Das Unternehmen Google Inc. veröffentlichte im Jahr 1998 die Suchmaschine Google, die bis heute den wichtigsten Dienst des Unternehmens darstellt. Durch die Marktdominanz der Suchmaschine wurden mit den Jahren weitere Google Dienste angeboten, die von der virtuellen Straßenkarte „Maps“ bis hin zum Webbrowser „Chrome“ reichen. Aus der Bandbreite der Google Dienste werden im Folgenden einige besonders erfolgreiche Projekte näher vorgestellt.
Die Suchmaschine – der erste aller Google Dienste
Der Grundstein aller Google Dienste wurde am 29.09.1998 mit der Veröffentlichung der Suchmaschine gelegt, die den Vorläufer mit dem Namen BackRub nach etwa zwei Jahren ablöste. Zu dieser Zeit war die Konkurrenz durch alternative Suchmaschinen groß, so dass die Unternehmensgründer ihr Projekt durch zwei Prinzipien von der Masse abheben wollten. Auf der einen Seite stand der einfache Suchvorgang im Vordergrund. Auch heute noch hat sich nicht viel an dem generellen Aufbau der Suchmaschine geändert. Im Zentrum steht das simple Suchfeld, in das die Suchbegriffe eingetragen werden können. Weitere Einstellungsmöglichkeiten sind zunächst nicht zu tätigen.
Auf der andere Seite wurden die Suchprinzipien verändert: Der Großteil der damaligen Suchmaschinen beschränkte sich auf die reine Suche von Schlüsselwörtern, deren Anzahl auch die Platzierung in den Trefferlisten bedingte. Dadurch konnten die Platzierungen von einzelnen Webseiten gezielt manipuliert werden. Um dieses Problem zu vermeiden, fanden bei Google auch weitere Faktoren, allen voran die sogenannten Backlinks, Einfluss. Hierbei handelt es sich um Verlinkungen fremder Seiten auf die jeweilige Internetpräsenz. Wichtig war zudem auch die Wertigkeit der verlinkenden Webseiten, die durch den PageRank ausgedrückt wurde.
Durch weitere Einflussfaktoren und Verbesserungen der bestehenden Suchkriterien wird bis heute versucht, Manipulationen zu verhindern, weshalb die Suchmaschine Google marktführend ist. Weiterhin sind an dieser Stelle die zahlreichen Zusatzfunktionen zu nennen, die in die Suchmaschine integriert sind. So kann das Suchfeld unter anderem auch als Taschenrechner genutzt werden; bei Eingabe eines mathematisch korrekten Terms wird nicht nach dem Term als Suchbegriff gesucht, sondern das Ergebnis der Rechnung ausgegeben. Als weiteres Beispiel lassen sich Einheiten ineinander umrechnen; die Umrechnung von US-Dollar in Euro geschieht etwa durch die Eingabe von „usd in euro“.
Die Google Dienste Chrome und Gmail
Verhältnismäßig junge Google Dienste stellen der Webbrowser Chrome und der E-Mail-Dienst Gmail dar. Google Chrome wurde Ende des Jahres 2008 veröffentlicht, während die öffentliche Testphase von Gmail bis ins Jahr 2009 andauerte. Google Chrome ist eine kostenlose Browseralternative zu bestehenden Webbrowsern und konnte im Jahr 2013 sogar bei weltweiter Betrachtung die führende Marktposition einnehmen. Ähnlich zu den Grundprinzipien der Suchmaschine steht auch bei Chrome die einfache und übersichtliche Bedienung im Vordergrund. Weiterführend wird ein Fokus auf die beiden wichtigen Faktoren Sicherheit und Geschwindigkeit gelegt.
Ein häufig angeführter Kritikpunkt an den Webbrowser der Google Dienste ist der Datenschutz. Vor allem in frühen Versionen der Software wurden zahlreiche Daten der Nutzer gespeichert und für weitere Zwecke des Unternehmens verwendet. Nach Aufkommen der Kritik wurde dieses Problem in späteren Versionen teilweise behoben.
Ähnliche Kritik wurde auch in Bezug auf den E-Mail-Dienst Gmail geäußert. Dennoch gilt Gmail mit weltweit mehr als 425 Millionen angemeldeten Konten als meistgenutzter E-Mail-Dienst. Wie die meisten Google Dienste ist auch Gmail kostenlos verwendbar, lediglich eine Anmeldung ist erforderlich. Neben dem Hauptanspruch an ein E-Mail-Konto – der Sicherheit – liegt ein Augenmerk des Dienstes auf dem hohen Funktionsumfang. Unter anderem lassen sich die Rechtschreibprüfung oder auch das Adressbuch schnell und einfach nutzen. Für viele Nutzer interessant ist zudem auch die Möglichkeit der Verknüpfung des Gmail-Kontos mit weiteren Diensten. Die Größe einer E-Mail ist bei diesem Google Dienst auf 25 MB beschränkt.
