Die Google Video Suche ist eine Webanwendung zur Suche von Videos im Internet und Teil der vom Suchmaschinenanbieter Google angebotenen Suchdienste. Ursprünglich sollten vor allem Videos der hauseigenen Plattform „Google Video“ durchsucht werden, mit der Schließung derselben entschloss man sich jedoch, ähnlich wie bei der Bildersuche, das komplette Web zu durchsuchen.
Trotzdem stammen die meisten der Suchergebnisse in der Google Video Suche von der mittlerweile komplett von Google übernommenen Videoplattform YouTube, was jedoch auch an der im Vergleich hohen Anzahl der dort gehosteten Videos liegt. Laut dem amerikanischen Suchmaschinenanbieter wird YouTube bezüglich der Suchergebnisse nicht bevorzugt behandelt, selbst die sogenannten „Sponsored Links„, also Links für die Google bezahlt wird, wurden bei der Google Video Suche bis zur vollständigen Migration von Google Video und YouTube deaktiviert.
Entwicklung der Google Video Suche
Im Oktober 2005 wurde der Onlinedienst Google Video als Plattform gestartet, auf der archivierte Videos mithilfe eines speziellen Players, der in die Webseite eingebunden wurde, gesucht und angeschaut werden konnten. Die dafür benutzten Videocrawler hatten dabei zwei Aufgaben. Einerseits das Aufstöbern interessanter Inhalte, andererseits die Übergabe an die Software, die das Video speicherte und in das speziell für den Player entwickelte Format, .gvi, umwandelte.
Nur durch diese Technologie war es möglich, sich Videos von verschiedenen Webseiten anzusehen, ohne die Google Video Suche zu verlassen. Einige Monate später wurde der Dienst auch in nicht-amerikanischen Ländern angeboten und Google erlaubte ab sofort nach Anmeldung das Hochladen eigener Videos. Damit wollte man mit dem ebenfalls frisch gestarteten Dienst „YouTube“ konkurrieren, der sich wegen dieser Funktionen bereits einen Namen machen konnte.
Trotz der hohen Bekanntheit von Google konnte das Videoportal nicht den gewünschten Marktanteil erreichen, deswegen entschloss man sich, den damaligen Konkurrenten für etwa 1,3 Milliarden Euro in Aktien aufzukaufen. Ab dem 9. Oktober 2006 war YouTube offiziell ein Tochterunternehmen von Google Inc.
Wie die Übernahme von Google YouTube beeinflusst hat
Obwohl Google durch die Übernahme von YouTube einen Aktienanteil von über 50% hält und damit auch die Geschäftsführer bestimmen konnte, hielt sich der Suchmaschinenanbieter zunächst aus den Geschäften der Tochter raus und arbeitete lieber an seiner eigenen Plattform. Dennoch haben einige eigentlich exklusive Funktionen für Google Video auch ihren Weg zu YouTube gefunden.
So wurde beispielsweise das Digital Rights Management (DRM) für die Videos übernommen, um Nutzer davon abzuhalten, urheberrechtlich geschützte Videos oder solche, die urheberrechtlich geschützte Inhalte enthalten, zum Beispiel Hintergrundmusik, auf ihren Computer zu laden und damit eine dauerhafte Kopie anzufertigen. Es war jedoch möglich, solche Videos für die Offline-Verwendung zu speichern. Dann wurde eine einmalig benutzbare Session-Kopie angefertigt, die im temporären Verzeichnis des Browsers angelegt wurde.
Ebenfalls übernommen wurde die Funktion, sich Videos in anderen Formaten anzeigen zu lassen. Im Gegensatz zu YouTube war Google Video immer auf eine hohe Kompatibilität ausgelegt, deswegen wurden viele Videos neben dem hauseigenen Format auch in .mp4 angeboten. Bei YouTube existiert dieses Feature bis heute, wird aber allmählich von HTML 5 verdrängt und ist nur noch für wenige, meist ältere Videos verfügbar.
