Als Suchmaschinen Spam wird der Versuch bezeichnet, durch illegale Mittel die Bewertungskriterien von Suchmaschinen zu den eigenen Gunsten zu beeinflussen. Das Ziel dieser Beeinflussung ist, dass eine Homepage einen höheren Platz im Ranking der Suchmaschine erreicht und so durch Nutzer der Suchmaschine eher gefunden werden kann. Dabei muss man differenzieren zwischen erlaubter Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinen Spam. Bei der Suchmaschinenoptimierung wird in der Regel versucht, ein bestimmtes Schlüsselwort identifizieren, bei dem die Vermutung naheliegt, dass Internetuser es für die Suche nach Seiten, die der eigenen ähnlich sind, nutzen. Danach wird die eigene Seite so optimiert, dass dieses Wort passend zum Inhalt wiederholt auftaucht. Alternativ kann die Wahl des Schlüsselwortes auch Basis, der am meisten gesuchten Wörter getroffen werden. Der Einsatz von solchen Maßnahmen wird in der Regel von Suchmaschinen toleriert. Verschiedene Betreiber gehen allerdings einen Schritt weiter und versuchen ihre Webseiten unter populären Schlüsselwörtern zu platzieren, die gar nichts mit dem Inhalt der Seite zu tun haben. Diese Vorgehensweise wird von den Suchmaschinen zu den Spam Aktionen gezählt. Die eingesetzten Schlüsselwörter müssen zum Inhalt einer Seite passen, sonst liegt ein gezielter Täuschungsversuch vor. Eine weitere illegale Methode ist es eigene Seite so aufzubauen, dass sie unter einem Begriff mehrfach aufgelistet wird. Dadurch erreicht der Seitenbetreiber zum einen, dass die Webseite mehr Aufmerksamkeit erhält und zum anderen, dass Konkurrenten weiter nach unten rutschen im Ranking. Die dritte Möglichkeit ist nicht direkt an Schlüsselwörter gebunden. Hier werden Hyperlinks manipuliert, die zur Seite führen. Diese Links sollten eigentlich Informationen zur Seite enthalten, werden aber durch Spamming wild verstreut und erzeugen so die Illusion, dass eine erhöhte Popularität der Seite vorliegt.
Die Betreiber von Suchmaschinen sind auf die Möglichkeiten der Beeinflussung durch Spam aufmerksam geworden und versuchen ihre Rankings durch regelmäßige Anpassung der Algorithmen zu schützen. Identifiziert die Suchmaschine eine Seite, an der Manipulationen vorgenommen wurden, dann stehen ihr verschieden Möglichkeiten offen, mit denen sie reagieren kann. Die einfachste Möglichkeit ist, dass der Algorithmus nur angepasst wird und so die Manipulationen bei der Berechnung ausgeglichen wird. Alternativ kann es aber auch zu harten Strafen bekommen. Diese beginnen bei einer Strafversetzung im Ranking. Die Seite wird bewusst weiter unten geführt, als ihr eigentlich zustehen würde. Bei besonders großen Manipulationsversuchen kann es sogar dazu kommen, dass die Seite komplett gesperrt wird und überhaupt nicht mehr bei einer Suche angezeigt wird. Aber auch der Ausschluss ganzer IP-Bereiche und Domains liegt im Bereich des Möglichen. Diese Strafen können gravierende Folgen, für die Betreiber der Seite haben. Aus dem Ranking bekannter Suchmaschinen gestrichen zu werden ist oft gleichsetzbar mit dem Ende einer kommerziellen Webseite.
Methoden des Suchmaschinen Spam
Suchmaschinen stellen ihr Ranking nach einem bestimmten Algorithmus zusammen. Um diesen erfolgreich zu manipulieren, muss man wissen, wie er aufgebaut ist. Der Aufbau wird jedoch von den Suchmaschinen-Betreibern geheim gehalten. Trotzdem wurden einige der Faktoren identifizieren, bei denen man ziemlich sicher sein kann, dass sie einen Einfluss auf die Berechnung haben. Einer der Faktoren ist die Dichte der Schlüsselwörter. Die Suchmaschine überprüft, wie oft ein bestimmter Suchbegriff auf der Seite enthalten ist und man kann davon ausgehen, dass eine höhere Anzahl zu einem höheren Platz im Ranking führt. Um diesen Wert nun zu erhöhen, erfolgt die Manipulation in der Weise, dass das Schlüsselwort so oft wie möglich auf der Seite verwendet wird, ohne jedoch die Inhalte negativ zu beeinflussen. Das kann zum Beispiel dadurch passieren, dass das Wort in der Farbe des Hintergrunds immer wieder wiederholt wird. Der Nutzer kann die Worte unter normalen Umständen nicht sehen, da sie sich nicht vom Hintergrund abheben, während die Suchmaschine sie erkennt. Weiterhin kann man die Alternativtexte von Bildern so festlegen, dass sie das Schlüsselwort enthalten. Auch das wird von den Suchmaschinen registriert. Ist die Veränderung der eigenen Seite nicht erwünscht oder aus verschiedenen Gründen nicht möglich, wird oft auf eine Brückenseite zurückgegriffen. Dabei handelt es sich um eine Seite, die auf bestimmte Schlüsselwörter optimiert wurde, sonst jedoch keine Inhalte enthält und den Nutzer sofort auf die eigentliche Homepage weiterleitet.
