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Silicon ValleyDas Silicon Valley befindet sich in der südlichen Region um die Bucht von San Francisco (auch San Francisco Bay Area genannt) in den Vereinigten Staaten im Norden Kaliforniens. Das Silicon Valley ist etwa 80 km lang und etwa 20 km breit und umfasst neben dem Santa Clara Valley auch die Stadt San José, die Südhälfte der Halbinsel San Franciscos sowie Sunnywale, welches etwa in der Mitte liegt und als Zentrum von Silicon Valley gilt. In Sunnywale haben einige Technologieunternehmen ihren Hauptsitz errichtet. Weltweit gilt Silicon Valley als bedeutendster Standort für unzählige IT- und High-Tech-Unternehmen. Viele dieser Unternehmen sind mittlerweile weltweit bekannt und auch einige internationale Unternehmen haben im Silicon Valley eine Niederlassung errichtet.

Die Herleitung des Namens Silicon Valley

Die Bezeichnung Silicon (deutsch: Silizium) wird auf die hohe Anzahl von Industriebetrieben zurückgeführt, die im Silicon Valley Halbleiter und Computer herstellen. Valley hingegen weist auf das Santa Clara Valley hin, das ursprünglich wegen seiner Vielzahl an Obstgärten bekannt war. 1971 wählte der amerikanische Journalist Don. C. Hoefler den Begriff Silicon Valley als Titel für eine Artikelserie der Fachzeitung Electronic News, nachdem ihm dieser von dem Unternehmer Ralph Vaerst vorgeschlagen wurde. Electronic News berichtete seinerzeit in seinen wöchentlichen Ausgaben nicht nur über die Elektronikindustrie und deren rasanter Entwicklung, sondern auch über Halbleiter, Computer, Software, Kommunikation, Raumfahrt und sogar die Fernsehelektronik. Da viele der damaligen Unternehmen mittlerweile expandiert haben, wird Begriff Silicon Valley inzwischen auch auf ähnliche Gebiete angewendet. In den Vereinigten Staaten wird der Begriff Silicon Valley umgangssprachlich für die Elektronik- und Computerindustrie verwendet.

Die Entstehung von Silicon Valley

Im Wesentlichen spielen für die Entstehung von Silicon Valley Frederick Emmons Terman und William Bradfort Shockley sowie die Stanford Universität mit ihren Absolventen eine wichtige Rolle. Terman war Elektroingenieur und an der Stanford Universität als Dekan für Ingenieurwissenschaften tätig, während Shockley zunächst als Physiker und Unternehmer im Silicon Valley arbeitete. Ab 1963 unterrichtete Shockley als Professor für Ingenieurwissenschaften an der Stanford Universität.
1956 erhielt Shockley gemeinsam mit Walter H. Brattain und John Bardeen den Nobelpreis für Physik. Sie wurden für ihr Untersuchungen über Halbleiter sowie die Entdeckung des Transistoreffekts ausgezeichnet. Im selben Jahr gründete Shockley im Silicon Valley das erste Unternehmen für elektronische Bauelemente (u. a. Transistoren) auf Halbleiterbasis, die Shockley Semiconductor Laboratory, und legte damit einen Grundstein für das Silicon Valley. Für seine Transistoren benutzte Shockley Silizium als Halbleiter, welches auch heute noch verwendet wird, und entwickelte den Bipolartransistor mit einer Kombination aus drei abwechselnden Halbleiterschichten. Dieser wird durch elektrischen Strom gesteuert und enthält einen Ladungsträger, der zum Transport des Stroms beiträgt. Der Bipolartransistor ist für die Schaltung und Verstärkung von Signalen mit einer höheren Stromstärke und Spannung ausgelegt. Da sie mit Shockleys Personalführung unzufrieden waren, verließen 1957 acht Mitarbeiter Shockley Semiconductor Laboratory und gründeten im Silicon Valley ein eigenes Unternehmen zur Herstellung von Halbleitern, die Fairchild Semiconductor.
Terman gilt heute als Vater des Silicon Valleys. Er vertrat die Meinung, dass die zur Universität gehörenden, ungenutzten Landflächen ideal für die Ansiedlung von Unternehmen geeignet wären. Durch ein von ihm ins Leben gerufenes Programm wollte er Absolventen der Universität zur Unternehmensgründung und Ansiedlung im Einzugsgebiet der Stanford Universität ermutigen und stellte ihnen dafür Kapital zur Verfügung. So unterstützte Terman 1939 auch William Hewlett und David Packard, die nach ihrem Studium im Silicon Valley ihr Unternehmen in einer Garage gründeten. Mit dem 1946 von ihm gegründeten Stanford Research Institut und der Gründung des Stanford Industrial Park im Jahre 1951 wurde Termans Programm erweitert und es entstand neben der Stanford Universität ein Forschungs- und Industriegebiet. Die Vermietung verschiedener kleinerer Industriegebäude zu sehr günstigen Konditionen an Technologieunternehmen führte zu einer Auslastung um das Universitätsgelände herum, sodass es zur Ansiedlung weiterer Unternehmen den Highway 101 entlang in Richtung San José kam.

