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Google Wallet

Bild: Symbolfoto – Google Wallet (Englisch für „Geldbörse“) ist ein Bezahlsystem aus dem Hause Google

Google Wallet ist ein digitaler Bezahlservice des Unternehmens in Verbindung mit Kreditkarten und anderen Bezahlkarten. Das Bezahlsystem ist vor allem für die mobile Verwendung mit Smartphones, Tablets und anderen Geräten mit NFC-Chips (Near Field Communication) konzipiert.

Das langfristige Ziel von Google Wallet ist die Etablierung von mobilen Endgeräten als Zahlungsmittel, nicht nur im Internet, sondern bei realen Händlern und Geschäften. Durch Wallet kombiniert der Nutzer seinen Google Account mit einer Kredit- oder Debitkarte und ist dadurch zu Abwicklungen über das Bezahlungssystem in der Lage.

Google zählte bereits vor Wallet einen vergleichbaren Service unter dem Namen Google Checkout zur Verfügung, der sich ebenfalls auf Kredit- und Debitkarten stützte. Im Gegensatz zu Google Wallet war Checkout eher als Konkurrenz zu Dienstleistern wie PayPal ausgelegt und hat keine Orientierung als mobiles Bezahlsystem und Alltagsanwendung via NFC.

Google Wallet ist die Neugestaltung bzw. Neuerfindung des für Checkout entwickelten Systems für den modernen Mobilfunk- und Internetmarkt. Während Checkout seit 2006 existiert, gehört Google Wallet seit 2011 in seiner heutigen Form zur Produktpalette des Unternehmens. Google Checkout wird im November 2013 komplett aus dem Google Angebot gestrichen und gibt seine Rolle an Wallet ab.

Das Unternehmen baut Google Wallet ganz klar zur Eingliederung in den Einkaufs- und Shoppingalltag auf. Neben der Einbindung von immer mehr großen Geschäftsketten und Anbieter in den Bezahldienst arbeitet Google auch an einer Art von Bezahlkarte, die mit Google Wallet assoziiert sein soll.

Entwicklungs- und Entstehungsprozess von Google Wallet

Checkout, aus heutiger Sicht der Vorgänger und Prototyp von Google Wallet, wurde am 28. Juni 2006 in den USA und 2007 ebenfalls in Groß-Britannien veröffentlicht. Das Unternehmen etablierte den Service für Onlinebezahlungen nie für Anbieter außerhalb der beiden Länder. Das Finanzierungskonzept von Checkout baute ähnlich wie bei anderen Dienstleistern für Onlinezahlungen auf prozentualen Transaktionsgebühren von Händlerseite auf.

Die Vorstellung von Google Wallet als Bezahlsystem mit mobiler Orientierung und NFC-Technologie fand am 26. Mai 2011 statt. Die App war wenig später am 19. September für die Vereinigten Staaten verfügbar und hat sich seitdem als Bezahlungsservice weltweit durch das Unternehmen etabliert. Seit dem 16. November 2011 gilt Google Wallet offiziell als der Nachfolger von Checkout und nimmt in jeder Hinsicht dessen Rolle ein.

Google setzt den alten Service zum 20. November 2013 endgültig aus seinem Angebot ab. Am 15. Mai 2013 gab das Unternehmen eine Einbindung der Funktionalität von Google Wallet in seinen E-Mail-Client bekannt. Google-Accounts sollen zukünftig dazu in der Lage sein Geldüberweisungen wie Anhänge an E-Mails anzufügen und über Google Mail auszutauschen.

Auf dem aktuellen technologischen Entwicklungsstand bietet Google Wallet digitale und mobile Bezahloptionen per Computer und Mobile-Computing-Geräten mit NFC. Das System unterstützt die großen Kredit- und Debitkartenunternehmen American Express, Discover, MasterCard und Visa.

Google erweitert aktiv das Spektrum der Händler, Anbieter und Geschäftsketten, die eine Zahlung mit Google Wallet und per Smartphone im Alltag bereitstellen. Gleichermaßen steigen im Onlinebereich die Bezahloptionen über den Service. Darüber hinaus wickelt das Unternehmen einen gewissen Teil der Transaktionen auf der Distributionsplattform Google Play über Wallet ab.

Besonders von Seiten der App-Entwickler für Android bzw. Google Play spielt Wallet eine wichtige Rolle. Die Gewinne mit kostenpflichtigen Apps und die Gebühren an Google werden über das Bezahlungssystem abgewickelt. Für die Zukunft arbeitet das Unternehmen daran Shoppingangebote in das Konzept von Google Wallet einfließen zu lassen. Eine neue App namens Google Shopper soll Sonderangebote, Preisreduktionen und vergleichbare Vergünstigungen beim Bezahlvorgang mit Google Wallet anbieten.

Im Gegensatz zu Checkout soll das mobile Bezahlsystem nicht über Transaktionsgebühren finanziert werden, sondern jedem Nutzer, Anbieter und Unternehmen frei zur Verfügung stehen. Google will von der App und dem Service über Werbeanzeigen und vergleichbare Einnahmequellen profitieren.

