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Marketing MixDie Aufgabe des Marketing Mix ist es, Marketingpläne und Marketingstrategien in Aktionen zu setzen. Hierbei beruht das Marketing Mix auf vier Säulen, die auch als die vier „P“ nämlich Product, Price, Place und Promotion oder anders ausgedrückt Produkt, Preis, Vertriebs- und Kommunikationspolitik bekannt sind. Bevor auf die einzelnen Säulen des Marketing Mix eingegangen wird hier ein Beispiel: Ein innovatives Fernsehgerät (Produkt), das hochpreisig (Preis) nur über einen Hersteller angeboten und vertrieben wird (Distribution) und über eine starke Öffentlichkeitsarbeit (Presse, Internet, TV etc.) beworben wird (Kommunikation).

Produktpolitik und Marketing Mix

Ziel der Produktpolitik ist es, gemeinsam mit den anderen Säulen des Marketing Mix die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden zu befriedigen. Alle Entscheidungen wie die Sortimentplanung, die Qualität, aber auch der Service, die Markierung, die Verpackung und die Gestaltung des eigentlichen Produktes bilden den Kern der Produktpolitik.

Die Produktpolitik umfasst folgende Aufgabenbereiche: Die Markenpolitik (Kennzeichen), die Produktvariation– und Verbesserung, die Produktmodifikation, die Produktdifferenzierung (Sortimenterweiterung), oder wenn mit dem Produkt kein Gewinn mehr erzielt werden kann, die Produktelimination, die Programm- und Sortimentspolitik, die Produktinnovation, die Produktdiversifikation, Verpackungspolitik, die Leistungspolitik und die Servicepolitik.

Die Verantwortung der Produktpolitik im Rahmen des Marketing Mix liegt hauptsächlich bei der Produktinnovation und -variation. Zudem ist die strategische Einschätzung der Investitionen und den Folgen am Markt, sowie die Reaktion auf Nachfragepräferenzen von immenser Bedeutung. Hierzu müssen sämtliche Bereiche des Marketings mit den Kunden zusammenarbeiten, da Werbung, Vertrieb, Preise etc. ineinandergreifen müssen.

Die Eingliederung der Produktpolitik in die Unternehmensorganisation hängt von der Branche und der Unternehmensgröße ab. Organisatorisch kann sie als Stabsstelle, als Linie, in unterschiedlichen Funktionsbereichen wie z.B. dem Marketing oder dem Einkauf, oder aber auch in der Matrixorganisation erfolgen. Oftmals gibt es einen Programmmanager, welcher für das Portfoliomanagement zuständig ist. Diesem unterstehen mehrere Produktmanager, die einzelne Produkte oder Produktgruppen betreuen.

Marketing Mix: Preispolitik

Zunächst einmal kann festgehalten werden, dass sich der Preis immer nach dem Markt richtet. Dieser besteht aus dem Anbieter, dem Nachfrager und den Wettbewerbern. Durch die Preispolitik sollen Kaufanreize für den Kunden geschaffen werden. Die Ermittlung der Preisuntergrenze stellt im Gegensatz zur Preisobergrenze, die durch die Nachfrage geregelt wird, oftmals ein Problem dar.

Bei Produktionsunternehmen fußt die Preisuntergrenze auf der Teilkostenrechnung welche z.B. die Produktions- und Materialkosten berücksichtigt. Zumindest die variablen Kosten für das Produkt, wie Materialkosten, Stundenlohn und Energieverbrauch müssen durch den Preis gedeckt sein.

Hierbei handelt es sich dann um die kurzfristige Preisuntergrenze, bei der der Deckungsbeitrag gleich null ist. Werden zusätzlich die fixen Kosten, wie z.B. Raummiete, Abschreibungen etc. durch den Preis gedeckt, so spricht man von der langfristigen Preisuntergrenze. Die Gesamtkosten sind gedeckt, der Gewinn beträgt null, was die Gewinnschwelle kennzeichnet. Bei Handelsunternehmen lassen sich die Kosten nicht jedem Artikel direkt zurechnen. Hier existiert auch keine kurzfristige Preisuntergrenze. Selbst ein Einstandspreis kann kurzfristig unterschritten werden. Bei einer solch eher taktischen Preispolitik (Sonderangebot, Lagerräumung etc.) wird kein Deckungsbeitrag mehr erwirtschaftet.

Verluste aus solchen Artikeln müssen durch höher kalkulierte Artikel ausgeglichen werden. Die marktorientierte Preisfindung orientiert sich einerseits an den Preisen der Konkurrenzunternehmen, andererseits aber auch am Verhalten der Nachfrager. Bei der Bestimmung des gewinnmaximalen Preises muss das Verhalten der Konkurrenz genauestens beobachtet werden . Außerdem bedarf es einer intensiven Absatzforschung und der Wahl der richtigen Marktform (Monopol, beschränktes Monopol etc.)

