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IndizierenIndizieren bezeichnet die seit Jahrhunderten gebräuchliche Methode, ganze Bücher oder längere bis lange Text inhaltlich mit einem Index zu verschlagworten. Die Seitenzahl spezifische Schlagwortliste des Index ist für Leser konzipiert, die überblicksartig in einem umfangreichen, optional nach Kapiteln gegliederten Text, nach bestimmten Begriffen, Namen oder Sachverhalten suchen. Indizieren und Indexieren sind als gleichwertig zu betrachten.

Der Index, erstellt im Anhang oder Appendix eines schriftlichen Werkes, ist strukturiert als Katalog zu formatieren. Wichtige, Bedeutung tragende Einzelworte, Wortkombinationen, Terminologien, Personen und Institutionen werden im Index referenziert und mit Seitenzahlen (Stellenhinweise im Text) ausgelesen.

Alphabetische Sortierung

Anhand der alphabetischen Sortierung des Index orientiert sich der Leser schnell über das Vorkommen spezieller Schlagworte im Text und kann selektive Textstellen anhand der Seitenzahlen nachschlagen.

Seitenzahlen im Index

Jedes Element, das einen Indexeintrag erhält, ist mit einer referenziellen Seitenzahl zu vermerken. Bei aufeinanderfolgenden Seitenzahlen ist lediglich die Erste zu nennen und ich als Zeichen ein f. für „folgt“ nachzustellen. Informativ zu lesen als: Das indexierte Element ist auf der referenzierten Seite und auf der nächsten zu finden.

Ist die referenzielle Seitenzahl eines Elements mit zwei „ff.“ für folgende markiert, bedeutet es, dass das Element auf der referenziellen Seite sowie auf mehreren nächsten Seiten angegeben ist.

Die informelle Intention des Indizierens

Das Indexieren erfüllt also eine informelle Intention. Elemente, einzelne Begriffe, Namen, Sachverhalte, welche besonderes Interesse für Leser erwarten lassen, können optisch herausgefiltert und rascher nachgeschlagen werden. Einerseits verkürzt sich durch Nutzung von Überblicksinformationen des Index die Lesezeit. Da interessante, informativ erscheinende Textstellen schneller gefunden und zur Kenntnis genommen werden. Andererseits ist sukzessive Lektüre nicht die einzige Methode der beschleunigten Texterschließung.

DIN-Norm zum Indizieren

Generell ist das Indizieren jedes umfangreichen Dokuments angebracht, um die gezielte Suche nach Inhalten zu beschleunigen. Das Indizieren (Richtlinien und Praxis) sind eine autarke Fachrichtung der Informationswissenschaft. Die Indizierung von Dokumenten regelt die DIN-Norm 31623.

Indizierungsregeln

Indizierungsregeln geben vor, wie Indexbegriffe optimal zu formulieren sind, damit kontextuelle Inhalte in Print wie im WWW auch gefunden bzw. von Suchmaschinen repräsentiert werden.

Freies Indizieren

Der Indexierer ist begrifflich ungebunden, welche Inhalte aus dem zu indizierenden Text in den Index übernommen werden. Der Indexierer trifft praktisch eine subjektive Auswahl, welche Deskriptoren im Index repräsentiert werden.

Kontrolliertes Indizieren

Beim kontrollierten Indizieren ist der Indexierer an fachliche Auflagen gebunden. Terminologische Vorgaben des Thesaurus der Fachrichtung/Disziplin, aus dem der zu indizierende Text stammt, sind bei der Indexzusammenstellung beachten.

Funktion des Thesaurus

Jede Wissenschaft oder Fachrichtung verfügt über einen kontinuierlich gepflegten Thesaurus angewandter Fachbegriffe. Fachliche Terminologie, welche im disziplinär zusammengestellten Thesaurus repräsentiert sind, bieten das Basisvokabular eines kontrollierten Index. Angehängt an einen Text, der sich thematisch mit seinem Fachgebiet auseinandersetzt.

Indizieren und Dokumentationssprache

Eine optimale Indizierung wird unterstützt, wenn das Dokument in einer formal vereinheitlichten Dokumentationssprache abgefasst ist. In der Dokumentationssprache vereinheitlichte Dokumente gelten als leichter zu indizieren, unter anderem, weil die Dokumentations-/Fachsprache konventionell als bekannt vorausgesetzt werden kann. Beschreibende Deskriptoren können effizienter gefunden, in den Index aufgenommen und Querverweise hergestellt werden. Ein Indexierer, der sich fachthematisch auskennt, indexiert Terminologie gebundene Sachverhalte kompetenter, effizienter und formt aus ihnen qualifizierte Indexbegriffe.

