Die Konvertierung (englisch: Conversion) ändert Zustände. In der Informatik werden Daten und Dateien konvertiert oder auch Tabellen einer Datenbank umgesetzt. Es werden Mengeneinheiten und Währungskurse konvertiert, um betriebswirtschaftliche Prozesse – auch im internationalen Kontext – in Echtzeit abzuwickeln. Bei Änderung der IT-Landschaft oder bei der Einführung neuer Software werden die Daten eines Altsystems migriert, wozu die Altdaten und -datenstrukturen in die neuen Formate und Tabellen konvertiert werden.
Nicht nur in der Informatik oder in der Chemie wird konvertiert, sondern auch im Marketing finden Conversions statt. Die Conversionen im Marketing sind wichtige Kennziffern zur Messbarkeit von Werbemaßnahmen. Ändert sich der Status des Online-Users und er wird vom Interessenten zum Neukunden, so zeigt spiegelt sich dies in der Conversionrate des Marketings wider.
Conversion im Marketing
Ändert ein User seinen Status, so bezeichnet das Onlinemarketing diesen Wechsel als eine Conversion. Eine Zielperson oder ein anonymer Besucher der Webseite wird zum „Interessenten„, wenn dieser User beispielsweise Informationsmaterial zum Unternehmen oder zum Produkt anfordert. Bestellt der Interessent beim Unternehmen, so erhält er erneut einen neuen Status: der Interessent wird zum Kunden konvertiert.
Beispiele für Conversionen des Onlinemarketings sind die Conversion von Suchergebnissen der Suchmaschinen in die Seitenaufrufe der Unternehmenswebseite. In Bezug auf den individuellen User kann eine solche Conversion angestoßen werden, indem er durch Anklicken des Suchmaschinenergebnisses vom anonymen Internetuser zum Besucher der Webseite wird. Er ändert seinen Status vom Besucher zum Interessenten, indem er Informationen herunterlädt oder mit dem Kontaktformular bzw. per E-Mail mit dem Unternehmen in Kontakt tritt. Auch das abonnieren es Newsletters macht den anonymen Surfer zum Interessenten.
Kauft der Interessent im Onlineshop ein, so wird sein Status zum Käufer bzw. Kunden des Shops konvertiert. Im Online-Marketing sind die Conversionrate sowie das Conversion Tracking zentrale Größen zur Web-Analyse. Im Bereich des Affiliate-Marketing werden die mit den Affiliates vereinbarten Provisionen „per Click“, aber auch pro Conversion der User (zum Beispiel vom Anonymus zum Interessenten) ausgezahlt.
Die Conversion von Zielpersonen ist auch im klassischen Marketing bekannt. Das Rücksenden einer Antwortpostkarte macht aus der (anonymen) Zielperson einen Interessenten, ebenso wie das Anfordern von Katalogen oder Informationen aufgrund einer Anzeige (per Coupon) oder die Teilnahme an einem Preisausschreiben die Zielperson zum Interessenten macht. In allen Fällen wird aus der anonymen Zielperson ein Interessent, dessen Kontaktdaten (Adresse) dem Marketing bekannt sind.
Die Conversionrate im Onlinemarketing
Gemessen werden die erfolgreichen Conversionen mit der Conversionrate, auch als CR für „Conversion Rate“ bzw. PCR für „Prospective Conversion Rate“ bezeichnet. Die Conversionrate gibt Aufschluss über das Verhältnis zweier Größen und wird häufig für das Verhältnis der Conversion von Zielperson (Besucher) zu Käufer verwendet.
Conversionrate = Käufer (geteilt durch) Besucher.
Diese Conversionrate, bei der die üblichen Werte zwischen ein und fünf Prozent liegen, gibt Aufschluss über den Erfolg der Unternehmens- und Produktpräsentation im Internet. Beträgt die Conversionrate 0,05, so werden 5 Prozent der Webseitenbesucher zu Kunden. Von 100 Besuchern kaufen 5 Prozent im Shop ein – jeder zwanzigste anonyme Besucher konvertiert zum Kunden.
Die Konvertierungsrate kann auch zur Ermittlung der Wirksamkeit von Werbemaßnahmen herangezogen werden. Bei den Affiliate-Programmen werden den Affiliates Provisionen gezahlt. Leitet ein Affiliate einen anonymen User an die Webseite des Auftraggebers weiter, kann bereits eine Provision ausgezahlt werden (Pay-per-Click). Kauft der anonyme User auf der Webseite des Auftraggebers oder fordert er Informationen an, ändert seinen Status also zum Kunden bzw. zum Interessenten, können weitere Provisionen an den Affiliate fällig werden. Die Conversionrate kann den Erfolg pro Affiliate messen.
