Eine Einwahlnummer ist eine spezielle Nummer, meistens Telefonnummer, die gewählt werden muss, um gesonderte Dienste wie z.B. die Möglichkeit, günstigere Telefonate zu führen, in Anspruch nehmen zu können. Mit der Nutzung von Einwahlnummern sind zahlreiche Dienste versehen.
Einsatzvarianten der Einwahlnummer
Es gibt mehrere verschiedene Angebote, die alle die Nutzung einer Einwahlnummer erfordern wie z.B. Callthrough-Dienste, Call by Call oder auch Anbieter von Telefonkonferenzen.
Callthrough
Callthrough ist ein Telefonieverfahren, bei dem die Telefongespräche nicht beim eigentlichen Betreiber, sondern einem separaten Dienstleister geführt werden. Der Dienstleister vermittelt das Telefonat zu günstigeren Konditionen als der eigentliche Anbieter des Telefonanschlusses.
Nachdem die Einwahlnummer des Anbieters angerufen wurde, muss man sich für gewöhnlich mittels einer PIN-Eingabe identifizieren. Diese Pin-Eingabe ist allerdings nicht erforderlich, wenn
- die eigene Rufnummer beim Callthrough-Anbieter hinterlegt ist oder
- man auf die Nutzung eines offenen Callthroughs zurückgreift.
Im Anschluss wird im nächsten Schritt die Telefonnummer angegeben mit der man verbunden werden möchte. Der Callthrough-Anbieter stellt nun eine Verbindung zum Anrufziel her und legt beide Leitungen dann zusammen. Die Verbindung ist hergestellt und die beiden Teilnehmer können wie gewohnt miteinander telefonieren.
Offenes Callthrough ist von jedem Telefonanschluss nutzbar. Nicht nur in Verbindung mit einem Festnetzanschluss, sondern auch mit dem Handy oder von Telefonzellen aus kann der Dienst genutzt werden. Für die Nutzung mit dem Mobilfunk stehen ebenso mittlerweile Softwares zur Verfügung, welche die Gesprächsvermittlungen automatisieren. In diesen Fällen muss der Nutzer lediglich die Rufnummer des Zielanschlusses eingeben und der Callthrough-Dienst wird automatisch aktiv.
Neben Anbietern von Software gibt es auch eine steigende Anzahl von Anbietern, die solche Dienste in unterschiedlichem Umfang mit verschiedenen Abrechnungs- und Komfortmodulen anbieten.
Die Sonderrufnummern für Callthrough-Dienste beginnen in Deutschland normalerweise mit 0180- oder 0700-. Zudem bestehen in Deutschland vom Festnetz aus einheitliche Verbindungsentgelte zu diesen Sonderrufnummern. Beim Anruf von Handy aus sind die Kosten allerdings weitaus höher.
Die Zahlungen der Entgelte können sowohl im Nachhinein (Postpaid) als auch im Vorfeld (Prepaid) beglichen werden. Für die Postpaid-Zahlung kann der Nutzer die Kosten in Kombination mit seiner monatlichen Telefonrechnung begleichen oder schließt einen rechtsgültigen Vertrag mit dem Callthrough-Anbieter ab und erhält somit monatlich eine gesonderte Rechnung. Die Prepaid-Zahlung erfolgt, indem der Nutzer im Voraus eine Calling Card erwirbt. Auf dieser sind sowohl die Einwahlnummer als auch der benötigte PIN abgebildet. Callthrough-Dienste haben den Nachteil, dass auch Verbindungskosten fällig werden, wenn der angerufene Anschluss nicht erreichbar ist.
Call-by-Call
Call-by-Call-Dienste können ausschließlich vom Festnetzanschluss der Deutschen Telekom genutzt werden. Hier wird vom Festnetzanschluss die Vorvorwahl 010- oder 0100- vor die eigentliche Rufnummer gewählt. Daraufhin wird die Verbindung von einem alternativen Verbindungsnetzbetreiber hergestellt. Dieses Verfahren kann ebenfalls für den Zugang zum Internet verwendet werden. Hierfür bedarf es einer Einwahlnummer und Zugangsdaten.
Die Zugangsdaten wie Benutzername und Passwort sind für alle Nutzer gleich und werden öffentlich vom Betreiber zugänglich gemacht. Wenn der Call-by-Call-Dienst innerhalb eines Ortsnetzes benutzt wird, ist die Wahl der eigentlichen Ortsvorwahl nicht notwendig. Hier kann direkt die Vorvorwahl (010- oder 0100-) und im Anschluss direkt die Anschlussnummer gewählt werden.
