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Microsite Begriffserklärung und Definition

MicrositeDer Begriff Microsite kommt aus dem Webdesign. Darunter wird eine schlanke Webseite verstanden, die aus nur wenigen Unterseiten besteht und eine geringe Navigationstiefe aufweist. Oft ist eine Microsite auch Teil eines größeren Internet-Auftritts. Als eigenständiger Teil wird sie oft über eine Subdomain abgerufen. Sie unterscheidet sich optisch und thematisch von den übrigen Inhalten und Themen. Sie kann aber auch unter einer eigenen Domain empfangen werden.

Wie bei einem Dossier wird auf einer Microsite ein Thema vertiefend bzw. umfassend bearbeitet. So veröffentlichen Fernsehsender oft Microsites zu einzelnen Sendungen oder Serien. Beliebt sind auch Microsites anlässlich des Launchs neuer Produkte. Hauptziel solcher Microsites ist es, Interessenten, Fans oder Kunden gezielt anzusprechen und zu informieren. Daher sind sie oft Teil einer Marketing- bzw. Verkaufsstrategie.

In vielen Fällen werden auf solchen Sites neben einer optisch ansprechenden Präsentation und umfassenden Informationen auch Spiele, Aktionen oder Preisausschreiben angeboten, um einen Mehrwert zu schaffen und die Verweildauer zu erhöhen. Auch Bestellmöglichkeiten und das Ausloben exklusiver Produktvarianten oder exklusiver Informationen beispielsweise nach dem Registrieren bei einem Newsletter oder der Anmeldung eines Kundenkontos gehören zu den typischen Mitteln, Kunden längerfristig für ein Produkt oder eine Leistung zu interessieren.

Microsite im Onlinemarketing

Microsite ist kein technischer Begriff. Welche technischen Mittel (Server, Scriptsprachen, Datenbank, CMS usw.) zum Einsatz kommen, ist lediglich eine Frage der Angemessenheit. Da moderne Content Management Systeme oft die Verwaltung mehrerer Präsenzen über ein Backend erlauben, bleibt es den Betreibern überlassen, für welche Technik sie sich entscheiden.

Microsites sind ein Marketinginstrument. Starke Marken haben viele Anhänger. Da sie sich mit der Markenphilosphie identifizieren und sie zum Teil ihres Lebensstils gemacht haben, z. B. durch Markentreue oder durch Anhängerschaft, zeigen sie großes Interesse an der Entwicklung und dem Erscheinen neuer Produkte oder an dem Fortgang von Serien, ebenso wie zum Beispiel an der Arbeit eines neuen Musikalbums oder dem Erscheinen eines neuen Films.

Um diesem Interesse gerecht zu werden, aber auch um es zu wecken oder wachzuhalten, werden Microsites veröffentlicht. Auf diese Weise lassen sich Erwartungen wecken und die Spannung erhöhen. So erfahren Besucher solcher Sites, wo ein Produkt erstmals vorgestellt wird oder in welchen Kinos ein neuer Film gezeigt wird.
Oft werden auch laufend Informationen zum Fortgang einer Produktion veröffentlicht und auch Änderungen oder neue Termine gepostet. Auf diese Weise entsteht eine enge Bindung zwischen dem Konsumenten und dem Produkt bzw. der Leistung. Da Fans oder Anhänger oft auch wichtige Multiplikatoren sind, die offen über ihre Interessen sprechen oder Freunde für ihre Vorlieben begeistern, sind Microsites ein wichtiges Marketinginstrument, das zum Erfolg eines Unternehmens einen Beitrag leisten kann.

Oft werden Microsites von Anzeigen auf wichtigen Publikumsseiten begleitet. Anzeigen auf News-Portalen leiten per Mausklick auf die Microsites weiter. Auf diese Weise soll diese zum Anziehungspunkt für alle Interessierten werden. Entsprechende Hinweise in der Print- oder Fernsehwerbung sind ebenso Teil einer Multimedia-Marketing-Strategie.

Microsite: Kriterien

Um ihren Zweck zu erfüllen, muss eine Microsite bestimmten Kriterien genügen. Allgemein gilt, dass ein Besucher innerhalb von 5 Sekunden die Informationen finden muss, die seinem aktuellen Interesse entsprechen. Ansonsten verlässt er die Webseite wieder. Bei der Präsentation von Filmen bedeutet das meist, dass eine Microsite meist lediglich vier oder fünf Links aufweist und die wichtigsten Informationen bzw. Teaser schon bei einem Blick auf die Startseite erfasst werden können.

In Hinblick auf die Suchmaschinenoptimierung müssen Betreiber darauf achten, dass die Microsite über entsprechende und geeignete Suchbegriffe im Ranking auftaucht, weniger aber bei Begriffen, bei denen ein solches Angebot nicht erwartet wird. In diesem Zusammenhang sprechen Experten von Erwartungskonformität. Diese zu enttäuschen oder ein solches Informationsangebot in einem unpassenden Kontext zu präsentieren, kann sogar zur Verärgerung von Kunden führen und schlimmstenfalls zu ausufernden Diskussionen. Da eine Microsite aber Interesse wecken und Vertrauen schaffen soll, muss bei der Suchmaschinenoptimierung Suchkriterien besonders sorgfältig festgelegt werden.

Wichtig ist auch die Verführungskraft von Microsites. Daher fallen Microsites meist überwiegend durch visuelle Kommunikation auf. Eine besonders attraktive Darstellung eines Produkts, aufwendige Bilder und Grafiken, der Einsatz von Musik zur Schaffung von Atmosphäre und technisch ansprechende Zusatzangebote und ein überzeugendes Design entsprechend der gesamten Kampagne sind besonders wichtig. Text-Informationen sollten dagegen kurz und prägnant, leicht verständlich und unterhaltsam sein. Weitere Informationen, z. B. zu technischen Details können oft in Form von Downloads oder über die Bestellung von Zusatzmaterial auf dem Postweg dargeboten werden.

Microsites und soziale Netzwerke

Mit wachsendem Erfolg sozialer Netzwerke werden Aufgaben, die früher Microsites zukamen, zunehmend von Profilen übernommen. Die Vorteile gegenüber Microsites liegen auf der Hand. Soziale Netzwerke sind Anziehungspunkte mit hoher Nutzerfrequenz und verringern die Werbekosten. Entsprechende Profile lassen sich unmittelbar über die Suchfunktion ermitteln und der Multiplikatoreneffekt, der früher per Mail oder mündlich entstand, wird durch den Like-Button ersetzt, sodass Besucher oft über die Aktivitäten der Freunde von einem Angebot erfahren. Außerdem können Fans in direkten Kontakt zu den Betreibern der Angebote treten.

Die Möglichkeiten sozialer Netzwerke tragen also dazu bei, die Verbreitung bestimmter Angebote und Leistungen zu beschleunigen. Microsites haben in diesem Kontext oft nur noch eine unterstützende Funktion. Das Risiko eines negativen Feedbacks ist aber nicht zu unterschätzen. Verärgert ein Angebot die Nutzer, kann ein sogenannter Shitstorm dazu führen, dass ein Angebot vom Markt verschwindet, ausgesetzt oder überarbeitet werden muss.

Bildnachweis: iStock.com/AlexSecret


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