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Internet über SatellitDas Internet ist inzwischen im Leben vieler Menschen unverzichtbar geworden. Allerdings gibt es in ländlichen Regionen und vor allem in dünn besiedelten Gebieten Deutschlands große Schwierigkeiten, einen modernen Internetzugang mit DSL-Geschwindigkeit zu bekommen. Dort ist aber kein Zugang zu einem DSL-Anschluss und hochwertigerer Technik möglich, weil die entsprechende Technik nicht vorhanden ist. Hier sind die Menschen auf der Suche nach zuverlässigen Alternativen wie Internet über Satellit.

Das Internet über Satellit ist ein Breitband-Internetzugang, der durch Satelliten wie Astra unterstützt wird. Die Nutzung der geostationären Satelliten ist im gesamten Ausstrahlungsbereich des Satelliten gegeben. In Europa wäre dieses über Eutelsat und SES Astra machbar. Dabei müssen die Interessenten zwischen zwei Arten von Verbindungen unterscheiden. Es gibt die 2-Wege-Verbindung, die sowohl den Empfang von Daten wie auch die Versendung ermöglicht.

Das Internet über Satellit kann im Download eine Rate von bis zu 18 Mbit/s erreichen. Der Mindestwert soll 64 kbit/s betragen. In einigen Fällen können die Satellitenbetreiber auch andere Übertragungsraten, die entweder höher oder niedriger liegen, anbieten. Die Höhe der Übertragungsrate richtet sich nach den Nutzern, wobei zwischen Endverbraucher und professioneller Nutzung unterschieden wird. Die Übertragung kann bis 20 Mbit/s betragen. Seit Juli 2012 bietet der extra für das Internet über Satellit gedachte Internetdienst KA-SAT über Eutelsat seine Dienste an.

Es gibt noch zahlreiche andere Anbieter, die mit unterschiedlichen Datenübertragungsraten ihre Kunden zufrieden stellen wollen. Damit ist das Internet über Satellit schneller als ein gängiger DSL-Anschluss. Der Grund für diese Entwicklung einer derart schnellen Datenrate und ein entsprechendes Datenvolumen sind intensive Verbesserungen bei dem digitalen Umwandlungsverfahren in der Infrastruktur der Internet über Satellit Anbieter, indem von 8PSK auf 16 APSK gewechselt wurde. Professionelle Nutzer können darum auf eine Downloadgeschwindigkeit von bis zu 50 Mbit/s zurückgreifen. Im Upload werden immer noch 20 Mbit/s angeboten und es sind technisch gesehen weitaus höhere Übertragungsraten machbar. Das belgische Satellitentechnologieunternehmen Newtec bietet seit Juni 2012 eine Übertragungsrate von bis zu 500 Mbit/s durch einen 72 MHz Transponder auf einem Eutelsat-Satelliten an.

Der Vorteil des Internets über Satellit liegt darin, dass das Angebot völlig unabhängig von erdverlegten Datenleitungen oder Telefonleitungen abgerufen werden kann. Der Nutzer muss sich nur im Ausstrahlungsbereich eines für die Übertragung ausgerüsteten Satelliten befinden. Diese Verbindungen können in ganz Europa oder auch global angeboten werden. Gerade große Unternehmen schätzen die einfache Einrichtung und Abrechnung der erbrachten Leistungen.

Leider haben noch immer meteorologische Bedingungen einen hohen Einfluss auf die Übertragungsrate. Jedoch machen die Anbieter für Internet über Satellit hier auch große Fortschritte. Die Hersteller dieser Anlagen nutzen hierfür Hardwaresysteme, die Fade-Mitigation Technologien genannt werden. Sie stellen bei störenden Wettereinflüssen mehr Sendeleistung zur Verfügung, was die Störungen auf ein Minimum beschränkt.

Die verwendete Technik entscheidet über Menge des Datenflusses

Früher standen den Kunden bei einem Empfang von Internet über Satellit nur sehr geringe Download Raten von weit unter 1 Mbit/s zur Verfügung. Inzwischen richtet sich die Datenmenge des Rückkanals mehr nach der verwendeten Technik. Da die meisten Verbindungen über das Modem per POTS oder ISDN laufen, kann eine entsprechende Upstreamrate genutzt werden.