Die Schul- und Fortbildung in Silicon Valley

1954 wurde das Honors Cooperative Program (HPC) eingeführt, einem Teilzeit-Trainee-Programm, das auch heute noch qualifizierten Ingenieuren, Wissenschaftlern und IT-Spezialisten ortsansässiger Unternehmen ein Teilzeitstudium an der Stanford Universität ermöglicht. Studienabschlüsse sind z. B. in den Bereichen angewandte Physik, Statistik oder biomedizinische Informatik möglich. Neben der Stanford Universität befinden sich eine Vielzahl weiterer Schulen und Zweigstellen anderer Universitäten im Silicon Valley. Viele Schulen bieten im Silivon Valley ein bilinguales Bildungsprogramm vom Kindergarten bis zur 12. Klasse an. An internationalen Schulen, wie z. B. der German International School of Silicon Valley, kann nicht nur das American High School Diploma erworben werden, sondern auch ein internationales Abitur, wie z. B. das Deutsche Internationale Abitur, welches auch in Deutschland anerkannt wird.

Der wirtschaftlicher Einfluss durch das Silicon Valley

Dank Shockley’s Erfindung des Transistors, dem Hauptbestandteil vieler elektronischer Geräte, ging die Entwicklung immer schneller voran. Es wurden z. B. Transistorradios und –rechner entwickelt, die Computertechnik wurde weiterentwickelt und in den 60er Jahren die ersten Halbleiter-Chips produziert. Mit der Entwicklung des Mikroprozessors war der Fortschritt nicht mehr aufzuhalten und die Unternehmen im Silicon Valley verzeichneten in den 70er und 80er Jahren die größten Erfolge. Mit dem Entstehung des Internets, dem GPS sowie der Glasfasertechnologie konnte der Entwicklungsboom in den 90er Jahren fortgesetzt werden.
Inzwischen haben sich tausende von Elektronik-, Software- und Computerunternehmen im Silicon Valley angesiedelt. Neben dem Großraum New York und der Metropole Washington zählt das Silicon Valley zu den größten High-Tech-Zentren in den Vereinigten Staaten und beschäftigt die meisten Arbeitnehmer im High-Tech-Bereich. Obwohl die Halbleiterindustrie noch immer als Wirtschaftsfaktor für diese Region von großer Bedeutung ist, wurde Silicon Valley im Laufe der Jahre auch durch Innovationen im Software- und Internetdienstleistungsbereich bekannt. Im In- und Ausland versuchten viele Regionen in den letzten Jahren an den Erfolg von Silicon Valley anzuknüpfen, was häufig jedoch nicht gelang. So wurden neue Gebiete geplant, weitere High-Tech-Unternehmen angesiedelt und gezielte Fördermaßnahmen durchgeführt. Auch die Verwendung der Begriffe „Silicon“ oder „Valley“ im Namen sollte eine Verbindung zum Silicon Valley herstellen.

Bildnachweis: iStock.com/yhelfman


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