglich dazu entwickelt wurden, Wählverbindungen zum Internet über analoge Festnetze oder ISDN-Netze herzustellen. Sie wurden als einfachere Alternativen zu standardmäßig vorinstallierten Protokollen eingeführt.

Mit dem Aufkommen von DSL-Technologien verlor der klassische Dialer an Bedeutung für Internetverbindungen. Stattdessen haben sich Dialer in Premium-Diensten etabliert, wo sie für die minutengenaue Abrechnung von kostenpflichtigen Diensten wie Wettervorhersagen oder Gewinnspielen genutzt werden.

Leider werden Dialer auch missbräuchlich von unseriösen Anbietern eingesetzt, die sie oft in Form von Viren oder Trojanern verbreiten. Diese unerlaubten Dialer stellen dann teure Verbindungen her, ohne dass der Nutzer davon Kenntnis hat.

Um solchen Missbrauch zu bekämpfen, hat die Regierung spezielle Gesetze erlassen. Diese verpflichten Mehrwertdienst-Anbieter zur Registrierung und Transparenz der Kosten. Darüber hinaus haben Nutzer bei Einhaltung bestimmter Sicherheitsmaßnahmen keine Zahlungspflicht für unbewusst genutzte Dialer.

Zum Schutz vor Dialern können Nutzer spezielle Dial-Blocker verwenden oder bestimmte Rufnummern bei ihrem Telekommunikationsanbieter sperren lassen.

Häufige Fragen und Antworten

Was ist ein Dialer?

Ein Dialer ist ein Computerprogramm, mit dem Wählverbindungen zum Internet oder anderen Rechnernetzen aufgebaut werden können. Dabei wird meist das analoge Festnetz oder das ISDN-Netz genutzt. Der Dialer richtet einen separaten Internetzugang auf dem PC ein.

Wie hat sich die Entwicklung der Dialer fortgesetzt?

Ursprünglich waren Dialer legitime Einwahlprogramme, die von Internet-Providern zur Verfügung gestellt wurden. Mit dem Fortschritt der Technologie haben sich Dialer jedoch zu Premium-Diensten entwickelt, die die kostenpflichtige Nutzung von Daten minutengenau abrechnen. Dabei erfolgt die Bezahlung über die Telefonrechnung des Netzbetreibers.

Was ist der Missbrauch von Dialern?

Dialer werden häufig von unseriösen Anbietern missbraucht, die gesetzliche Vorgaben ignorieren. Dabei geht es vor allem um überhöhte Kosten und die fehlende Zustimmung des Nutzers zur Herstellung der Verbindung. Dieser Missbrauch erfolgt oft durch Viren oder Trojaner, die Dialer unbewusst auf den Rechnern der Nutzer installieren.

Was ist die rechtliche Situation bei Dialern?

Um den Missbrauch durch unseriöse Anbieter einzuschränken, gibt es Gesetze zum Schutz der Verbraucher. Diese verlangen eine Registrierung der Mehrwertdienst-Anbieter und die Transparenz der Kosten. Bei Einhaltung bestimmter Sicherheitsvorkehrungen entsteht keine Zahlungspflicht für unbewusst genutzte Dialer.

Bildnachweis: iStock.com/Jens_Domschky


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