Der Begriff Besucher („Visitor“) definiert bei der Web Analytics Association (WAA genannt) eine Person, die innerhalb einer gewissen vorgeschriebenen und gemessenen Zeit, eine (oder auch mehrere) Webseiten aufruft und somit „besucht“. In der englischen Sprache und daher oft auch in der IT-Sprache spricht man hingegen vom User (zu Deutsch „Nutzer“), der die Homepage sozusagen nicht direkt besucht, sondern vielmehr „nutzt“.
Allerdings spricht man in Verbindung mit den Webseiten-Analysen oft in beiden Sprachen sowohl vom Besucher („Visitor“) oder Nutzer („User“), was recht genau und anschaulich verdeutlicht, was genau ein Besucher („User“) tut, wenn er eine Webseite aufruft – er besucht und nutzt diese zugleich, indem er aus deren Inhalten beispielsweise Informationen heranzieht, Produkte erwirbt oder einen Ansprech- und Kontaktpartner für eine bestimmte Dienstleistung sucht.
Besucher als „echte“ Menschen
Die Definition des Besuchers und Users schließt jedoch jegliche maschinelle Zugriffe wie etwa die durch Spider und Proxies aus. Als Besucher gelten also nur „echte“ Menschen. Allerdings ist es im Internet und somit auch auf Webseiten schwieriger, die Besucher, Nutzer oder Kunden zu zählen, als es zum Beispiel bei beliebigen Veranstaltungen oder in Kaufhäusern der Fall ist. Wenn man sich diesen indirekten Vergleich vor Augen führt, wird recht schnell deutlich, worauf genau man bei der Definition der Besucher hinaus will.
Aber natürlich gibt es auch bei Webseiten und Co. zahlreiche Möglichkeiten, um Besucher zu zählen. Nicht nur das, man unterscheidet mittlerweile sogar zwischen dem Einzel- oder dem Erstbesucher und den Besuchern, welche die Webseite häufiger aufsuchen.
Der einzelne Besucher oder auch der „Unique Visitor“
Viele Webseitenbetreiber ordnen den „Unique Visits“ („einzelne Besuche“) eine höhere Bedeutung zu als den Besuchen, die häufiger verzeichnet werden. Unter dem Erst- und Einzelbesucher versteht man bei der WAA die Zugriffshäufigkeit einer Webseite, die sich allerdings ausschließlich auf die Nutzer bezieht, welche die Seiten erstmalig besuchen. Wirklich einmalig gezählt wird jeder Besucher allerdings anhand seiner IP-Adresse einmal pro Tag. Die IP-Adresse wird dabei in einem bestimmten Zeitraum jeweils nur einmal gezählt, egal, wie häufig sie die Webseite in dieser Zeit besucht. Hier zählt man also die einzelnen und von den verschiedenen Elementen der Webseite unabhängigen Seitenaufrufe.
Allerdings kann der Zeitraum, in dem jeder Besuch und somit jede IP-Adresse nur einmal gezählt wird, stark variieren. Während manche Tools zur Statistik-Messung hier also alle 24 Stunden mit einer neuen Zählung beginnen, setzen andere die Zählung erst nach einer Woche oder erst nach einem Monat zurück. Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) arbeitet laut eigenen Angaben beispielsweise im Rahmen ihres eigenen Messverfahrens, dem „Skalierbaren zentralen Messsystem“ (SZM), mit dem international standardisierten Wert von 30 Minuten. Der Besuch auf einer entsprechend aufgezeichneten und ausgewerteten Webseite gilt somit als beendet, wenn genau 30 Minuten lang keine neue Webseite abgerufen wurde.
Allerdings identifiziert eine individuelle IP-Adresse nicht zwangsläufig und immer eine einzelne Person. Eine einzelne IP kann durchaus auch eine gesamte Gruppe (etwa durch Anonymisierungsdienste, ein Firmennetzwerk oder einen Haushalt) umfassen. Somit ist es nicht nur über längere Zeitintervalle hinweg möglich, dass eine Mehrzahl an Besuchen nicht individuell gezählt wird, da die zutreffende IP bereits zu einem früheren Zeitpunkt während des Intervalls, aufgezeichnet wurde. Ebenso kann natürlich durch einen Wechsel der IP, zum Beispiel durch eine Neueinwahl, mehrere Besuche durch eine einzelne Person am Tag oder während des individuellen Messrahmens mehrmals gezählt werden. Diesem Sachverhalt ist man sich jedoch bewusst und beruft sich darauf, dass ein großer Teil der nicht gezählten Personengruppen sich mit denen, die zu häufig gezählt werden, aufheben.
Wie kann man Besucher zählen und anzeigen lassen?