Es ist zu beachten, dass Call-by-Call-Dienste weder vom Mobilfunk noch von anderen Festnetzanbietern außer der Deutschen Telekom verwendet werden können. Ebenso können die Call-by-Call-Anbieter aufgrund der anmeldefreien Tarife kurzfristig ihre Gebührenhöhe verändern. Wer also nicht vor jeder Inanspruchnahme sich erneut über die aktuellen Kosten des Anbieters informiert, kann unter Umständen eine Überraschung erleben, wenn die Kosten abgerechnet werden.
Dialer
Dialer stellen Einwahlprogramme dar, die über die Festnetzleitung eine Verbindung zu Rechnernetzen oder dem Internet herstellen. Auch für Mobiltelefone können Dialer genutzt werden.
Insbesondere sind Dialer aufgrund von Datenmehrwertdiensten bekannt. Daher werden auch Zahlungsvarianten über Mehrwertdienste und Telefonverbindungen, die eine Datenverbindung darstellen, Dialer genannt.
Mehrwertdienst-Dialer sind an 0900-Vorwahlen zu erkennen. Die Abrechnung der Nutzung wird über die Telefonrechnung geführt. Die Kosten liegen meistens weitaus höher als bei normalen Telefon- und Internetverbindungen. Einheitliche Gebühren existieren für diese Sonderrufnummern nicht, allerdings muss der Anrufer im Vorfeld über die Kosten informiert werden.
Ursprünglich waren diese Mehrwertdienste für Gewinnspiele und Wettervorhersagen gedacht. Eine weitere Form sind DSL-Dealer. Da sich über das Internet aber keine 0900-Kosten abrechnen lassen, muss der Nutzer während des Besuchs des Internetangebotes eine Sprachverbindung beispielsweise via Telefon halten. Wird diese Verbindung unterbrochen z. B. durch Auflegen, erlischt der Zugang zum Webangebot. Auch für Mobiltelefone können Dialer genutzt werden etwa durch SMS-Datendienste. Hierfür werden in der Regel netzinterne Kurzwahlnummer verwendete.
Cheap Calls
Cheap Calls stellt eine kostenfrei App für iPhone und Android-Handys dar. Diese bietet die Möglichkeit, in über 170 Ländern kostengünstige Telefonate zu führen. Die Applikation bedient sich entweder des Callthrough-Verfahrens oder Callback und ist dafür gedacht, kostengünstiger ins Ausland zu telefonieren. Verwendet man die App im Ausland, fallen trotzdem Roaming-Kosten an. Die Callthrough-Variante benutzt man, indem man sich über eine Einwahlnummer beim Anbieter einwählt. Der Dienst verbindet dann mit der eigentlichen Rufnummer des gewünschten Anschlusses.
Die Kosten für ein Callthrough-Telefonat setzen sich aus den Gebühren für Telefonate in das Festnetz des jeweiligen Landes und den festgelegten Minutenpreisen von Cheap Calls zusammen. Der Anbieter hat für jedes Land eigene Minutenpreise festgesetzt. Entscheidet sich der Nutzer für die Callback-Variante, wird dieser automatisch von Cheap Calls auf seine Telefonnummer zurückgerufen. Nach der Annahme des Gesprächs wird der Nutzer mit dem gewünschten Anschluss verbunden. Auch hier setzen sich die Kosten aus den jeweiligen Tarifen des landestypischen Festnetzes und der festgelegten Minutenpreise von Cheap Calls, die je nach Land variieren, zusammen.
Telefonkonferenz mit Einwahlnummer
Auch in Zusammenhang mit Dienstleistern von Telefonkonferenzen werden Einwahlnummern verwendet. Ein externer Anbieter aus dem Internet ermöglicht die Eröffnung eines virtuellen Konferenzraumes, in dem sich alle Teilnehmer treffen. Ist dieser vom Konferenzmoderator eingerichtet, wird eine Einwahlnummer angezeigt. Mittels dieser Einwahlnummer wird den Konferenzteilnehmern der Zugang zum virtuellen Konferenzraum und zur Telefonkonferenz gewährt.
Nachdem sich alle eingewählt haben, steht der verbalen Auseinandersetzung nichts mehr im Weg. Dem Moderator der Konferenz ist es möglich, auf verschiedene Funktionen zurückzugreifen wie z.B. Stummschaltung von Mikrofonen oder Lautsprechern. Auch der Ausschluss von Teilnehmern ist noch im Nachhinein möglich. Diese Möglichkeiten garantieren im gewissen Maße die ordentliche Durchführung. Welche Funktionen genau zur Verfügung gestellt werden, hängt vom jeweiligen Anbieter ab.
