Bei Digg handelt es sich um einen Social-News-Dienst, der es seinen Nutzern ermöglicht, Webinhalte zu bewerten. Nach Angabe von Quantcast, einem Unternehmen, das sich auf die Analyse von Webseiten spezialisiert hat, sind auf der Homepage von Digg monatlich 3,8 Millionen Seitenaufrufe zu verzeichnen.
Der große Erfolg von Digg hatte die Entstehung einer Reihe von ähnlichen Diensten zur Folge, zum Beispiel Reddit. Im Juli 2008 war eine mögliche Übernahme durch den Internetkonzern Google im Gespräch, die jedoch nicht zustande kam. Vier Jahre später wurde Digg aufgeteilt und verkauft. Die Webseite und Technologie erwarb Betaworks für geschätzte 500000 Dollar, während LinkedIn für ca. vier Millionen Dollar einige Patente des Social-News-Dienstes erwarb.
Geschichte von Digg
Der Social-News-Dienst Digg wurde im November 2004 von Owen Byrne, Ron Gorodetzky, Kevin Rose und Jay Adelson ins Leben gerufen. Die ursprüngliche, von Dan Ries entwickelte Version enthielt keine Werbung, was sich jedoch schon nach kurzer Zeit änderte. Während zunächst Googles AdSense Verwendung fand, wechselte Digg im Jahr 2007 zu MSN adCenter.
Die Hauptfunktion des Dienstes besteht darin, Webinhalte zu entdecken, zu empfehlen und zu teilen. Dabei ist es jedem Digg-Nutzer möglich, eine Webseite zu empfehlen. Auf der Homepage von Digg haben dann die anderen Nutzer die Möglichkeit, diese Webseite zu bewerten. Auch außerhalb der Digg-Homepage ist die Bewertung von Webinhalten möglich, nämlich dann, wenn ein entsprechendes Plug-In in Form eines Digg-Buttons zur Verfügung steht. Das Ergebnis dieser Bewertungen sind kontinuierlich aktualisierte Listen, die über aktuelle Internet-Trends Auskunft geben.
In den ersten fünf Jahren wurde Digg stetig verbessert und erweitert. Im Juli 2005 wurde Digg v2 veröffentlicht. Zu den neuen Funktionen zählte unter anderem die Möglichkeit, eine Freundesliste anzulegen. 2006 folgten mit Digg v3 weitere Neuerungen wie die Einführung von Kategorien, so dass die empfohlenen Webinhalte nun nach Bereichen wie Wissenschaft oder Unterhaltung geordnet angezeigt wurden. Im Jahr 2008 hatte die Homepage von Digg mehr als 230 Millionen Klicks zu verzeichnen. Zudem war der Dienst nun in der Lage, die Bekanntheit empfohlener Webseiten zu beeinflussen, ein Phänomen, das als „Digg-Effekt“ bezeichnet wurde. Zwei Jahre später kündigte CEO Jay Adelson tiefgreifende Veränderungen an. So wurde die Homepage komplett neu programmiert und als Datenbank kam nicht mehr MySQL, sondern Cassandra zum Einsatz.
Am 5. April 2010 trat Adelson als CEO zurück. Digg-Mitbegründer Kevin Rose übernahm übergangsweise diesen Posten. Im August 2010 wurde Digg v4 veröffentlicht, eine Version, die aufgrund zahlreicher Fehler scharf kritisiert wurde. Als Folge von Digg v4 war die Seite für Wochen kaum erreichbar, außerdem beschwerten sich zahlreiche Nutzer über das neue Design und den Wegfall einiger Funktionen. Kevin Rose nahm in seinem Blog dazu Stellung und versprach, die Fehler in kürzester Zeit zu beheben sowie einige Funktionen wiederherzustellen.
Den 30. August 2010 erklärten verärgerte Digg-Nutzer zum „quit Digg day“. Auf der Homepage des Dienstes wurden Inhalte des Konkurrenten Reddit veröffentlicht; gleichzeitig wurde ein Bestandteil des Digg-Logos, die Schaufel, in das Logo von Reddit integriert. Hierdurch sollten enttäuschte Digg-Nutzer explizit willkommen geheißen werden. Neben diesen Problemen im Zusammenhang mit Digg v4 führten auch konkurrierende Dienste wie Reddit oder Facebook dazu, dass Digg an Erfolg und Bekanntheit verlor. Am 1. September 2010 übernahm Matt Williams die Leitung des Unternehmens.
Aufgeteilt in mehrere Bereiche, wurde Digg zwei Jahre später an Unternehmen wie Betaworks und LinkedIn verkauft. Betaworks gab via Twitter bekannt, dass ein komplettes Redesign von Digg geplant sei. Veröffentlicht wurde das neue Digg v1 am 31. Juli 2012, wobei sich diese Version vor allem durch die stärkere Berücksichtigung anderer Social-Media-Dienste wie Facebook oder Twitter auszeichnete.