Weiterer Werdegang der Google Video Suche
Nach der Übernahme von YouTube liefen die Dienste zunächst parallel, jedoch konnten jetzt auch YouTube Videos über die Google Video Suche gefunden werden. Auch auf den eigens entwickelten Player wurde nicht mehr zurückgegriffen, stattdessen präsentierte man gefundene Videos im eigenen Frameset mit eingebettetem Player des jeweiligen Anbieters. Zumindest für die Nutzer war dies ein großer Rückschritt in Sachen Komfort, denn es musste für jedes Video eine neue Seite geladen werden und die Kompatibilität war im Gegensatz zu den konvertierten Videos nicht immer garantiert.
Um den Dienst noch einmal auf Vordermann zu bringen, machte Google einen gewagten Schritt und fing damit an, „Bezahl-Content“ anzubieten. Gegen ein geringes Entgelt konnten sich Nutzer Fernsehserien, Berichte und Filme einiger großer amerikanischer Fernsehsender ansehen, wegen der geringen Nachfrage wurde diese Funktion jedoch nur in Amerika veröffentlicht.
Ende 2009 gab der Suchmaschinenanbieter bekannt, Video-Uploads auf der Plattform nicht mehr zu erlauben, zwei Jahre später wurde die komplette Einstellung des mittlerweile angestaubten und kaum genutzten Dienstes angekündigt. Jeglicher Content blieb weiterhin bestehen, wurde jedoch innerhalb von zwei Jahren mit YouTube migriert.
Am 20. August 2012 wurde Google Video komplett abgeschaltet, daraus hervorgegangen ist die „Google Video Suche“, die später, bei einer Anpassung an das amerikanische Layout, schlicht in Google Videos umbenannt wurde.
Google Video Suche: Heutiger Stand der Dinge
Mit der Einstellung von Google Video begann ebenfalls eine völlige Umstrukturierung der Google Video Suche. Statt des eingebetteten Players und eines angepassten Framesets generiert die Suche jetzt nur noch normale Links, der Nutzer wird beim Anklicken direkt auf die entsprechende Seite geführt.
Laut eigenen Angaben wird, ähnlich wie bei der Standardsuche, das komplette Web durchsucht und keine Videoplattform bevorzugt. Diese Aussage erscheint plausibel, da der Anbieter von selbst die sogenannten „Sponsored Links“ aus der Suche entfernt hat und dadurch mit den Suchergebnissen kein Geld mehr verdient.
Mittlerweile wurde die Google Video Suche zudem weitgehend in die Websuche integriert. Sucht man nach bestimmten Keywords, bei denen ein Video eine hohe Relevanz erzielt, wird dieses direkt in der normalen Suche angezeigt, inklusive des Thumbnails und der Meta-Beschreibung, bei der im Falle von YouTube die Video-Beschreibung herangezogen wird.
Auch die bekannten Suchvorschläge haben ihren Weg in die Google Video Suche gefunden, bisher wurden aber keine weiteren, speziellen Funktionen angekündigt. In einem Blogbeitrag schrieb ein Mitarbeiter, man wisse nicht so recht, was man mit dem Dienst anfangen sollte, die Einstellung sei, anders als bei anderen Diensten, wie iGoogle, jedoch nicht geplant.
Marktanteile und Verfügbarkeit der Google Video Suche
Trotz relativ kleiner Marktanteile erscheint die Anzahl der bei Google Video hochgeladenen und gespeicherten Videos relativ hoch. Insgesamt berichtet der Suchmaschinenanbieter von etwa 2,5 Millionen Videos (international) und etwa 50.000 Bezahlinhalten im amerikanischen Raum, wobei nicht bekannt ist, wie oft diese abgerufen wurden.
Im Laufe der Jahre wurde Google Video und die Google Video Suche zudem in weiteren Ländern außerhalb von Amerika veröffentlicht. Die heutige Videosuche ist in Amerika, Deutschland, dem vereinigten britischen Königreich inklusive der schottischen und irischen Inseln, Frankreich, Kanada, Italien und Japan verfügbar. Eine weitere Ausweitung des Dienstes scheint bis dato nicht geplant.
Zusammenfassung
Die Google Video Suche ist eine Anwendung, die die Suche nach Videos im gesamten Web ermöglicht. Ursprünglich konzentrierte sich die Suche auf Videos der Plattform „Google Video“, wurde aber nach deren Schließung erweitert. Obwohl die meisten Ergebnisse von der von Google übernommenen Plattform YouTube stammen, betont der Anbieter, dass keine Bevorzugung stattfindet.
