Spam bezeichnet nicht erwünschte und heutzutage in aller Regel auf digitalem Wege übertragene Nachrichten, die ohne Kenntnis des Empfängers zugestellt werden und vielfach Werbeinhalte besitzen. Der Vorgang an sich wird als Spammen oder Spamming bezeichnet. Die Absender derartiger unerwünschter Nachrichten werden als Spammer bezeichnet. Ursprünglich stammt der Begriff Spam von einer Marke für Dosenfleisch ab. Der Inhalt des Dosenfleisches wurde damals als „Spiced Pork And Meat“ bezeichnet. Weil in Großbritannien das Dosenfleisch nahezu überall erhältlich war, war der Begriff Spam nahezu überall präsent. Hier gibt es erste Analogien zu den unerwünschten Nachrichten der heutigen Zeit. Den Ursprung im Zusammenhang mit der digitalen Kommunikation hat der Begriff Spam offenbar durch den so genanntenMulti User Dungeons. Hier wurde Spam jedoch ursprünglich als vielfaches Überfrachteten von Text-Interfaces mit eigenen Nachrichten bezeichnet. Als Werbung wurde Spam und damit der Begriff Spammer erstmals im Zusammenhang mit dem Usenet erwähnt. Mehrfach wiederholte Artikel in den Newsgroups des Usenet wurden dabei als Spam deklariert.
Massiver wirtschaftlicher Schaden durch Spammer
Ungeachtet von der störenden Wirkung der unerwünschten Nachrichten verursachen Spammer einerseits einen nicht unbeträchtlichen Schaden in der globalen digitalen Kommunikation, andererseits ist auch der wirtschaftliche Schaden nicht von der Hand zu weisen. Dies gilt umso mehr, als dass Spam durch das Aussortieren Zeit und damit für viele Unternehmen auch Geld bedeutet. Zudem müssen zahlreiche Unternehmen mit entsprechenden Spamfiltern ausgestattet werden, um sich vor unerwünschten Werbebotschaften zu schützen. In Zeiten, in denen Internetprovider nicht mehr nach Zeit abrechnen, sondern nach Datenvolumen, entstehen durch jede unerwünschte Werbebotschaft Kosten im Rahmen von zusätzlich anfallendem Datenvolumen. Bei der Versendung von Spam über das Faxgerät entstehen zudem Kosten für Papier und Tinte. Experten schätzen den Schaden, der durch Spammer pro Jahr verursacht wird, auf rund 22 Milliarden US-Dollar.
Verschiedene Arten von Spam
Besonders beliebt bei Spammern sind die so genannten Massen-E-Mails. Dabei werden E-Mails an eine Vielzahl von Empfängern unverlangt versendet. Die E-Mails enthalten hierbei vielfach werbenden, aber auch zum Teil politischen und sexuellen Inhalt. Spammer nutzen mittlerweile verschiedene Arten von E-Mails um ihre Botschaften zu versenden. Unter anderen wird neben den unverlangten Werbe-E-Mails häufig die so genannte kollaterale E-Mail versendet. Der Spammer versendet dabei E-Mails, die von eingehenden E-Mail als Antwort erzeugt werden und einem völlig unbekannten Dritten zu gemailt werden. Insbesondere auf Malware und Spam-Mails spezialisierte Spammer, die häufig falsche Absender benutzen, nutzen diese Art von Spam. Weiter bedienen sich Spammer häufig des so genannten Suchmaschinen-Spammings. Hierbei wird versucht durch Einträge in fremden Internetseiten (oder auch in eigenen Internetseiten) durch das massenweise Überhäufen von Spam- Inhalten die Suchmaschine für eigene Zwecke zu beeinflussen. Vielfach benutzen Spammer heute auch die so genannte Internettelefonie für das Verbreiten unerwünschter Botschaften. Hierbei wird durch den Spammer versucht, eine automatisierte Telefonverbindung herzustellen. Falls der Teilnehmer abnimmt, wird die unerwünschte Werbenachricht von der Software des Spammers abgespielt. Ähnlich verläuft das Spamming über das Smartphone oder das Handy. Dabei werden entweder SMS oder Anrufe durch die Spammer initiiert. Ziel ist es, vielfach einen Rückruf zu teuren Servicerufnummern zu erreichen.
Voraussetzungen für das Versenden von Spam
Als Grundlage für Spam dient lediglich ein E-Mail-Programm und ein SMTP-Relay-Server. Der Server versendet die E-Mails dann an die entsprechenden Empfänger. Dabei werden die Absenderdaten verschleiert und der Spammer bleibt unentdeckt. Heute ist insbesondere das Versenden von Spam-Nachrichten über so genannte Bot-Netze beliebt. Durch die Zunahme von Spam-Nachrichten haben zahlreiche Software-Anbieter Techniken entwickelt, die der Spam-Flut entgegenwirken sollen. So bieten einige E-Mail-Programme eigene Spam-Filter an. Diese basieren auf den so genannten Bayesschen Filtern. Das bedeutet, der Spam-Filter lernt stetig neue Varianten von Spam automatisch und sortiert diese im Vorfeld aus.
