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MicroformatsMicroformats, zu Deutsch auch Mikroformate, sind für die Webentwicklung seit ihrer Etablierung um 2007 herum ein wichtiges Thema geworden. Die Microformats bieten eine sinnvolle Möglichkeit, die semantische Unvollständigkeit der Programmiersprachen HTML und XHTML zu überbrücken. Allerdings begegnen dem Nutzer bei der Einbindung von Microformats viele Probleme, die zum Großteil mit der Neuheit des Zusatzmoduls zusammenhängen.

Bedeutung und Anwendungsbereiche der Microformats

Microformats werden als Ergänzung für (X)HTML eingesetzt. (X)HTML ist eine semantische Programmiersprache, die essentiell für die Erstellung einer Webseite ist. Das Problem mit (X)HTML ist, dass nicht jede Bedeutung, die ausgedrückt werden soll, einen entsprechenden semantischen Ausdruck in (X)HTML hat. Hier werden die Microformats eingesetzt. Diese sollen (X)HTML erweitern und die Dinge ermöglichen, die (X)HTML nicht auszudrücken vermag.

Microformats sind kleine Muster des HTML, die häufig veröffentlichte Dienste repräsentieren. Darunter zählen Markups für Leute, Organisationen, Events, Locations, Blogeinträge, Produkte, Rezensionen, Resümees, Rezepte und weiteres. Ein weiterer wichtiger Vorteil der Microformats ist die Einsparung von Zeit, da mit den Microformats das Programmieren wesentlich schneller von statten geht.

Die Microformats werden über die drei Obergruppen Spezifikationen, Entwürfe und Design-Muster erstellt. Die Spezifikationen enthalten hCalendar, hCard, rel-license und viele weitere. hCalendar strukturiert Events und Veranstaltungen, hCard hilft bei der Anzeige von Kontaktdaten und Organisationen, rel-license ist wichtig bei lizensiertem Inhalt.

Die Entwürfe zeichnen sich in adr, geo, hAtom, hListing, hMedia, hNews, hProduct, hRecipe, hResume, hReview und weiteren aus. Das adr ist verantwortlich für die Informationen der Adressen-Ortung, geo ist die Breiten- und Längengrad-Formation, hAtom vereinfacht Blog-Inhalte, Blog-Posts und weitere datumsabhängige Inhalte, hListing ist das Format für Produkt und Service Listungen, hNews bildet mit der Gliederung von Nachrichten eine Erweiterung des hAtoms, hProduct zeigt, wie der Name bereits vermuten lässt, Produkte an, für die Darstellung von Koch- und Backrezepten lässt sich hRecipe anwenden, das hResume ist das Microformat für Lebensläufe, CVs und individuell gestaltete Resümees und hReview ist nützlich für individuelle Besprechungen, Wertungen und Revisionen.

Mit Design-Mustern sind die abbr-, class-, date-, datetime-, include-, value und rel-design-patterns gemeint. Abbr-Design-Muster sind Abkürzungs-Formate, die class-design-patterns sind für die Einteilung in Untergruppen sinnvoll, wobei sie die semantischen Bedeutungen in XHTML Elementen anzeigen. Date-Design-Muster sind für Datumsanzeigen zuständig und datetime-design-patterns für die Datums- und Uhrzeitanzeige. Das include-design-pattern ist etwas komplexer. Es stellt einen Mechanismus zur Verfügung, der es ermöglicht, einen Teil eines Datensatzes von einer Region einer Seite in eine andere Region derselben Seite einzufügen. Das include pattern erlaubt es, bestimmte Daten mehrfach von mehreren Microformats wiederverwenden zu lassen. Dabei verhält es sich unabhängig von der Reihenfolge des Inhalts. Der Vorteil dabei ist, dass die Informationen nicht ständig wiederholt werden müssen.

Voraussetzungen für die erfolgreiche Einbindung von Microformats

Da die Mikroformate noch eine relativ neue Entwicklung im IT-Bereich sind, stellt sich eine erfolgreiche Verwendung von Mikroformaten als kompliziert heraus. Nur sehr wenige Browser sind in der Lage, Microformats ohne weiteres zu unterstützen. Für die meisten Browser-Versionen sind Erweiterungen und Plug-Ins nötig, damit sie Microformats lesen können. Daher verwenden momentan wenige Websites eine große Anzahl von Microformats. Allerdings ließ sich in den letzten Jahren ein Trend erkennen, der sich voraussichtlich weiter halten wird, in welchem die Etablierung und öffentliche Akzeptanz der Microformats sich vergrößert und bald möglicherweise alle Browser eine unkompliziertere Methode der Erkennung von Microformats bereitstellen.

Firefox 3.0 sowie alle Versionen darüber haben eine eingebaute Unterstützung von Microformats. Für alle Versionen, die vorher erschienen sind, ist ein Add-On erforderlich. Die wichtigsten Add-Ons sind Operator, welches hCards in vCards und hCalendar zu iCalendar exportiert und auch eine Unterstützung von adr, geo und rel-Tags beinhaltet, sowie Tails.

Operator erscheint als Werkzeugleiste im oberen Bereich des Browserfensters. Sobald von Operator Microformats auf einer Seite gefunden werden, leuchten die entsprechenden Symbole in der Werkzeug-Leiste auf und der Nutzer kann sich diese anzeigen lassen. Bei Installierung von Tails wird die Add-On-Leiste um ein Microformats-Icon ergänzt. Enthält eine Seite Microformats, so wird dies über den Icon durch Aufleuchten angezeigt. Beim Anklicken des Icons wird eine Liste aller Microformats auf der aktuellen Seite geöffnet. Des Weiteren werden die Microformats der Seite durch das Add-On angezeigt bzw. exportiert.

