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QWERTZDie Buchstabenfolge QWERTZ gibt die Belegung der ersten sechs Tasten auf der Schreibmaschinen- beziehungsweise Computertastatur wieder. Sie ist bei in Deutschland verkauften Geräten üblich, während im englischen Sprachraum die Zeichenfolge QWERTY verwendet wird. In Frankreich ist die Tastaturbelegung AZERTY üblich. Die QWERTZ Tastaturbelegung wird auch in vielen osteuropäischen Staaten verwendet, wobei sich die Sonderzeichen naturgemäß vom deutschen Standard unterscheiden. Gegenüber den drei bekanntesten Tastaturbelegungen deutlich abweichende Anordnungen lassen sich auf Schreibmaschinen und Computer-Keyboards in Lettland, Litauen. Polen und Estland finden. Dass die Tastaturbelegungen in andere Schriftzeichen verwendenden Staaten von europäischen Systemen abweichen, versteht sich von selbst. Sowohl QWERTZ als auch QWERTY und AZERTY sind Abkürzungen für verschiedene Gruppen von Tastaturbelegungen, die Gleichsetzung von QWERTZ und der deutschen beziehungsweise QWERTY und der englischen Tastaturbelegung ist sachlich nicht gerechtfertigt.

Die Schreibmaschine als Ausgangspunkt der QWERTZ Tastatur

Der Grund der vom normalen Alphabet abweichenden Tastaturbelegung bestand bei mechanischen Schreibmaschinen in der Vermeidung eines Verhakens der einzelnen Typenhebel bei schnellem Schreiben. Die Tastaturanordnung diente in erster Linie dazu, dass häufig in Folge anzuschlagende Buchstaben nicht zu nahe beieinander lagen. Einer Anekdote mit möglicherweise wahrem Kern zufolge sollte Typewriter als englischer Begriff für die Schreibmaschine zudem mit den Zeichen einer einzigen Reihe geschrieben werden können, damit die Verkäufer das schnelle Schreiben anhand dieses Wortes die leichte Bedienbarkeit der Maschinen darstellen konnten.

Die QWERTZ Tastaturbelegung bei Fernschreibern und Textverarbeitungssystemen

Bei Fernschreibern bestand die Besonderheit, dass die sendende und die empfangende Stelle denselben Zeichensatz verwenden musste. Damit der Versand von Fernschreiben auch an ausländische Empfänger möglich war, wurde konsequent auf nur in wenigen Sprachen vorhandene Sonderzeichen verzichtet. Somit wurden die Umlaute durch den Grundbuchstaben plus e ersetzt, während das ß gemeinhin als ss, von der Bundeswehr jedoch konsequent als sz wiedergegeben wurde. In den 1980er Jahren wurden zeitweise zwischen einer Schreibmaschine und einem Computer liegende Geräte verkauft. Diese speicherten mindestens eine Zeile vor dem Ausdrucken, teilweise waren sie bereits mit einem Disketten-Laufwerk ausgestattet. Das Typenrad konnte bei diesen Geräten ausgewechselt werden, so dass die Tastaturbelegung erstmals nicht zwingend mit der Tastaturbeschriftung übereinstimmen musste.

Die QWERTZ Tastatur in anderen deutschsprachigen Ländern

In Österreich ist dieselbe Tastaturbelegung wie in Deutschland üblich, während in der Schweiz eine QWERTZ Tastatur mit den zusätzlichen Sonderzeichen des Französischen verwendet wird. In Luxemburg sind sowohl QWERTZ als auch AZERTY Tastaturen in Gebrauch. Neben Französisch und Deutsch zählt dort Luxemburgisch zu den Amtssprachen, dennoch war auf früheren Schreibmaschinen das Schriftzeichen Ë nicht vorhanden. Dieses gehört auch bei heutigen Computern nicht zur üblichen Luxemburger Tastaturbelegung, sondern wird als Sonderzeichen eingefügt.

Auch in Deutschland waren Schreibmaschinentastaturen nicht einheitlich

Trotz der nahezu ausschließlichen Verwendungen von QWERTZ Tastaturen existierten durchgehend Unterschiede zwischen verschiedenen Tastaturbelegungen. Am bekanntesten ist, dass nicht alle Geräte über eine eigene Taste für die Ziffer 0 verfügten, so dass häufig das große O als Ersatzschreibweise bei Zahlen zur Anwendung kam. In Grenzgebieten waren auch Schreibmaschinen erhältlich, welche sowohl auf die deutsche Sprache als auch auf die Amtssprache des Nachbarlandes optimiert waren. So verkauften Fachgeschäfte in Schleswig-Holstein Schreibmaschinen mit einer QWERTZ Tastaturbelegung, welche das ß sowie die dänischen Sonderzeichen aufwiesen. Deutsche Umlaute wurden bei diesen Geräten mittels einer zusätzlichen Tottaste erzeugt, welche zunächst die Punkte druckten.