Google Wallet Anwendung und Bezahlungsmöglichkeiten

Die Bezahlung über Google Wallet baut auf der Kombination eines Google Accounts mit bestehenden Kredit- oder Debitkarten auf. Wie andere digitale Bezahlsysteme stellt Google als Unternehmen kein Bankkonto oder eine vergleichbare Leistung zur Verfügung, sondern platziert sich als Mittelsmann und Schnittstelle.

Während Onlinebezahlung mit Google Wallet möglich ist, ist der Service vor allem auf die Anwendung im mobilen Bereich ausgelegt. Die Grundstruktur des Systems ist auf Bezahlvorgänge ausgelegt, die über Smartphones und Tablets an realen Standorten wie Geschäften, Gastronomie und öffentlichen Einrichtungen stattfinden. Google macht sich dabei NFC-Technologie in modernen Mobile-Computing-Geräten zunutze, welche diese Form der Transaktion auf eine sichere und einfache Art und Weise ermöglichen.

Gleichzeitig bindet das Unternehmen das Bezahlsystem nahtlos in sein digitales Angebot und Plattformen wie Google Play ein. Einer Ankündigung zufolge sollen Google-Nutzer in Zukunft dazu in der Lage sein via Google Wallet finanzielle Transaktionen ähnlich wie Dateianhänge in E-Mails über Google Mail einzubinden.

Im realen Einkaufs- und Shoppingbereich arbeitet Google stark an der Verbreitung von Wallet als Bezahlmöglichkeit. Die beiden Kreditkartenunternehmen MasterCard und Visa arbeiten mit Google zusammen und stellen ihre Systeme PayPass und payWave zur Anbindung von Google Wallet zur Verfügung. Dieses Netzwerk umfasst über 300.000 Standorthändler, allein durch MasterCard PayPass. Hierzu gehören auch Unternehmen wie McDonald’s und BP.

Zusätzlich hat Google Vereinbarungen mit einer Vielzahl an großen Geschäftsketten wie Foot Locker, Subway und Toys’r’Us. NJ Transit, die Verkehrsgesellschaft des US-Bundesstaats New Jersey, akzeptiert ebenfalls Google Wallet in Verbindung mit PayPass.

Die stationären Anbieter, welche Google Wallet unterstützen und akzeptieren, befinden sich zum aktuellen Zeitpunkt fast ausschließlich in den USA. In anderen Ländern ist die Lizenzierung und Erschließung des Markts für das mobile Bezahlungssystem noch nicht auf eine signifikante Art und Weise fortgeschritten. Google zeigt in Pressekonferenzen zum Thema Google Wallet eine klare Tendenz die Bezahlungsoptionen im großen Maßstab zu ermöglichen und zu erweitern.

Datensicherheit in Google Wallet

Google Wallet ist den kritischen Bereichen Daten- und Banksicherheit stark ausgesetzt. Das Sicherheitssystem des Services baut zur Zeit auf verschlüsselten Benutzerdaten auf, die auf einem separaten „Secure Element“-Chip im Mobile-Computing-Gerät gespeichert sind. Auf Secure Element können nur Programme mit spezieller Berechtigung und nach Authentifizierung zugreifen und die Nutzerdaten für Transaktionen über das Bezahlungssystem nutzen.

Losgelöst von den Sicherheitsfunktionen, die ein Android Gerät selbst mitbringt und ermöglicht, enthält Google Wallet mehrere Schutzverfahren. Zur Aktivierung des NFC-Chips für eine mobile Transaktion ist die Eingabe einer PIN-Nummer in der Google Wallet App nötig. Mit einer PIN-Eingabe lässt sich immer nur eine Überweisung bzw. Bestätigung durchführen, da sich der NFC-Chip direkt nach Abschluss deaktiviert. Dieser Vorgang ist nur dann möglich, wenn sich das entsprechende Gerät in Reichweite eines Lesegeräts für MasterCard PayPass befindet.

Trotz der Sicherheitsmaßnahmen trifft Google Wallet, ebenso wie vergleichbare Bezahlungssysteme, regelmäßig die Kritik unabhängiger Sicherheitsunternehmen. Das System steht unter Verdacht bestimmter Schwachstellen, die mit der Integration von Google Analytics zusammenhängen.

Integration von Google Wallet in den Alltag

Die Benutzung von Google Wallet in Kombination mit NFC-Technologie ist bereits auf einigen Android Smartphones und Tablets möglich. Hierbei handelt es sich um Smartphones von LG, Samsung und HTC, sowie die Nexus-Geräte von Google. Die Unterstützung gilt nur für Geräte innerhalb der USA und in Verbindung mit bestimmten Netzbetreibern. Da NFC-Chips nicht zur Standardausstattung eines Smartphones oder Tablets gehört, arbeitet Google an einer Verbreitungsstrategie über speziell angefertigte Aufkleber mit NFC-Funktionalität.

Die Aufkleber sollen die Informationen einer bestimmten Kreditkarte enthalten und somit ein Gerät individuell kompatibel mit dem Angebot von Google Wallet machen. Ebenfalls zur leichteren Verbreitung geplant ist ein Kartenformat, das sich mit Google Wallet verbinden lässt. Die physikalische Karte soll als ein Platzhalter für das mobile Bezahlsystem via Mobile-Computing-Gerät dienen, wenn ein Händler Google Wallet nicht unterstützt.

Bildnachweis: iStock.com/Christian Horz


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