Für die mobilen Internet-Verbindungen werden meist GPRS-,UMTS– oder GSM– Verbindungen gewählt. Eine Verbindung mit einem erdverlegten Rückkanal konnten von einigen Anbietern an bestimmte Interessenten vergeben, die dann neben dem Satellitenlink auch die andere Verbindung zusätzlich nutzten, sobald der Datenfluss dies erforderlich machte. Aufgrund dieser Kombination kann eine maximale Datengeschwindigkeit von bis zu 2048 Kbit/s erreicht werden, wobei die Erdkabel-Verbindung immer dann genutzt wird, wenn Server des Internet über Satellit ausgelastet war.

Einige Anbieter nutzen jedoch nur die Verbindung des Internets über Satellit. Früher war die kombinierte Lösung aus Internet über Satellit und einer Rückleitung über ein Erdkabel die kostengünstigere Variante gegenüber der 2-Wege-Lösung. Doch inzwischen hat sich das Preisgefüge sehr verändert. Allerdings ergeben sich neue Probleme, die in den großen Entfernungen zu den Satelliten liegen. Bei einer simplen Anfrage an das Internet über Satellit ergeben sich Latenzzeiten zwischen 500-700 ms, während die Latenzzeit eines gewöhnlichen Modems bei höchstens 200 ms liegt.

Bei einer DSL-Leitung hat der Nutzer nur mit einer Latenzzeit von 20 ms zu rechnen. Dies schränkt die Nutzung des Internet über Satellit ein, indem sie sich zum Beispiel weder für die Videotelefonie noch Online-Spiele aller Art oder bestimmte Anwendungen eignet oder es muss einfach mit gewissen Einschränkungen gerechnet werden. Hier müssen noch entsprechende Lösungen gefunden werden.

Bisher bietet sich die effektivste Nutzung einer Datenübertragungsrate durch einen Ein-Wege-Dienst an. Sie entspricht der Kunde/Servervariante, wobei die Verbindung vor und nach der Satellitenverbindung durch den Proxyserver abgewickelt wird. Der Ein-Wege-Dienst wird in der Regel als Tunnelvariante (VPN/PPTP) angeboten, um die Applikationstransparenz auf Dauer zu gewährleisten. Das gängige Transmission Control Protocol (TCP) passt nicht zu den Signallaufzeiten, die bei einer Satellitenverbindung üblich sind.

Zähflüssigkeit der Datenübertragung gleicht ein Proxiserver aus

Die lange Laufzeit bedingt die Round Trip Time und das sich bei einer gewöhnlichen TCP-Verbindung die anfänglich geringe Datenübertragungsrate im Verlauf der Sitzung im Internet über Satellit kaum erhöht. Die wird von Anbieter mit einem speziell für dieses Problem konzipierten Proxyserver ausgeglichen. Dieser erstellt dann ein als PEP bekanntes Protokoll und umgeht damit die Schwächen von TCP. So kann ein hochwertiger Datenfluss auf Dauer erhalten bleiben.

Der Satellit selbst überträgt nur mit UDP/IP, was für Fachleute bedeutet, dass nicht wie sonst auch ACKs verwendet werden, sondern die NAKs zum Einsatz kommen. So kann der Proxy-Server den TCP-Aufbau zuvorkommen und selber die gewünschten Inhalte aus dem Internet holen, was auch das Login und die Vergabe der IP-Adresse beinhaltet.

Wenn ein Nutzer das HTTP-Prefetching aktiviert hat, analysiert der Server die Seiten vor dem Aufbau und entscheidet selbstständig, ob die zusätzlichen Daten, die unter anderem von Bildern stammen können, wirklich benötigt werden. Alle Daten, die auf der Satellitenstrecke gesendet werden, müssen in Form von IP-Multicast-Datenpaketen an den örtlichen Proxy weitergegeben werden, um sich dort wieder in TCP/IP-Datenpakete umgewandelt zu lassen. Dabei kommt es zeitweilig zur einer Überschneidung der einzelnen Datenpakete.

Für ländliche Regionen heißt die Lösung Breitband-Technik

Es gibt zahlreiche Gebiete in Deutschland, die keinerlei Möglichkeit haben, sich einen DSL-Anschluss zuzulegen, weil sie entweder sehr entlegen wohnen oder die Verlegung der nötigen Leitungen für den Anbieter einfach zu teuer wären. Da in diesen Gebieten das TV-Programm meist über Satellit empfangen wird, bietet die neue Technologie hier eine Lösung in Form von einem Breitband-Internetzugang über den Satelliten. Für die Nutzung des Internets über Satellit braucht der Nutzer nur eine Satellitenschüssel, die entweder auf den SES Astra oder den Eutelsat Satelliten ausgerichtet ist. Mithilfe eines DVBS-Receivers kann die Verbindung zum Internet über Satellit hergestellt werden.