Funktionen von Digg
Mit Facebook Connect haben die Nutzer seit Mai 2009 die Möglichkeit, ihren Digg-Account mit ihrem Facebook-Konto zu verknüpfen. Durch die Verknüpfung der beiden Accounts ist es nun möglich, Digg-Artikel auf der eigenen Facebook-Seite zu teilen. Da sich die Nutzer nun auch mit ihren Facebook-Daten bei Digg einloggen können, ist eine Registrierung bei Digg nicht mehr zwingend erforderlich. Die Funktion Digg Dialogg erlaubt den Nutzern, Fragen an eine berühmte Persönlichkeit zu stellen.
Zu den nicht mehr verfügbaren Funktionen gehören unter anderem die DiggBar und die Digg App für Android-Smartphones. Mittels der DiggBar konnte die Funktionalität des Dienstes genutzt werden, ohne die Seite selbst besuchen zu müssen. Jedoch wurde diese Funktion mit Digg v4 wieder eingestellt. Auch eine Digg-App für Smartphones mit dem Betriebssystem Android ist nicht mehr verfügbar.
Kritik an Digg
Dass Nutzer sowohl einzeln als auch in Teams unverhältnismäßig viel Einfluss auf die Bewertungen von Websites via Digg ausüben konnten, wurde in der Vergangenheit oft kritisiert. Schon im Jahr 2006 wurden erstmals Bemühungen einzelner Nutzer bzw. Nutzergruppen festgestellt, die darauf zielten, die Bewertungen von Internetseiten aus finanziellen oder politischen Gründen zu beeinflussen. So schlossen sich einige Digg-Nutzer zur sogenannten „Bury Brigade“ zusammen, um zu versuchen, Artikel über den US-Politiker Ron Paul von der Digg-Seite zu entfernen. Um die Entstehung solcher Interessensgruppen zukünftig zu verhindern, engagierte Digg zur Entwicklung eines geeigneten Verfahrens den Informatiker Anton Kast.
Zusammenfassung
Digg ist ein Social-News-Dienst, gegründet im November 2004, der es ermöglicht, Webinhalte zu empfehlen und zu bewerten. Die Plattform hat monatlich rund 3,8 Millionen Seitenaufrufe und beeinflusst Internet-Trends durch Nutzerbewertungen, bekannt als der „Digg-Effekt“.
Die Entwicklung der Plattform verlief in mehreren Versionen mit diversen Funktionen wie Freundeslisten und Kategorien. Im Jahr 2010 gab es einen Nutzerprotest gegen das neue Design und technische Probleme, wodurch die Plattform an Beliebtheit verlor.
2012 wurde Digg in Teilen verkauft; Betaworks erwarb die Webseite und Technologie, während LinkedIn einige Patente kaufte. Das Redesign unter Betaworks fokussierte sich auf die Integration anderer Social-Media-Dienste wie Facebook und Twitter.
Digg bietet auch die Möglichkeit, den Account mit Facebook zu verknüpfen. Einige frühere Funktionen wie die DiggBar und eine Android-App sind jedoch nicht mehr verfügbar.
Die Plattform stand unter Kritik, da Nutzergruppen unverhältnismäßigen Einfluss auf die Bewertungen von Webinhalten nehmen konnten, oft aus finanziellen oder politischen Gründen.
Häufige Fragen und Antworten
Was ist Digg?
Digg ist ein Social-News-Dienst, der es den Nutzern ermöglicht, Webinhalte zu bewerten und zu teilen. Mit monatlich rund 3,8 Millionen Seitenaufrufen ist Digg eine beliebte Plattform für Internetnutzer.
Welche Funktionen bietet Digg?
Digg bietet den Nutzern die Möglichkeit, Webinhalte zu entdecken, zu empfehlen und zu teilen. Die Plattform ermöglicht es, Websites zu bewerten, Ranglisten zu erstellen und aktuelle Internet-Trends zu verfolgen. Über Digg Dialogg haben Nutzer außerdem die Möglichkeit, Fragen an berühmte Persönlichkeiten zu stellen.
Welche Geschichte hat Digg?
Digg wurde im November 2004 von Owen Byrne, Ron Gorodetzky, Kevin Rose und Jay Adelson gegründet. Im Laufe der Jahre durchlief die Plattform verschiedene Versionen und erweiterte Funktionen. In der Vergangenheit gab es jedoch auch technische Probleme und Kritik am Design, wodurch Digg an Beliebtheit verlor. Heute gehört Digg zu Betaworks und LinkedIn und ist Teil einer neuen Entwicklung.