Die Babylon Software Ltd. sitzt in der Tchernikhovski St 35 in 3570901 Haifa / Israel, Bild: Symbolfoto Haifa
Das Übersetzungstool Babylon.com ist ein vollautomatisch arbeitendes Übersetzungsprogramm und arbeitet unter dem Betriebssystem Microsoft. Seine technischen Finessen und die Arbeitsweise waren der maßgebliche Ideengeber für ähnliche Produkte und konzeptionierte die Arbeitsweise von Programmen und Anwendern gleichermaßen. Babylon ist seit dem Jahre 1997 offiziell erhältlich, ist allerdings derzeit größtenteils aus dem Open Source-Programm herausgenommen und wird eigenständig von der Firma Babylon Ltd. mit dem Sitz in Tel Aviv in Israel weiterentwickelt und vertrieben.
Babylon bietet auf seiner Homepage Babylon.com auch Online-Inhalte, die der Anwender dort nach einer Zertifizierung herunterladen kann. Babylon.com gehört aufgrund seiner umfangreichen Wörterbücher und dem umfassenden Service zu einem der beliebtesten Übersetzungstools für Unternehmer und private Anwender.
Babylon.com – Firmengeschichte
Für die damalige Zeit war Babylon.com das wohl innovativste Übersetzungstool. Grund dafür war, dass der Entwickler Amnon Ovadia das Programm so aufbaute, dass es den Lesevorgang für den Anwender nicht mehr unterbrach. Diese Entwicklung ersparte dem User viel Zeit und viele Klicks und machte Babylon.com so schnell zu einem der beliebtesten Übersetzungsprogramme.
Während bis ins Jahr 2001 das Angebot auf Babylon.com weitestgehend kostenlos war, wurde im Zuge der „Dotcom-Blase“ und der daraus resultierenden Krise für Unternehmen aus dem IT-Bereich das Angebot immer weiter auf eine Lizenzierungsbasis umgestellt.
Während dieser Umstellung kam es zu einem Skandal für das Unternehmen, der viele Kunden nachhaltig verärgerte und lange Zeit für einen schlechten Ruf des Babylon-Tools sorgte. Grund war, dass die Software nach einer Free-Phase nicht mehr arbeitete, sofern keine Firewall auf dem System installiert war und den User mit einer Meldung praktisch dazu zwang, sich die Software nebst Updates zu kaufen. Offline-Anwender mussten das Offline-Wörterbuch „dict50.exe“ installieren, um den Service weiter nutzen zu können. Zwar ist diese Form des Marketings heute nicht mehr ganz so aggressiv gehalten, dennoch nutzt Babylon.com immer noch einen 30-Tage-Testzugang, nach dessen Ablauf der User die Software kaufen muss. Durch das sogenannte „User-Tracking“ wurde zusätzlich auch die Möglichkeit einer späteren Neuanmeldung nach Ablauf der Testphase weitestgehend ausgeschlossen.
Das Produkt Babylon.com
Heute bietet Babylon.com seinen Kunden einen umfassenden Zugriff auf die Nachschlagewerke renommierter Anbieter wie PONS, Langenscheidt, Oxford und Britannica. Zudem können lizenzierte User auf zahlreiche kostenlose Zusatztools zugreifen, die den täglichen Umgang mit Übersetzungen erleichtern. Dazu gehört ein breites Portfolio an Rechen-Tools für Devisen, Fahrpläne, Zeitzonen und Maße, sowie verschiedene Tools zur Rechtschreib-, und Grammatik-Korrektur. Zusätzlich können noch spezielle Nachschlagewerke wie das Bach-Werke-Verzeichnis, das Beethoven Opus-Werk oder die österreichischen Autokennzeichen heruntergeladen und installiert werden.
Mit diesen umfassenden Service-Leistungen begründen die Entwickler auch heute noch die Kosten für das Programm. Die Diversifizierung und die Platzierung auf dem Markt orientiert sich dabei vorwiegend am privaten Anwender, es gibt aber auch die sogenannten „Enterprise-Versionen“, die sich auf mehreren Rechnern gleichzeitig installieren lassen und für Unternehmen optimiert sind. Seit dem Jahr 2006 kooperiert Babylon.com zusätzlich mit dem Online-Lexikon Wikipedia und bietet seinen Kunden über das Programm direkt Zugriff auf 13 verschiedensprachige Versionen des Lexikons.
Dieses Angebot sorgte für einen deutlichen Aufschwung für die Firma, denn mit dem verbundenen kostenlosen Plug-In scheint das Nachschlagewerk durch höhere Verkaufszahlen wieder an Bedeutung gewonnen zu haben. Ein weiteres Novum ist die verbesserte Sprachausgabe, die es neuerdings ermöglicht die Texte in 13 verschiedenen Sprachen und mit verschiedenen Stimmen auszugeben.
Das Online-Angebot von Babylon.com
Die Homepage des Unternehmens, zu erreichen unter der internationalen Web-Adresse „www.babylon.com“, bietet Kunden und Interessenten zahlreiche nützliche Tools und Anwendungen zusätzlich zum Produktdownload. Beliebt sind vor allem die nicht-kommerziell vertriebenen Wörterbücher, die in den meisten Fällen auch eine Schnittstelle zu anderen Freeware-Office-Programmen oder zu Microsoft haben. Weiterhin ist direkt über die Seite eine Wortrecherche verfügbar, die auf sämtliche Babylon.com-Inhalte zugreifen kann.
Zusätzlich ermöglicht dieses Tool eine Definitions-Suche, ohne dabei den Google-Dienst in Anspruch zu nehmen. Bei der Gestaltung der Seite wurde großen Wert auf Kundenfreundlichkeit, aber auch auf Marketing gelegt. So hat der Kunde direkten Zugriff auf die verschiedenen Produktseiten, Sonderangebote und Gratis-Inhalte und kann diese direkt aufrufen, kaufen oder näher ansehen. Auch der Support für die Produkte von Babylon.com kann hier direkt kontaktiert werden. Zur Verfügung steht ein Live-Chat, eine E-Mail-Adresse, der schriftliche Kontakt oder eine Telefon-Verbindung zu einem Call-Center, mithilfe deren dem Anwender bei seinen Problemen geholfen werden kann.
Ein großer Kritik-Punkt in Sachen Kundenservice war und ist, dass auf der Homepage größtenteils englischsprachige und hebräische FAQ und Text-Inhalte angeboten werden. Gerade beim Kundenservice eine größere Problematik, die der Babylon Ltd. schon häufig Kritik einbrachte. Häufig verwirrend für Kunden ist auch die Preisbezeichnung, welche bei vielen Produkten noch in der Heimatwährung der Firma, in Schekel, angegeben ist. Trotz dieser mangelhaften Service-Qualität ist Babylon.com bei vielen Firmen und privaten Anwendern die erste Adresse für Übersetzungsprogramme. Durch seine massive Ausweitung auf insgesamt über 77 Sprachen innerhalb der letzten sechs Jahre baut die Babylon Ltd. das Angebot auch immer weiter aus und macht ihren Übersetzer so zum weltweiten Marktführer für den privaten und den gewerblichen Bereich.