Keine Einschränkung durch die QWERTZ Tastaturbelegung beim Computer

Mit einer Schreibmaschine konnten nur tatsächlich in der Tastaturbelegung vorgesehene Zeichen geschrieben werden, sofern nicht im Einzelfall das Basteln von Zeichen möglich war. So wurde das Ç durch ein C, die Rücktaste und ein Komma zusammengesetzt. Bei Computern besteht diese Einschränkung nicht, denn alle auf der QWERTZ Tastatur nicht vorhandenen Zeichen lassen sich durch die Funktion Sonderzeichen einfügen in jedem Dokument verwenden. Zusätzlich können die meisten Zeichen über die Taste Alt+Gr und den Ziffernblock erzeugt werden. Die Sonderzeicheneingabe als HTML-Code ist ebenfalls möglich, wird von den meisten Computer-Nutzern jedoch als umständlich empfunden. Voraussetzung für die Eingabe von Sonderzeichen ist lediglich, dass diese von der verwendeten Schriftart unterstützt werden, was beim großen ß oftmals nicht der Fall ist. Im Gegensatz zu Schreibmaschinen können Computer-Tastaturen mehrfach belegt sein, da sich Zeichen auch über die Zusatztasten Fn, Alt und Alt+Gr aufrufen lassen. In der Praxis verwenden viele Computernutzer weiterhin Umschreibungen, so dass die Ersatzschreibweisen IJsselmeer und Ijsselmeer wesentlich häufiger als die entsprechende niederländische Ligatur in deutschen Texten auftauchen. Wer häufig fremdsprachliche Texte schreibt, kann für regelmäßig benötigte Sonderzeichen auch unabhängig von der eigentlichen Tastaturbelegung eigene Tastenkombinationen festlegen. Der Computer ermöglicht im Unterschied zur Schreibmaschine die Verwendung der Anführungszeichen unten, welche jedoch nicht von allen Nutzern gewünscht wird. Ob die Anführungszeichen unten oder oben erscheinen, hängt nicht von der Tastaturbelegung ab, sondern erfolgt durch das Drücken derselben Taste mit oder ohne Leerzeichen vor den Gänsefüßchen. Linux-Verwender können die Tottasten nicht nutzen, da diese vom Betriebssystem nicht unterstützt werden. Auf Computern ist die Tastaturbeschriftung naturgemäß vorgegeben, auch wenn ein Austausch einzelner Tasten bei den meisten Modellen möglich ist. Der Nutzer kann jedoch trotz der Tastaturbeschriftung QWERTZ das System auf QWERTY oder jede andere gewünschte Belegung der Tasten umstellen. Konsequenterweise muss sprachlich zwischen einer QWERTZ Tastatur beziehungsweise Tastaturbeschriftung und einer QWERTZ Tastaturbelegung unterschieden werden.

Die deutsche Norm DIN 2137 und mögliche Abweichungen

Die DIN 2137 kennt drei unterschiedliche QWERTZ Tastaturbelegungen. T1 bezeichnet die heute übliche Tastaturbelegung, während T2 zusätzlich die Sonderzeichen europäischer Sprachen enthält. Mit der Tastaturbelegung T3 lassen sich zusätzlich die Schriftzeichen von nicht mit lateinischen Buchstaben geschriebenen Sprachen mühelos schreiben. Einige kleinere Netbooks weichen erlaubterweise von der Grundnorm T1 ab und verfügen über keinen besonderen Ziffernblock. Des Weiteren bieten sie keine eigene Taste für die auch beim Schreiben von HTML-Codes benötigten mathematischen Größer- und Kleiner-Symbole an, sondern platzieren diese als mittels der Fn-Taste aufzurufende Zeichen beim Y.

Wie sinnvoll ist die QWERTZ Tastaturbelegung?

Die QWERTZ Tastaturbelegung gilt aus ergonomischen Gründen eigentlich als überholt. Viele Computernutzer wurden jedoch mit der alten Schreibmaschine sozialisiert und sind an diese Anordnung gewöhnt. Da die QWERTZ Tastatur weiterhin üblich ist, erfolgen Schulungen zum Schreiben im Zehnfingersystem in diesem System, so dass sich Änderungen nicht durchsetzen können. Alternative Tastaturanordnungen werden angeboten und sind per Download beziehbar, werden aber so gut wie nicht genutzt. Am bekanntesten ist die nach ihrem Entwickler benannte Dvorak-Tastatur, deren deutsche Variante sich analog zu QWERTZ als Y,.PYF darstellen lässt. Zu den Nachteilen der QWERTZ Tastaturlegung gehört, dass viele Anschläge mit dem kleinen Finger vorzunehmen sind. Des Weiteren erfolgen im Deutschen statistisch mehr Anschläge mit der linken als mit der rechten Hand, obgleich die meisten Menschen Rechtshänder sind. Dieser Sachverhalt kann als Nachteil verstanden werden, er führt aber auch dazu, dass Computernutzer zur Stärkung ihrer schwächeren Hand motiviert werden. Ob die beim Schreiben mit der üblichen QWERTZ Tastaturbelegung umfangreichen Handbewegungen Sehnenscheidenentzündungen begünstigen, ist unter Arbeitsmedizinern umstritten.