Ein wichtiges Instrument zur Findung der richtigen Preisstrategie ist die Preiselastizität der Nachfrage. Hier kann ermittelt werden, in welchem Ausmaß Kunden auf Preisänderungen reagieren. Ist die Elastizität niedrig, können die Preise relativ stark verändert werden ohne dass die Kunden gleich zur Konkurrenz abwandern. Bevor ein Produkt in den Markt eingeführt wird muss entschieden werden, welche Preisstrategie verwendet werden soll. Unterschieden wird zwischen Preisabfolgestrategie, Preiswettbewerbsstrategie und Festpreisstrategie. Das Fundament für die Preispolitik eines Unternehmens liegt in der gewählten Preisstrategie. Der gesamte Marketing Mix wird durch die Wahl der Preispolitik beeinflusst.

Die Preisobergrenze liegt grundsätzlich dort, wo der Kunde gerade noch bereit ist, diesen Preis zu zahlen oder anders ausgedrückt, wo der vom Kunden wahrgenommene Preis mit der Wertschätzung des Produktes übereinstimmt. Die Preispolitik beschäftigt sich mit folgenden Aufgaben:

Bildung- und Veränderung von Preisen; Festlegung von Konditionen; Entwicklung von Kundendienstleistungen und Preisstellung und Differenzierung von Preisen.

Marketing Mix und Kommunikationspolitik

Die Kommunikationspolitik im Rahmen des Marketing Mix beschäftigt sich mit der strategischen Planung der internen und externen Kommunikation, der Auswahl der Kommunikationsinstrumente, den Kommunikationswegen, den Kommunikationsinhalten, den Zielgruppen, sowie der Bestimmung der Verantwortlichen für die Entwicklung der Kommunikationsprozesse und deren Umsetzung. Zweck ist die Gestaltung eines zielgerichteten Dialoges zwischen den Beteiligten.

Wesentliche Instrumente der Kommunikationspolitik sind, Verkaufsförderung, persönlicher Verkauf, Sponsoring, Messen, Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit (einschließlich der Corporate Identity), Werbung, sowie Markenpolitik. Auch durch die Kommunikation der Kunden untereinander wird die Kommunikationspolitik beeinflusst. Das Unternehmensleitbild (Corporate Identity) sowie dessen Umsetzung (Corporate Image) haben einen starken Bezug zur Kommunikationspolitik.

Das Leitbild stellt das Bild dar, welches es nach innen repräsentiert und welches es nach außen zeigen soll. Die Unternehmenskultur ist der Ist-Zustand. Hier spiegelt sich der Führungsstil, das Verhalten zwischen Führungskräften und Mitarbeitern, das Verhalten zwischen Mitarbeitern, das Verhalten gegenüber Kunden, Lieferanten, Partnern und der Öffentlichkeit wider. Durch den Einsatz von Kommuniktionsmaßnahmen soll das Corporate Image (Leitbild) dem Unternehmensleitbild (Corporate Identity) angepasst werden. Die Kommunikationspolitik baut auf einem Stufenplan auf.

Zunächst werden eine Situationsanalyse und eine Prognose für das Unternehmen erstellt, sowie die Unternehmensziele vereinbart. Aus diesen werden dann die Marketingziele abgeleitet. Daran anschließend werden die Kommunikationsziele und die Zielgruppen definiert, die Kommunikationsbotschaft kreiert, sowie die passende Kommunikationsstrategie entwickelt. Die Medien müssen bestimmt und das Budget festgelegt werden. Im weiteren Schritt werden die einzelnen Kommunikationsmaßnahmen geplant, anschließend getestet und ggf. verbessert. Im letzten Schritt werden dann die Maßnahmen umgesetzt, nochmals auf ihre Wirkung getestet und ggf. korrigiert.

Rolle der Distributionspolitik im Marketing Mix

Aufgabe der Distributionspolitik innerhalb des Marketing Mix ist es, alle Entscheidungen und Vertriebsaktivitäten auf dem Weg eines Produktes vom Anbieter zum Kunden zu regeln. Man unterscheidet zwischen dem logistischen Vertrieb (Transport und Lagerhaltung) und dem akquisitorischen Vertrieb, bei dem es um die Kundengewinnung und Kundenbindung geht. Durch die akquisitorische Distribution werden Kundenkontakte gewonnen, eine Marktabdeckung erreicht und Erlöse erzielt. Durch die Distributionslogistik werden Kosten generiert, aber auch eine Kundenzufriedenheit durch eine hohe Lieferbereitschaft erzielt. Die Distributionspolitik hat somit ebenfalls eine Erlösquelle und einen Kostenfaktor. Mit der Entscheidung über die Absatzmethode fällt auch die Entscheidung für den Einsatz der anderen Marketinginstrumente.