Ein weiterer Faktor für Manipulation sind Backlinks. Neben Schlüsselwörtern berechnen Suchmaschinen bei ihren Rankings auch ein, wie viele Links auf bestimmte Seite verweisen. Anhand der Anzahl wird eine Linkpopularität angenommen, die zu einem höheren Ranking führt. Daher versuchen Menschen, die Suchmaschinen Spam einsetzen, die Anzahl der Link, die auf ihre Seite verweisen, künstlich zu erhöhen. Besonders oft wird dafür Blogspam genutzt. Ein Bot wird dabei so programmiert, dass er eine große Anzahl von Blogs aufsucht und durch Kommentare oder Trackbacks die Links verbreitet. Alternativ kann Link-Spam auch in Foren vorkommen, wo Bots auf dieselbe Art und Weise Links in Foren hinterlassen. Da das nicht nur ein Problem für das Suchmaschinen-Ranking darstellt, sondern auch für Blog– und Forenbetreiber ärgerlich ist, greifen viele Betreiber auf Captchas zurück, um ihre Webseite vor Bots zu schützen. Diese zwingt alle Besucher vor dem Hinterlassen eines Kommentares oder der Anmeldung in einem Forum zur Eingabe einer bestimmten Wort- oder Zahlenfolge, die von Bots in der Regel nicht erkannt werden können.
Neben der Möglichkeit durch Suchmaschinen Spam die Werte der eigenen Seite zu verbessern gibt es auch die Möglichkeit Spam gegen Konkurrenten einzusetzen. So können Spambots versuchen, eine große Anzahl an falschen Links für Seiten der Konkurrenz zu kreieren. Eine Suchmaschine erkennt die illegale Beeinflussung und straft die betroffene Seite ab. Für die Betreiber des Angebotes ist dies ein großes Problem, da sie nun beweisen müssen, dass der Spambot nicht in ihrem Auftrag unterwegs war.
Abgrenzung Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinen Spam
Generell wird Suchmaschinen Spam von den Suchmaschinen-Betreibern so definiert, dass jede Optimierung bei der Schlüsselwörter oder Links genutzt werden, die nicht zum Inhalt eine Webseite passen, in die Kategorie Spam fällt. Eine Anpassung mit Wörtern, die zu dem Inhalt gehören, ist im Gegenzug legal und fällt unter Suchmaschinenoptimierung. Die Übergänge zwischen den beiden sind jedoch fließend und nicht klar abgegrenzt. Am Ende treffen die Suchmaschinen-Betreiber die Entscheidung, was als legales und was als illegales Mittel betrachtet wird. Die Nutzer von illegalen Techniken kritisieren dieses Vorgehen immer wieder. Nach ihrer Ansicht gibt es keine legale Suchmaschinenoptimierung. Jede Anpassung an den Suchalgorithmus stellt eine Manipulation dar. Eine Einteilung in illegal und legal ist daher scheinheilig. Generell ist das Thema hauptsächlich für die Anbieter von kommerziellen Webseiten interessant. Deren Konkurrenzdruck im Netz nimmt immer mehr zu und so wird jede Möglichkeit genutzt, um das Angebot auf den Rankings der Suchmaschinen weiter oben zu platzieren. Für die Suchmaschinenoptimierung haben sich daher eigene Agenturen herausgebildet, die teilweise mit legalen und teilweise mit illegalen Methoden arbeiten. Für viele Experten gilt jedoch nach wie vor, dass das beste Mittel, um bei Suchmaschinen schnell gefunden zu werden, eine Webseite mit hochwertigem Inhalt ist. In diesem Falle erhält die Seite meist so viele Hyperlinks von zufriedenen Nutzern, dass keine Suchmaschinenoptimierung notwendig ist.