Viele Webseitenbetreiber wollen allein der eigenen Statistiken und so auch Unternehmenseinschätzungen wegen die Besucherzahlen zählen und auswerten. Die Möglichkeiten, dieses Vorhaben umzusetzen, sind sehr vielfältig. So vielfältig, dass es mittlerweile auch zahlreiche Optionen gibt, die selbst von Laien und IT-Neulingen genutzt werden können.
Die beliebteste Variante der Besucherzählung ist beispielsweise ein Script, das nicht selten bereits über den Webhosting-Anbieter mitgeliefert wird. Hier kann man die Besucherzahlen und Statistiken meistens problemlos und ohne eigene Einstellungen im Adminbereich oder beim Dashboard abrufen. Hier wird – wie bei anderen Scripts auch – angezeigt, wie viele Besucher sich bereits auf der Webseite aufgehalten haben und wie viele sich gerade auf den Seiten befinden. Je nach Einstellungen des Scripts oder auch nach dessen Möglichkeiten, kann man zudem oft auch anzeigen lassen, aus welchen Ländern die meisten Besucherzahlen verbucht wurden, welche Uhrzeiten am stärksten besucht waren und welche einzelnen Seiten bei den Nutzern besonders beliebt sind.
Tools für Besucherzahlen
Die beste Scriptlösung für alle die Nutzer, die keine vorintegrierte oder vom Host angebotene Besucherzählung vorweisen können, sind verschiedene Tools, um die vorliegenden Besucherzahlen nachvollziehen zu können. Die wohl einfachste Variante ist beispielsweise die über eine spezielle Textdatei (besucher.txt), die auf dem Server abgelegt wird. Mit welchen HTML-Tags diese versehen sein sollte, zeigt eine kurze Onlinesuche mittels Angabe des Dateinamens (siehe oben).
In dieser Datei wird folglich die IP des Besuchers und die Zeit hinterlegt, zu der dieser die Webseite besucht hat. Jedoch wird hier nur angezeigt, welcher Besucher zu welcher Zeit online war. Bei einem erneuten Besuch wird nur dir Zeit aktualisiert. Das macht es dem Webseitenbetreiber schwer, zu sehen, wie oft ein Nutzer die Seiten und ohne manuelle Zählung auch wie viele Nutzer insgesamt die Homepage seit der letzten Prüfung des Dokuments aufgerufen haben. Eine weitere Alternative sind komplexere Scripts oder Tools, die von Experten oder von verschiedenen Anbietern von Webseiten zur Verfügung gestellt werden.
Besucher auf die eigene Homepage locken – SEO und Co. als Mittel zum Erfolg
Eine gute Webseite kann auch viele Besucher vorweisen: So lautet jedenfalls die oft verbreitete Meinung. Allerdings ist die Kunst, Besucher anzulocken oftmals nicht einfach und nicht ausschließlich von der Qualität der Homepage abhängig. Natürlich spielen die Struktur der Webseite und die dort angebotene Inhalte eine große und wichtige Rolle – vor allem für die Besucher, denn diese werden nur dann lange auf der Seite bleiben oder wiederkommen, wenn ihnen gefällt, was sie sehen, lesen und erfahren.
Dass man sich mit der Qualitätsfrage der Inhalte beschäftigt, setzt aber bereits voraus, dass man mit einer ansprechenden Zahl an Besuchern rechnet. Nutzer lassen sich hingegen ebenso auf vielen Arten auf die Homepage locken. Die Suchmaschinenoptimierung (SEO), von der oft die Rede ist, ist jedoch nur ein zentraler Teil. Sie zielt darauf ab, dass man die Webseiten durch hochwertige Inhalte, sorgfältig gewählte Backlinks und eine gute Off- und On-Page-Optimierung zu guten Rankings in den Suchmaschinenergebnislisten verhilft.
Kommunikation mit den Besuchern
Ein weiterer Weg ans Ziel ist die mehr oder weniger direkte Kommunikation mit potenziellen Besuchern. Der Ausbau von Netzwerken, zum Beispiel durch Werbung und Präsenz im Social Media (Facebook, Twitter ect.) oder in themenbezogenen Foren ist eine bevorzugte Variante, um Nutzer auf das eigene Homepageangebot aufmerksam zu machen.
Hier ist es aber wichtig, auf die Netzwerke zu setzen, die den potenziellen Nutzer auch wirklich interessieren. Sprich: Werbung eines Anglerlexikons in einem Forum für Hausfrauen und Mütter ist ebenso ungünstig gewählt wie die Werbung eines Kinderbekleidungsstores in einem reinen Anglerforum. Selbstverständlich ist es möglich, in der breiten Masse an Forennutzern dennoch den einen oder anderen Hobbyangler oder einen angelnden Vater zu finden. Besser ist es aber natürlich, wenn man die Werbung für das Anglerlexikon im Anglerforum und die Werbung für den Kidsstore im Hausfrauenforum unterbringt.