Die mangelnde Versorgung der Landbevölkerung mit angemessenen DSL-Verbindungen ist zu einem Dauerthema geworden, wobei es außer dem Internet über Satellit kaum nennenswerte Alternativen gibt. Allerdings wird wohl zukünftig die LTE Technik als Variante angeboten werden, da die Bundesnetzagentur auf dem Ausbau dieser Technik in den ländlichen Regionen bestanden hat. Der Ausbau noch dauern und die Möglichkeiten einer guten Breitband-Internetverbindung sind bereits gegeben.

Es gibt verschiedene Anbieter, die mit unterschiedlichen Leistungen an Interessenten herantreten. Eine Grundvoraussetzung für das Internet über Satellit ist allerdings ein ungehinderter Zugang zu einem entsprechend ausgerüsteten Satelliten. Dafür muss die Satellitenschüssel so aufgestellt sein, dass weder das Hausdach noch Bäume den Empfang stören können. Bei einer Mietwohnung muss in der Regel das Einverständnis des Vermieters für die Aufstellung einer Satellitenschüssel eingeholt werden.

Zusammenfassung

Internet über Satellit bietet eine effiziente Lösung für ländliche Gebiete, in denen herkömmliche DSL-Verbindungen nicht verfügbar sind. Unterstützt durch geostationäre Satelliten wie Astra oder Eutelsat, ermöglicht diese Technologie Breitband-Internetzugang mit Downloadraten von bis zu 18 Mbit/s, in einigen Fällen sogar bis zu 500 Mbit/s.

Trotz der hohen Übertragungsraten können meteorologische Bedingungen den Service beeinträchtigen. Technologische Fortschritte wie Fade-Mitigation-Technologien minimieren jedoch solche Störungen. Das Angebot ist besonders für Unternehmen attraktiv, da es globale Abdeckung und einfache Abrechnung ermöglicht.

Die Technologie hat jedoch auch Nachteile, einschließlich hoher Latenzzeiten, die die Eignung für Anwendungen wie Videotelefonie oder Online-Spiele einschränken können. Die Verbindungsqualität ist zudem von der Position der Satellitenschüssel und eventuellen Hindernissen wie Bäumen oder Gebäuden abhängig.

Insgesamt stellt Internet über Satellit eine vielversprechende Alternative zu traditionellen Internetverbindungen dar, besonders in Gebieten mit unzureichender DSL-Versorgung. Dabei wird die Wahl des richtigen Anbieters und die korrekte Installation der Satellitenschüssel entscheidend sein.

Häufige Fragen und Antworten

Was ist Internet über Satellit?

Internet über Satellit ist ein Breitband-Internetzugang, der durch Satelliten wie Astra und Eutelsat unterstützt wird. Dabei werden Daten über geostationäre Satelliten im gesamten Ausstrahlungsbereich des Satelliten empfangen und gesendet. Es existieren zwei Arten von Verbindungen: die 2-Wege-Verbindung ermöglicht sowohl den Empfang als auch die Versendung von Daten.

Welche Downloadraten sind beim Internet über Satellit möglich?

Beim Internet über Satellit können Downloadraten von bis zu 18 Mbit/s erreicht werden. Es gibt jedoch auch Anbieter, die höhere oder niedrigere Übertragungsraten anbieten. Die tatsächliche Rate richtet sich nach den Nutzern und kann bis zu 20 Mbit/s betragen. Für professionelle Nutzer stehen Downloadraten von bis zu 50 Mbit/s zur Verfügung.

Welche Vorteile bietet Internet über Satellit?

Der Vorteil des Internets über Satellit liegt darin, dass es unabhängig von erdverlegten Datenleitungen oder Telefonleitungen funktioniert. Es kann eine globale Abdeckung bieten und ist besonders für ländliche Regionen geeignet, in denen DSL-Anschlüsse nicht verfügbar sind. Große Unternehmen schätzen zudem die einfache Einrichtung und Abrechnung der Leistungen.

Bildnachweis: iStock.com/AlexLMX


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