Nach Beendigung der Telefonkonferenz kann der Moderator den virtuellen Konferenzraum ganz einfach wieder schließen. Es kann allerdings auch zu Zwangstrennungen kommen, da die Angebote meistens zeitlich begrenzt sind. Die Begrenzung liegt für gewöhnlich bei mehreren Stunden oder sogar bei einem Tag. Nach Ablauf der Zeit verlieren die Einwahlnummer und der ggf. mitgeteilte PIN seine Gültigkeit. Die Kosten des Angebotes sind von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich, ebenso wie die möglichen Zusatzfunktionen. Auch die Nutzungsbedingungen und Zahlungsweisen können stark variieren. Hier ist ein Vorabvergleich ratsam.
Einwahlnummern sind für gewöhnlich Sonderrufnummern, welche die Nutzung eines anderen Dienstes zur Folge haben. Sie weisen andere Kosten auf als herkömmliche Rufnummern von Telefonanschlüssen. Manche Einwahlnummer können die Gesprächskosten eines Telefonats reduzieren, andere Sonderrufnummern haben erhöhte Kosten zur Folge. Zeitgleich können manche Einwahlnummern ausschließlich über das Festnetz genutzt werden, andere wiederum auch über das Mobilfunknetz. Ausgeschlossen von der Nutzung von Einwahlnummern ist im Grunde prinzipiell die Telefonie über Voice-over-IP (Internettelefonie).
Es ist zudem stets ratsam, sich im Vorfeld über die anfallenden Kosten der Einwahlnummer zu informieren. Bei Dialer-Nummern steht der Anbieter in der Pflicht im Vorfeld über die Kosten zu informieren, Call-by-Call-Anbieter können auch kurzfristige Änderungen vornehmen. Alle sind frei in ihrer Preisgestaltung. Callthrough-Anbieter sind hingegen preislich einheitlich gestaltet aus dem deutschen Festnetz. Anrufe aus dem Mobilfunk variieren je nach Mobilfunknetz und Provider.
Zusammenfassung
Einwahlnummern sind spezielle Telefonnummern, die den Zugang zu verschiedenen Diensten ermöglichen, etwa für günstigere Telefonate oder Telefonkonferenzen. Sie sind oft mit PIN-Verifizierungen verbunden und können verschiedene Kostenmodelle haben.
Callthrough-Dienste leiten Telefonate über einen externen Dienstleister um, um günstigere Konditionen zu bieten. Diese Dienste können von Festnetzanschlüssen und Mobiltelefonen aus genutzt werden und bieten oft auch automatisierte Softwarelösungen an.
Call-by-Call ist ein weiteres Verfahren, das jedoch nur von Festnetzanschlüssen der Deutschen Telekom genutzt werden kann. Hier wird eine Vorvorwahl vor die eigentliche Rufnummer gesetzt, um einen alternativen Anbieter für die Telefonverbindung zu nutzen.
Dialer sind Programme, die eine Verbindung zu Internetdiensten herstellen und oft für Mehrwertdienste mit höheren Kosten genutzt werden. Sie können auch in Mobiltelefonen implementiert sein.
Telefonkonferenzen und spezielle Apps wie Cheap Calls nutzen ebenfalls Einwahlnummern, um Benutzern den Zugang zu virtuellen Konferenzräumen oder günstigen internationalen Gesprächen zu ermöglichen.
Unabhängig vom genutzten Dienst ist es ratsam, sich im Voraus über die anfallenden Kosten zu informieren. Die Preise können je nach Anbieter und genutztem Netz variieren.
Häufige Fragen und Antworten
Was ist eine Einwahlnummer?
Eine Einwahlnummer ist eine spezielle Nummer, meistens eine Telefonnummer, die gewählt werden muss, um spezielle Dienste in Anspruch nehmen zu können. Die Nutzung von Einwahlnummern ermöglicht verschiedene Dienste wie günstigere Telefonate oder die Teilnahme an Telefonkonferenzen.
Welche Einsatzvarianten gibt es für Einwahlnummern?
Es gibt verschiedene Einsatzvarianten für Einwahlnummern. Dazu gehören unter anderem Callthrough-Dienste, Call-by-Call oder die Nutzung von Einwahlnummern bei Telefonkonferenzen.
Was ist Callthrough?
Callthrough ist ein Telefonieverfahren, bei dem Telefongespräche nicht über den eigenen Telefonanschluss, sondern über einen separaten Dienstleister geführt werden. Dadurch können günstigere Konditionen für Telefonate erreicht werden. Nach dem Anrufen der Einwahlnummer des Anbieters gibt man seine eigene Rufnummer ein und anschließend die Zielnummer, mit der man verbunden werden möchte.
Welche Kosten können bei der Nutzung von Einwahlnummern entstehen?
Die Kosten für die Nutzung von Einwahlnummern können je nach Anbieter und Dienst variieren. Bei Callthrough-Diensten gibt es in der Regel einheitliche Verbindungsentgelte für Anrufe aus dem deutschen Festnetz. Anrufe vom Mobiltelefon aus können allerdings höhere Kosten verursachen.