Wird bei der Messung der Conversionrate anstatt der Käufergruppe die Gruppe der Gewinnspielteilnehmer eingesetzt, so lässt sich mit der Conversionrate auch die Wirksamkeit eines Gewinnspiels bestimmen. Die Kennziffer wird besonders dann interessant, wenn beispielsweise Änderungen im Design der Webseite, in den Teilnahmebedingungen des Gewinnspiels oder bei den zu gewinnenden Preisen des Spieles Änderungen vorgenommen wurden. Die Conversionrate kann in diesen Fällen zum Messen der Werbewirksamkeit bzw. der Effektivität der vorgenommenen Änderungen beitragen.
Das Onlinemarketing verbessert die Conversionrate
Durch klare Zielsetzung im Onlinemarketing lassen sich Maßnahmen zur Verbesserung der Conversionrate umsetzen. Sollen mehr Newsletter-Anmeldungen erzielt werden, so können mit der Registrierung Coupons oder Werbegeschenke verbunden werden. Die Conversionrate misst den Erfolg der Marketingmaßnahmen.
Um das gesteckte Marketingziel zu erreichen, können auch grundsätzliche Maßnahmen wie die optische Verbesserung der Firmenpräsenz im Internet geplant werden: Ansprechende Bilder und erklärende Videos oder auch ausführliche und interessante Texte wecken des Interesse der Besucher. Ein verbessertes Einkaufserlebnis, zum Beispiel durch Erhöhen der Serverleistung für eine bessere Performance, oder durch einfachere Registrierungsformalitäten, können ebenfalls zur Erhöhung der Conversionen beitragen. Die benutzerfreundliche Webseite, Online-Produktberater oder Guided-Selling-Systeme vermögen ebenfalls die Conversionrate zu steigern.
Die Conversionrate hat direkten Einfluss auf die Absatzzahlen. Werden pro Jahr etwa 10.000 Neukunden gewonnen, so kann ein gezieltes Marketing zur Verbesserung der Conversionrate die Neukundenquote steigern. Nehmen die Neukunden um beispielsweise 2 Prozentpunkte zu, so kann gleichzeitig mit einer entsprechenden Absatz– und Umsatzerhöhung gerechnet werden.
Konvertierung in der Informatik
Dateien werden mit Dateikonvertern in andere Dateiformate konvertiert. Die Konvertierung ist jedoch nicht immer verlustfrei möglich. In Abhängigkeit von den möglichen Datenverlusten lassen sich drei Szenarien unterscheiden:
- Bei einer verlustbehafteten Dateikonvertierung entstehen die Verluste durch die Kompression der Daten bzw. durch Darstellungsdefizite im Zielformat. Mit der Datenkompression werden die Daten des Ausgangsformats reduziert, indem zunächst nicht erforderliche Daten eliminiert werden – so wie etwa bei der Konvertierung des Audioformats WAV nach MP3. Eine weitere Verlustquelle bei der Konvertierung sind die unzureichenden Darstellungsmöglichkeiten der Daten im Zielformat. Erkennt das Zielformat nicht alle Daten des Quellformats, gehen Informationen des Quellformats unwiderruflich verloren. Dies tritt beispielsweise bei der Konvertierung von HTML-Dateien in reine Textdateien auf, bei der die Formatierungen des HTML-Formats nicht übernommen werden können.
- Wird „sinnhaft“ konvertiert, so lassen sich nur die als wesentlich betrachteten Dateiinhalte in das Zielformat konvertieren, wobei meist Verluste auftreten. Ein Beispiel für die sinnhafte Konvertierung von Daten ist die Konvertierung der Tabellenkalkulationsdateien zwischen den Formaten XLS und CSV. Auch bei der Konvertierung eines IDOCs (Intermediate Document) in das EDIFACT Format (bzw. von EDIFACT zurück in das IDOC-Format) können Daten verlorengehen.
- Eine Konvertierung kann auch verlustfrei erfolgen. Gehen keinerlei Daten verloren, spricht man von der Konvertierung kompatibler Formate. Ein Beispiel für die verlustfreie Konvertierung ist die Umsetzung von Rasterbildern zwischen den Formaten TIFF und PNG.
Konvertierungen innerhalb von Anwendungssoftware
Anwendungssoftware im privaten oder geschäftlichen Bereich kann eine Vielzahl von Konvertierungen ermöglichen. Programme, die ausschließlich Konvertierungen durchführen, werden Konvertierungsprogramme genannt und setzen meist Dateiinhalte vollständig um. Die Konvertierungen innerhalb von Anwendungsprogrammen beziehen sich auf Zusatzfunktionen der jeweiligen Programmfunktionen. So können Währungen konvertiert, Tabellen umgesetzt oder Mengeneinheiten umgerechnet werden.
In einer Textverarbeitung kann häufig ein Text in eine Tabelle konvertiert werden. Die Funktion zur Konvertierung ermöglicht variable Eingabeparameter, wie etwa das vereinbarte Trennzeichen zur Erstellung der benötigten Spalten der Tabelle. Ohne dass das Textdokument auf Dateiebene geändert wird, stellt die Textverarbeitung eigene Konvertierungsroutinen zur Verfügung.