Methoden der Indizierung

Von den drei Methoden ist die sprachbasierte Indizierung mittels Deskriptoren die verbreitetste. Die beiden anderen Methoden sind Indizierung durch Vergabe von Kennzeichnungen in einer künstlichen (Zeichen-)Sprache oder als z. B. klassifizierender Notation.
Intellektuelle Indizierung
Die am meisten praktizierte Methode der Indizierung findet sprachbasiert über Deskriptoren statt. Wenn der Indexierer mit dem Dokument arbeitet, Deskriptoren zusammenstellt, handelt es sich um eine intellektuelle Indizierung.
Deskriptoren oder Beschreiber sind im Text nachgewiesene Inhalte (einzelne Wörter, Begriffe, Namen oder Zahlen), die vom Indexierer als bedeutungsrelevant eingeschätzt und selektiv erfasst werden. Deskriptoren differenzieren sich in Stich- und Schlagworte:

  • Stichworte werden im zu indizierenden Text/Dokument verwandt. Der Indexierer verwendet zur Indexerstellung Stichworte aus dem Text.
  • Schlagworte sind nicht Inhalt des Texts. Der Indexierer stellt eine assoziative Verbindung von Textinhalt mit dem konkreten Schlagwort her.

Automatische Indizierung
Die automatische Indizierung ist ein digitaler Prozess, ohne menschliche Einwirkung.
Computergestützte Indizierung
Die computergestützte Indizierung kann so effizient sein wie die intellektuelle Indizierung. Der Indexierer erstellt von der bearbeiteten Dokumentendatei einen Index mithilfe einer Layoutsoftware mit Indexfunktion. Dazu müssen vorbereitend entsprechende Wörter, Begriffe, Phrasen im Dokument speziell gekennzeichnet (verlinkt) werden. Nach den Kennzeichnungen des Indexierers wird der Index automatisch generiert. Ein computergestützt erzeugter Index ist nachträglich dokumentkonform zu designen und kann beliebig versioniert werden.

Von den Metatags zu Suchbegriffen im Internet

Die Technik des Indizierens dehnt sich in digitaler Internetwelt auf Webseiten aus. Das Indizieren von Webseiten funktioniert anders. Es wird kein Index erstellt. Indexierer von Webseiten haben größere Freiräume in ihrer Stich- und Schlagwortvergabe. Webkonformes Indizieren, eher eine Verschlagwortung, wird direkt in den Metatag-Bereich des HTML-Codes der Webseite eingearbeitet.

Online- oder Internetrecherche ist Technik und Methode, aus dem Reservoir indizierter Webseiteninhalte (Content) bei Suchmaschinen passende Webreferenzen mit Suchbegriff konformen Inhalten zu finden.

Indexbegriffe, als Bezeichner (Deskriptoren) für Inhalte eines strukturell in sich abgeschlossen Text, werden im World Wide Web über automatisch agierende Suchrobots frequentiert.

Der Meta-Tag: Keyword

Die exklusive Möglichkeit, die Suchmaschinenrepräsentanz der gestalteten Webseite im World Wide Web zu erhöhen, ist die inhaltlich beschreibende Auszeichnung mit Stich- und Schlagworten, getrennt durch Kommata, im Meta-Tag-Bereich. Beschreibende Stich- und Schlagworte werden im HTML-Code von Webseiten im Meta-Tag- oder Kopfbereich eingegeben. Der funktionale Metatag lautet „keyword„. Suchrobots apperzipieren Inhalte, also Stich- und Schlagwortketten des Metatags „keyword“ und melden zyklisch ihre Ergebnisse an den Indexgenerator der Suchmaschine zurück.

Problematische Indizierung und „Dublin Core“

Die Suchmaschinenindizierung über Metatag-Inhalte, die praktisch individuelle Websites vorgeben, zeigt Nachteile darin, dass Metatags Keywords nicht selten manipuliert werden, um individuelles Suchmaschinenranking zu erhöhen.

Dublin Core“ heißt eine Initiative im Internet zur Schaffung eines Systems von Webseitendeskriptoren durch strukturierte Metatags.

Indizieren im Internet

Im Internet ist die Indizierung von Webseiten erforderlich, wenn sie, themenbezogen recherchierbar, in Suchwort-Indexen von Suchmaschinen, wie Google, Bing oder Yahoo gelistet sein sollen. Das Indizieren von Webseiten kommt einem freien Indizieren gleich. Es könnte auch als assoziatives Indizieren beschrieben werden.