So können sich Betroffene gegen Spammer wehren
Nutzer von E-Mail-Programmen können beim Erhalt von Spam-Nachrichten sich beim Urheber (sofern dieser feststellbar ist) oder beim Internetprovider des Spammers beschweren. Sollte die Beschwerde fruchten, so bleibt der Klageweg offen. Neben Verbraucherzentralen bieten auch Behörden Hilfe beim Kampf gegen Spammer an. Nach der geltenden Rechtsprechung hat der Bundesgerichtshof (BGH) in einem Urteil vom 11. März 2004 (Aktenzeichen: I ZR 81/01) Spamming als sitten-und wettbewerbswidrig eingestuft. In strafrechtlicher Hinsicht bietet das seit März 2007 geltende Telemediengesetz Möglichkeiten, gegen das Verschleiern und damit die Verheimlichung von Absenderangaben bei kommerziell ausgerichteten E-Mails vorzugehen. Ein Verstoß gilt als Ordnungswidrigkeit und kann entsprechend mit einer Geldstrafe geahndet werden.
Technische Maßnahmen gegen Spam
Neben den rechtlichen Maßnahmen versuchen insbesondere die Internetanbieter durch neue E-Mail-Übertragungswege das Versenden von Spam einzudämmen. So soll insbesondere das bisherige SMTP-Authentifizierungsverfahren durch ein neues System abgelöst werden, welches weniger anfällig für Spam-E-Mails ist. So soll durch das Sender Policy Framework (SPF) das Verhindern der Verschleierung von E-Mail-Absenderadressen nahezu unmöglich gemacht werden. Zudem arbeiten zahlreiche Anbieter von E-Mail-Diensten an eigenen Konzepten für das Unterbinden von Spam-Nachrichten. Spammern soll es so erschwert werden, ihre Nachrichten zu versenden. Ein weiteres Konzept gegen Spammer stellt die so genannte virtuelle Briefmarke dar. Hierbei wird eine virtuelle Briefmarke, die nur für eine bestimmte E-Mail-Empfangsadresse gültig ist, erstellt. Der E-Mail-Empfänger akzeptiert durch ein entsprechendes Filterprogramm dann nur jene E-Mails, die über eine entsprechende gültige Briefmarke verfügen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist das Konzept der virtuellen Briefmarke jedoch noch nicht marktreif.
Zusammenfassung
Spam bezieht sich auf unerwünschte, meist digital versendete Nachrichten, oft mit Werbeinhalten. Ursprünglich stammt der Begriff von einer Dosenfleisch-Marke und wurde im Kontext der digitalen Kommunikation durch Multi User Dungeons und Usenet populär.
Spam verursacht nicht nur Unannehmlichkeiten, sondern auch wirtschaftlichen Schaden. Geschätzt werden die Kosten auf etwa 22 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Spam betrifft Unternehmen durch erhöhtes Datenvolumen, Zeitverlust und die Notwendigkeit von Spamfiltern.
Es gibt verschiedene Arten von Spam, einschließlich Massen-E-Mails, Suchmaschinen-Spamming und Internettelefonie. Die Methoden werden immer komplexer, beinhalten zum Teil sogar politische oder sexuelle Inhalte und erfordern oft spezialisierte Technologien wie Bot-Netze.
Für das Versenden von Spam werden lediglich ein E-Mail-Programm und ein SMTP-Relay-Server benötigt. Technologische Maßnahmen wie Bayessche Filter oder das Sender Policy Framework versuchen, das Spam-Aufkommen zu verringern.
Rechtliche Maßnahmen gegen Spammer sind ebenfalls vorhanden. Beispielsweise können Beschwerden an den Internetprovider des Spammers oder sogar rechtliche Schritte unternommen werden. Ein Verstoß gegen das Telemediengesetz kann als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldstrafe geahndet werden.
Häufige Fragen und Antworten
Was ist Spam?
Spam bezeichnet nicht erwünschte und heutzutage in aller Regel auf digitalem Wege übertragene Nachrichten, die ohne Kenntnis des Empfängers zugestellt werden und vielfach Werbeinhalte besitzen.
Welchen wirtschaftlichen Schaden verursachen Spammer?
Spammer verursachen nicht nur einen massiven wirtschaftlichen Schaden durch den Zeitaufwand zur Aussortierung von Spam-Nachrichten, sondern auch durch die Kosten für Spamfilter und das erhöhte Datenvolumen, das durch unerwünschte Nachrichten entsteht. Experten schätzen den jährlichen Schaden auf rund 22 Milliarden US-Dollar.
Welche Arten von Spam gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Spam, darunter Massen-E-Mails, kollaterale E-Mails, Suchmaschinen-Spamming, Internettelefonie und das Spamming über Smartphone oder Handy. Spammer nutzen immer raffiniertere Methoden, um ihre unerwünschten Botschaften zu verbreiten.
Welche Maßnahmen gibt es gegen Spam?
Um sich gegen Spam zur wehren, können Betroffene bei Urhebern oder Internetprovidern des Spammers beschweren. Eine rechtliche Verfolgung ist ebenfalls möglich. Technische Maßnahmen wie Spam-Filter und neue E-Mail-Übertragungswege sollen das Spam-Aufkommen verringern.