Auch zur Konvertierung von Währungen werden meist spezielle Funktionen eingesetzt, welche die aktuellen Wechselkurse ermitteln (bzw. die im System hinterlegten Kurse verwenden) und so Währungsbeträge zwischen beliebigen Währungen konvertieren. Bei der Erstellung von Angeboten, aber auch in Onlineshops ist die Konvertierung von Währungen in Echtzeit von Bedeutung, sofern ein internationaler Vertrieb der Produkte angestrebt wird.
In kommerziellen Anwendungsprogrammen, insbesondere den ERP-Systemen, sind Konvertierungen der Einheiten (SI-Einheiten) erforderlich. Spezielle Funktionen konvertieren dynamisch die Einheiten von Materialien oder Fertigprodukten, wie etwa von Liter nach Milliliter oder Kilogramm nach Gramm. Stücklisten für die Produktion, aber auch Verkaufsgrößen im Marketing lassen sich mit einer schnellen und systemweit einheitlichen Konvertierung dynamisch generieren, anzeigen und verwenden.
Bei der Migration von IT-Systemen werden meist große Teile der Altdatenbestände in das neue System übernommen. Da sich nicht nur die verwendete Datenbank ändern kann, sondern die Datenstruktur der Systeme voneinander abweichen kann (zum Beispiel Kundennummern sind nun 20 und nicht mehr 5 Zeichen lang), werden die Altdaten in das neue System migriert. Migrationsprogramme konvertieren die Altdaten in das Format des neuen Systems. Die Konvertierung der Stamm- und Bewegungsdaten muss dabei protokolliert werden, um im Zweifelsfall die Ausgangsdaten des Altsystems zur Kontrolle oder zur Korrektur verfügbar machen zu können.
Nicht nur Stammdaten, sondern auch Bewegungsdaten werden bei den Migrationen konvertiert. So lassen sich neben den Kunden- und Materialstämmen auch Kundenaufträge migrieren und so in das Neusystem übernehmen.
Zusammenfassung
Der Begriff Conversion beschreibt den Prozess der Zustandsänderung in verschiedenen Bereichen, darunter Informatik und Marketing. Im Marketing-Kontext wird der Begriff verwendet, um die Transformation eines Webseitenbesuchers in einen Interessenten oder Kunden zu messen, was durch Kennzahlen wie die Conversionrate quantifizierbar ist. Dies hilft Unternehmen, den Erfolg ihrer Werbemaßnahmen zu evaluieren.
In der Informatik ist Conversion zentral für Aufgaben wie Datenmigration, Dateiformatwechsel und sogar Währungsumrechnungen in kommerziellen Anwendungen. Dabei können Konvertierungen verlustfrei oder verlustbehaftet sein, abhängig von der Kompatibilität der beteiligten Formate. Spezialisierte Konvertierungsprogramme und Funktionen in Anwendungssoftware übernehmen diese Aufgaben.
Die Optimierung der Conversionrate in Marketing-Strategien kann durch verschiedene Methoden erreicht werden. Hierzu gehören visuelle Verbesserungen der Webseite, erleichterte Registrierungsverfahren und benutzerfreundliche Online-Produktberater. Ein Anstieg der Conversionrate kann direkt zu einer Erhöhung der Absatz- und Umsatzzahlen führen.
Häufige Fragen und Antworten
Was ist eine Conversion im Marketing?
Im Marketing bezeichnet eine Conversion den Prozess, bei dem ein potenzieller Kunde eine bestimmte Aktion ausführt und zu einem zahlenden Kunden wird. Es kann sich dabei beispielsweise um den Kauf eines Produkts, das Ausfüllen eines Anmeldeformulars oder das Abonnieren eines Newsletters handeln. Die Conversionrate ist eine wichtige Kennzahl, mit der der Erfolg von Marketingkampagnen gemessen werden kann.
Wie wird die Conversionrate im Onlinemarketing gemessen?
Die Conversionrate im Onlinemarketing wird berechnet, indem die Anzahl der erfolgreichen Conversions durch die Gesamtzahl der Besucher einer Webseite oder einer bestimmten Marketingkampagne geteilt wird. Das Ergebnis wird in Prozent angegeben und gibt Aufschluss darüber, wie gut eine Webseite oder Kampagne darin ist, Besucher in Kunden umzuwandeln. Eine hohe Conversionrate deutet auf eine effektive Marketingstrategie hin.
Wie kann das Onlinemarketing die Conversionrate verbessern?
Das Onlinemarketing kann die Conversionrate durch verschiedene Maßnahmen verbessern. Dazu gehört beispielsweise die Optimierung der Webseite, um das Interesse der Besucher zu wecken und die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. Auch die Vereinfachung des Bestellprozesses, das Anbieten attraktiver Angebote oder der Einsatz von personalisierten Marketingbotschaften können die Conversionrate erhöhen. Die Experten unserer SEO-Agentur stehen Ihnen gerne zur Verfügung, um individuelle Lösungen für Ihre Conversion-Optimierung zu entwickeln.