Die Entwicklung der Google Video Suche begann im Oktober 2005 mit der Einführung einer Plattform, die Videos im speziellen Format .gvi speicherte. Trotz Bemühungen, mit YouTube zu konkurrieren, konnte Google Video nicht den gewünschten Marktanteil erreichen, wodurch Google sich entschloss, YouTube für 1,3 Milliarden Euro in Aktien zu erwerben. Nach der Übernahme von YouTube wurden einige Funktionen, wie das Digital Rights Management (DRM) und verschiedene Formatunterstützungen, übernommen.
Der weitere Werdegang der Google Video Suche umfasste eine parallele Laufzeit mit YouTube und den Versuch, Bezahl-Content anzubieten. Nach der Einstellung von Video-Uploads im Jahr 2009 wurde die Plattform schließlich im Jahr 2012 komplett abgeschaltet und in Google Videos umbenannt.
Der heutige Stand der Google Video Suche beinhaltet eine Umstrukturierung, die normale Links generiert, anstatt eingebettete Player zu verwenden. Die Suche wurde weitgehend in die Websuche integriert und es wurden keine speziellen Funktionen angekündigt. Es gibt keinen Plan, den Dienst einzustellen.
Die Marktanteile und Verfügbarkeit der Google Video Suche umfassen 2,5 Millionen Videos international und etwa 50.000 Bezahlinhalte im amerikanischen Raum. Die Videosuche ist in mehreren Ländern verfügbar, darunter Amerika, Deutschland, das Vereinigte Königreich, Frankreich, Kanada, Italien und Japan. Eine weitere Ausweitung des Dienstes scheint nicht geplant.
Häufige Fragen und Antworten
Was ist die Google Video Suche?
Die Google Video Suche ist eine Webanwendung, mit der man Videos im Internet suchen kann. Sie ist Teil der Suchdienste von Google. Ursprünglich wurde sie entwickelt, um Videos der hauseigenen Plattform Google Video zu durchsuchen. Nach der Schließung von Google Video wurde die Suche jedoch erweitert und durchsucht jetzt das gesamte Web nach Videos.
Welchen Einfluss hatte die Übernahme von Google YouTube auf die Google Video Suche?
Die Übernahme von YouTube durch Google hatte einige Auswirkungen auf die Google Video Suche. Zum Beispiel wurden Funktionen wie das Digital Rights Management (DRM) und verschiedene Formatunterstützungen von Google Video übernommen. Obwohl YouTube heute eine größere Rolle bei den Suchergebnissen der Video-Suche spielt, betont Google, dass YouTube nicht bevorzugt behandelt wird.
Wie hat sich die Google Video Suche im Laufe der Zeit entwickelt?
Die Google Video Suche wurde im Oktober 2005 gestartet und ermöglichte es, Videos im Format .gvi anzuschauen. Nach der Übernahme von YouTube und der Einführung der Möglichkeit zum Hochladen eigener Videos liefen beide Dienste parallel, und YouTube-Videos konnten auch über die Google Video Suche gefunden werden. Später wurde der Dienst weiter umstrukturiert und schließlich in Google Videos umbenannt.
Wie ist der heutige Stand der Google Video Suche?
Die Google Video Suche hat sich weiterentwickelt und zeigt jetzt normale Links zu den Videos an, anstatt einen eingebetteten Player zu verwenden. Sie ist eng mit der Websuche von Google integriert und zeigt bei relevanten Suchergebnissen auch direkt Videos in der normalen Suche an. Es wurden keine speziellen Funktionen angekündigt, und es gibt keine Pläne, den Dienst einzustellen.
Welche Marktanteile hat die Google Video Suche und in welchen Ländern ist sie verfügbar?
Die Google Video Suche hat relativ kleine Marktanteile, aber es sind viele Videos verfügbar. Es gibt etwa 2,5 Millionen Videos international und etwa 50.000 Bezahl-Content im amerikanischen Raum. Die Videosuche ist in verschiedenen Ländern verfügbar, darunter Amerika, Deutschland, das Vereinigte Königreich, Frankreich, Kanada, Italien und Japan. Eine weitere Ausweitung des Dienstes ist derzeit nicht geplant.