Unterschiedliche Faktoren spielen bei der Distributionspolitik eine große Rolle. Dies sind beispielsweise die Lagerfähigkeit des Produktes, die Transportfähigkeit des Produktes, die Anzahl der Kunden, die geographische Verteilung, die Kauffrequenz, die Anzahl der Konkurrenten, die Marktstellung des Konkurrenten, die Größe des Unternehmens, die Marktmacht des Unternehmens, die Finanzkraft des Unternehmens sowie rechtliche Faktoren wie der Schutz von Vertriebsbindungen oder auch Ausgleichsansprüchen und dergleichen.

Wichtig ist auch die Auswahl der Absatz– bzw. Distributionswege. Hier unterscheidet man zwischen direkten Absatzwegen und indirekten Absatzwegen. Beim Direktvertrieb geht die Leistung, oder anders ausgedrückt, das Produkt direkt vom Hersteller zum Kunden. Dies ist meist der Fall, wenn Produkte an Unternehmen verkauft werden. Der Verkauf erfolgt persönlich oder über elektronische Medien. Bei Investitionsgütern ist der Direktvertrieb stark ausgeprägt. Bei Konsumgütern überwiegt bis heute der indirekte Vertrieb. Hier wird oft der Groß-und Einzelhandel als Absatzmittler eingeschaltet. Auch der Absatz über Handelsvertreter bzw. Handelsagenturen zählt zum indirekten Vertrieb.

Zusammenfassung

Der Marketing Mix ist ein Instrument zur Umsetzung von Marketingplänen und -strategien, basierend auf den vier Pfeilern Produkt, Preis, Vertriebs- und Kommunikationspolitik. Bei der Produktpolitik steht die Erfüllung der Kundenbedürfnisse im Mittelpunkt, wobei Aspekte wie Sortiment, Qualität und Service berücksichtigt werden. Sie umfasst eine breite Palette von Aufgaben, von Produktinnovation bis hin zur Produktdifferenzierung und Eliminierung.

Die Preispolitik richtet sich nach Marktbedingungen und soll Kaufanreize schaffen. Verschiedene Strategien und Modelle, wie die Preisuntergrenze und Preiselastizität, helfen dabei, den optimalen Preis zu finden. Die Wahl der Preisstrategie beeinflusst den gesamten Marketing Mix.

In der Kommunikationspolitik geht es um die strategische Planung und Auswahl der Medien und Botschaften zur Förderung eines effektiven Dialogs mit den Zielgruppen. Sie beinhaltet auch die Gestaltung des Unternehmensleitbildes (Corporate Identity) und dessen Umsetzung in die Öffentlichkeit (Corporate Image).

Die Distributionspolitik regelt die Vertriebsaktivitäten und -entscheidungen, die notwendig sind, um ein Produkt vom Hersteller zum Kunden zu bringen. Hierbei spielt die Wahl zwischen direkten und indirekten Vertriebswegen eine entscheidende Rolle. Verschiedene Faktoren wie Lager- und Transportfähigkeit, Kundenzahl und Marktmacht beeinflussen die Auswahl der Distributionswege.

Häufige Fragen und Antworten

Was ist der Zweck des Marketing Mix?

Der Marketing Mix hat den Zweck, Marketingpläne und -strategien in konkrete Aktionen umzusetzen. Er besteht aus den vier Säulen Produkt, Preis, Vertriebs- und Kommunikationspolitik, die gemeinsam dazu dienen, die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden zu befriedigen und den Erfolg des Unternehmens sicherzustellen.

Welche Säulen umfasst der Marketing Mix?

Der Marketing Mix umfasst vier Säulen, die auch als die vier „P“ bekannt sind:

  • Product (Produkt): Hier geht es um die Entwicklung und Gestaltung des Produkts, seine Qualität, Verpackung und Markierung.
  • Price (Preis): Die Preisgestaltung basiert auf Marktbedingungen und dient dazu, Kaufanreize für den Kunden zu schaffen.
  • Place (Vertriebs- und Distributionspolitik): Hier geht es um die Wahl der Vertriebskanäle und den Transport des Produkts zum Kunden.
  • Promotion (Kommunikationspolitik): Die Kommunikationsstrategie beinhaltet Werbung, Public Relations und andere Marketingaktivitäten, um das Produkt zu promoten.

Wie beeinflusst die Produktpolitik den Marketing Mix?

Die Produktpolitik spielt eine entscheidende Rolle im Marketing Mix, da sie die Entwicklung und Gestaltung des Produkts sowie dessen Qualität, Verpackung und Markierung umfasst. Die Entscheidungen in der Produktpolitik beeinflussen auch die anderen Säulen des Marketing Mix. Zum Beispiel kann die Wahl eines differenzierten Produkts die Preisgestaltung und die Kommunikationsstrategie beeinflussen. Eine innovative Produktpolitik kann auch dazu dienen, das Unternehmen von der Konkurrenz abzuheben und Kundentreue aufzubauen.

Bildnachweis: iStock.com/DilokKlaisataporn


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