Indexregeln

Indexregeln geben vor, welche Textinhalte relevant sind und wie der Indexierer vorgeht, um bedeutungstragende Wörter, Begriffe und Phrasen selektiv zu erkennen und darin aufzunehmen.

Bei der Indexstellung geht es stets darum, Wörter, Begriffe und Phrasen selektiv zu erkennen und referenzierend zusammenzustellen, dass sie themenspezifisch den Textinhalt zusammenfassen und wiedergeben. Bei der Indizierung von Webseiten geht es im Prinzip um nichts anderes: die lexigrafische Beschreibung des spezifischen Textinhalts im Meta-Tag des HTML-Webdokuments.

Im WWW bekommen Indexbegriffe zwei Funktionen:

  1. Als Indexbegriff beschreiben Sie Inhalte von Webseiten.
  2. Vermutete Indexbegriffe werden bei Internetrecherchen (Onlinerecherche via Suchmaschine) als thematisch aussagekräftige Suchbegriffe verwandt.

Die Onlinerecherche recherchiert mittels Suchmaschine nach einzelnen oder zusammengefassten Suchwort-Verbindungen und fokussiert Webseiten-Suchergebnisse, welche genannte Suchworte im Meta-Tag-Bereich vorgegeben haben. Was als Suchwort bei der Onlinerecherche verwendet wird, ist bei der inhaltlichen Webgestaltung der Meta-Tag.

Damit das Suchwort über die Onlinerecherche auch die passende Webseite aufruft, sind Meta-Tags allgemein Suchwort konform abzufassen. Die Anforderung für den indizierenden Webgestalter lautet eindeutig:

Wie ist der Webseiteninhalt im Meta-Tag-Bereich mit einer Aufzählung von Meta-Tags optimal zu beschreiben, dass Onlinerecherchen über adäquate Suchworteingaben bei Suchmaschinen zu der Webseite führen?

Indexbegriffe und Suchworte können in Länge und Zahl differieren, sollten aber niemals mehr als 200 Zeichen lang sein. Im Metatag-Bereich von Webseiten sollte die Zahl beschreibender Keywords auf wenige beschränkt sein.

Zusammenfassung

Indizieren ist die Technik, Textinhalte durch einen Index strukturiert und für den Leser schnell auffindbar zu machen. Dabei werden relevante Begriffe, Namen und Sachverhalte mit zugehörigen Seitenzahlen in einem Katalog am Ende des Dokuments gelistet. Alphabetische Sortierung und klare Regeln für Seitenzahlen sind essentiell.

In der Informationswissenschaft gilt die Indizierung als eine eigenständige Fachrichtung, geregelt durch die DIN-Norm 31623. Es gibt verschiedene Methoden der Indizierung, einschließlich freiem und kontrolliertem Indizieren, unterstützt durch einen disziplinspezifischen Thesaurus.

In der digitalen Welt wird Indizieren auf Webseiten angewandt. Es beinhaltet die Einfügung von Metatags in den HTML-Code zur Verbesserung der Auffindbarkeit durch Suchmaschinen. Diese Technik ist jedoch anfällig für Manipulationen, weshalb alternative Ansätze wie der Dublin Core entwickelt wurden.

Ob in Print oder online, das Ziel der Indizierung ist stets, das Auffinden relevanter Inhalte zu erleichtern. Dabei spielen sowohl Deskriptoren als auch Metatags eine entscheidende Rolle.

Häufige Fragen und Antworten

Was versteht man unter dem Begriff Indizieren?

Beim Indizieren werden verschiedene Begriffe, Namen und Sachverhalte eines Textes in einem strukturierten Index erfasst und mit zugehörigen Seitenzahlen versehen. Dies ermöglicht es dem Leser, schnell nach bestimmten Inhalten im Text zu suchen und diese gezielt zu finden.

Was ist die Funktion des Index bei der Indizierung?

Der Index, der am Ende eines Textes erstellt wird, dient als Katalog der erfassten Begriffe, Namen und Sachverhalte. Er ermöglicht es dem Leser, schnell nach spezifischen Inhalten im Text zu suchen, indem er die entsprechenden Seitenzahlen im Index verwendet.

Was ist der Unterschied zwischen freiem und kontrolliertem Indizieren?

Beim freien Indizieren kann der Indexierer selbst entscheiden, welche Inhalte aus dem zu indizierenden Text in den Index aufgenommen werden. Beim kontrollierten Indizieren ist der Indexierer hingegen an fachliche Vorgaben und Terminologien gebunden, die in einem spezifischen Thesaurus festgelegt sind.

Bildnachweis: iStock.com/busracavus


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