Die QWERTZ Tastatur bei Smartphones und Handys

Bei Smartphones und Handys erfolgt die Eingabe von Texten häufig mittels einer eingeblendeten Tastatur oder durch das mehrfache Drücken einer Zifferntaste. Wenn diese Geräte mit einer QWERTZ Tastatur ausgestattet sind, erleichtert sie die Benutzung enorm. Aus Platzgründen sind bei den meisten auf Smartphones verwendeten QWERTZ Tastaturen die Ziffern ebenso wie Sonderzeichen über eine zusätzliche Umschalttaste aufzurufen. Hieran gewöhnen sich Smartphone-Nutzer ebenso rasch wie an die notwendigerweise kleinen Tasten ihrer QWERTZ Tastatur.

Zusammenfassung

Die QWERTZ Tastaturbelegung ist in Deutschland und vielen osteuropäischen Ländern Standard, während in anderen Ländern Varianten wie QWERTY oder AZERTY verwendet werden. Ursprünglich entworfen für mechanische Schreibmaschinen, sollte die Anordnung das Verhaken der Typenhebel verhindern und schnelles Schreiben ermöglichen.

Im Bereich von Fernschreibern und Textverarbeitungssystemen war die QWERTZ-Tastatur so angepasst, dass sie mit internationalen Zeichensätzen kompatibel war, wobei Umlaute und andere Sonderzeichen ersetzt wurden. Bei modernen Computern ist die Tastaturbelegung flexibler und erlaubt die Eingabe von Sonderzeichen über verschiedene Methoden.

In anderen deutschsprachigen Ländern wie Österreich und der Schweiz gibt es leicht abgewandelte Versionen der QWERTZ Tastatur. In Luxemburg werden sowohl QWERTZ als auch AZERTY Tastaturen verwendet, abhängig von der jeweiligen Amtssprache.

Es gibt keine einheitliche Tastaturbelegung in Deutschland; kleinere Unterschiede bestehen je nach Hersteller und Anwendungsbereich. Diese können auch regionale Sonderzeichen enthalten oder bestimmte Tasten ganz weglassen.

Die QWERTZ Tastatur findet auch auf Smartphones und Handys Anwendung, wo sie aus Platzgründen oft angepasst wird. Obwohl sie aus ergonomischen Gründen als überholt gilt, bleibt sie weit verbreitet, da viele Nutzer daran gewöhnt sind.

Häufige Fragen und Antworten

Was bedeutet der Begriff QWERTZ?

Die Buchstabenfolge QWERTZ gibt die Belegung der ersten sechs Tasten auf der Schreibmaschinen- beziehungsweise Computertastatur wieder. Sie ist bei in Deutschland verkauften Geräten üblich, während im englischen Sprachraum die Zeichenfolge QWERTY verwendet wird. In Frankreich ist die Tastaturbelegung AZERTY üblich. Die QWERTZ Tastaturbelegung wird auch in vielen osteuropäischen Staaten verwendet, wobei sich die Sonderzeichen naturgemäß vom deutschen Standard unterscheiden. Gegenüber den drei bekanntesten Tastaturbelegungen deutlich abweichende Anordnungen lassen sich auf Schreibmaschinen und Computertastaturen in Lettland, Litauen, Polen und Estland finden. Dass die Tastaturbelegungen in andere Schriftzeichen verwendenden Staaten von europäischen Systemen abweichen, versteht sich von selbst. Sowohl QWERTZ als auch QWERTY und AZERTY sind Abkürzungen für verschiedene Gruppen von Tastaturbelegungen, die Gleichsetzung von QWERTZ und der deutschen beziehungsweise QWERTY und der englischen Tastaturbelegung ist sachlich nicht gerechtfertigt.

Warum hat die QWERTZ Tastaturbelegung diese Anordnung?

Der Grund der vom normalen Alphabet abweichenden Tastaturbelegung bestand bei mechanischen Schreibmaschinen in der Vermeidung eines Verhakens der einzelnen Typenhebel bei schnellem Schreiben. Die Tastaturanordnung diente in erster Linie dazu, dass häufig in Folge anzuschlagende Buchstaben nicht zu nahe beieinander lagen.

Welche Unterschiede gibt es bei der QWERTZ Tastatur in anderen deutschsprachigen Ländern?

In Österreich ist dieselbe Tastaturbelegung wie in Deutschland üblich, während in der Schweiz eine QWERTZ Tastatur mit den zusätzlichen Sonderzeichen des Französischen verwendet wird. In Luxemburg sind sowohl QWERTZ als auch AZERTY Tastaturen in Gebrauch. Neben Französisch und Deutsch zählt dort Luxemburgisch zu den Amtssprachen. Dies hat Auswirkungen auf die Tastaturbelegung, da das Schriftzeichen Ë nicht zur üblichen Luxemburger QWERTZ Tastaturbelegung gehört und als Sonderzeichen eingefügt wird.

Bildnachweis: iStock.com/LCVA2


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