Maps und Earth: geographische Information durch Google Dienste
Diese beiden Google Dienste bieten den Nutzern geographische Informationen. Google Maps ist grundsätzlich eine digitale Straßenkarte, die bereits seit 2005 öffentlich zugänglich ist. Neben der gezeichneten Ansicht lassen sich auch hochauflösende Satellitenbilder darstellen, so dass die reale Umgebung eines beliebigen Ortes der Erde angezeigt wird. Die Qualität der Bilder ist ausreichend, um Häuser und auch Konturen von Autos zu erkennen. Die eingebaute Suchfunktion lässt nicht nur beliebige Adressen finden, sondern eignet sich auch, um nach öffentlichen Gebäuden einer bestimmten Kategorie zu suchen.
Als Beispiel ist es möglich, die Standorte aller eingetragenen Restaurants in einer Stadt anzuzeigen. Neben der Markierung auf der Karte erscheinen zusätzlich die aufgelisteten Details der einzelnen Lokale, die somit direkt mit der Suchmaschine verknüpft sind. Nützlich ist zudem die Möglichkeit der Routenbestimmung. Google Maps kann eine Route zwischen zwei Punkten berechnen und beschreiben. Hierbei werden auch die Entfernung oder die Fahrtzeit angezeigt. Es ist wählbar, ob die Route mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß ausgeführt werden soll.
Die Google Dienste Maps und Earth sind nicht nur eng miteinander verwandt, sondern auch direkt miteinander verbunden. So lassen sich mit Maps gefundene Orte in eine dreidimensionale Version aus dem Service Earth darstellen. Hierzu ist zunächst eine Installation des Services notwendig, der durch den hohen Rechenaufwand nicht ausschließlich online genutzt werden kann. Das Basismodell von Google Earth ist wiederum kostenlos und bietet diverse Funktionen. Beispielsweise sollen der Flugsimulator oder Google Street View erwähnt werden.
Street View ermöglicht das Betrachten von dreidimensionalen Darstellungen bestimmten Straßenabschnitte in der Rundumansicht. Diese Funktion wurde durch das unvermeidbare Aufnehmen von Menschen stark kritisiert, so dass Menschen nun unkenntlich gemacht sind oder auf Antrag entfernt werden können. Google Earth Pro ist eine kostenpflichtige Erweiterung des Services und richtet sich an Unternehmen.
Weitere Google Dienste: Youtube und Google+
Wenngleich es häufig nicht direkt mit dem Unternehmen Google Inc. in Verbindung gebracht wird, so ist auch die Videoplattform YouTube ein Teil der Google Dienste. Sie wurde Anfang 2005 gegründet und bereits Ende 2006 von Google gekauft. Das grundsätzliche Prinzip der Plattform ermöglicht allen Besuchern das kostenlose Betrachten von Video-Clips beliebiger Kategorien; angemeldete Nutzer können auch Clips hochladen.
An dieser Stelle ist es interessant, dass ein YouTube-Konto mit einem Gmail-Konto verknüpft werden kann. YouTube ist weltweit die führende Video-Plattform, was unter anderem durch folgende Statistik belegt wird: Innerhalb von vier Sekunden werden durchschnittlich drei neue Clips hochgeladen. Die Plattform stellt ein Sprungbrett für viele Künstler dar, die ihr Talent kostenfrei der breiten Masse zugänglich machen können. Gleichzeitig bietet YouTube aber die Möglichkeit für Rechtsverletzungen: So werden zahlreiche Musikvideos unerlaubt hochgeladen, die dann zügig wieder gesperrt werden müssen.
Bei Google+ handelt es sich um eins der jüngsten Projekte innerhalb der Google Dienste. Es wurde erst am 28.06.2011 veröffentlicht und ist ein soziales Netzwerk. Es ermöglicht den weltweit circa 500 Millionen angemeldeten Nutzer die Erstellung persönlicher Profile und den Kontakt zu anderen Menschen. Während das Grundprinzip anderen sozialen Netzwerken ähnelt, liegen Unterschiede beispielsweise in der Möglichkeit, einseitige Kontakte anzulegen und diese in sogenannte Kreise einzuteilen.
Weiterhin bestehen die Optionen, diverse Medien oder Webseiten als positiv zu kennzeichnen oder auch eine beliebige Anzahl von Bildern zu veröffentlichen. Auch in diesem Fall finden Daten von Google+ Einzug in die Verwendung anderer Google Dienste, was zu Kritik geführt hat.