Der Umgang mit Microformats bei Nutzung des Internet Explorers stellt sich dagegen als wesentlich komplizierter dar. Für alle Versionen unter IE 7 gibt es keine Erweiterungen für Microformats. Allerdings ist die Installation eines Microformats Bookmarklet möglich, welches jedoch keine vergleichbare Leistung bringt, wie beispielsweise die Erweiterungen für Firefox. Das Bookmarklet kann im Browserfenster auf Anfrage geöffnet werden. Es zeigt einige der Microformats an, erkennt jedoch viele Formate nicht und ist daher problematisch. Ab Internet Explorer 7 gibt es das Add-In Oomph, welches ähnliche Funktionen wie Firefox Operator erfüllt. Auch hier werden hCards zu vCards und hCalendar in iCalendar umgewandelt, gleichzeitig wird auch hMedia unterstützt.

Safari bietet sowohl inoffizielle Plug-Ins als auch offizielle Erweiterungen. Die inoffiziellen Plug-Ins sind für die Versionen 3.2.1 und 4 verfügbar. Das Safari Microformats Plug-In exportiert wieder hCards in vCards und hCalendar zu iCalendar. Die Anwendung erfolgt auf simplen Grundlagen; sobald auf einer Seite Microformats erkannt werden, lässt das Plug-In neben dem Domain-Namen das Microformats-Logo aufleuchten. Bei einem Klick auf das Logo exportiert das Plug-In die Microformats in andere Programme.

Der Browser Google Chrome bietet erst ab Version 5 Erweiterungen für Microformats an. Die Erweiterung heißt Microformats for Google Chrome und exportiert hCards in vCards, hCalendar in iCalendar und unterstützt außerdem hReview, hReview-aggregate, geo und hRecipe.

Alle weiteren Browser sind nicht in der Lage, Microformats zu lesen oder zu exportieren. Der einzige mobile Browser, der die Microformats unterstützt, ist Mosembro für Android. Es unterstützt hCard und integriert diese in die vorinstalltierte Android Maps Application. Des Weiteren wird auch hCalendar von Mosembro unterstützt, wobei es die Daten der hCalendar in den intergrierten Google Calendar einbettet.

Zusammenfassung

Seit ihrer Einführung um 2007 haben Microformats im Bereich der Webentwicklung an Bedeutung gewonnen. Sie dienen als Ergänzung zu (X)HTML und füllen dessen semantische Lücken, indem sie zusätzliche Ausdrucksmöglichkeiten bieten. Microformats beschleunigen zudem den Programmierprozess und haben Anwendungsbereiche, die von der Darstellung von Events und Kontaktdaten bis hin zu Rezensionen und Rezepten reichen.

Die Erstellung von Microformats erfolgt in drei Hauptkategorien: Spezifikationen, Entwürfe und Design-Muster. Spezifikationen wie hCalendar und hCard bieten strukturierte Darstellungen für Events und Kontakte, während Design-Muster wie das include-design-pattern die Wiederverwendung von Daten erleichtern.

Die Browser-Unterstützung für Microformats ist jedoch noch eingeschränkt. Firefox ab Version 3.0 und einige Erweiterungen für andere Browser wie Chrome und Safari bieten begrenzte Unterstützung. Für den Internet Explorer sind die Optionen noch begrenzter, wobei Add-Ins wie Oomph ab Version 7 verfügbar sind.

Der Mobile Browser Mosembro für Android ist derzeit einer der wenigen mobilen Browser, der Microformats unterstützt, einschließlich hCard und hCalendar. Ein wachsender Trend zur breiteren Akzeptanz und Unterstützung von Microformats ist jedoch erkennbar.

Häufige Fragen und Antworten

Was sind Microformats?

Microformats, auch bekannt als Mikroformate, sind eine Erweiterung von HTML und XHTML und dienen dazu, die semantische Lücke in diesen Programmiersprachen zu schließen. Sie ermöglichen eine strukturierte Darstellung von Informationen wie Personen, Veranstaltungen, Orten, Produkten und vielem mehr. Microformats werden in der Webentwicklung eingesetzt und bieten eine effiziente Möglichkeit, Daten semantisch korrekt und maschinenlesbar darzustellen.

Welche Anwendungsbereiche haben Microformats?

Microformats finden in verschiedenen Bereichen Anwendung. Sie können verwendet werden, um Kontaktdaten darzustellen, Veranstaltungen zu planen, Rezensionen zu schreiben, Rezepte zu teilen und vieles mehr. Durch die strukturierte Darstellung von Informationen ermöglichen Microformats eine bessere Auffindbarkeit und Verarbeitung von Inhalten durch Suchmaschinen und andere Dienste. Dadurch wird die Benutzererfahrung verbessert und die Sichtbarkeit von Websites erhöht.

Welche Voraussetzungen gibt es für die Einbindung von Microformats?

Die erfolgreiche Einbindung von Microformats erfordert die Unterstützung durch den verwendeten Webbrowser. Während moderne Browser wie Firefox, Chrome und Safari bereits eine gewisse native Unterstützung bieten, benötigen ältere Versionen möglicherweise zusätzliche Erweiterungen oder Add-Ons. Der Internet Explorer erfordert beispielsweise das Installieren von speziellen Add-Ins. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Browser und Versionen die gleiche Unterstützung für Microformats bieten. Daher ist es ratsam, die Kompatibilität mit verschiedenen Browsern zu testen.

Bildnachweis: iStock.com/JuSun


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