Eine der sinnvollsten Erfindungen im Internet sind sicherlich die Links, Verweise auf eine andere Webseite, die zum Beispiel weiterführende Informationen enthält. Ein sehr einfacher und gleichzeitig effektiver Weg, wie man an weitere wichtige Infos zu einem Themenbereich kommt. Allerdings haben Links heute noch eine andere Funktion. Links sind für Webseitebetreiber sehr wichtig, sie sind fast so etwas wie eine Währung.
Woran liegt das? Schon seit vielen Jahren bewertet Google die Suchergebnisse nach einer Vielzahl verschiedener sog. Ranking-Faktoren. Einer dieser Faktoren sind Anzahl und Wert sogenannter eingehender Links, damit sind alle Links gemeint, die auf eine Webseite verweisen.
Google hat einen sehr ausgeklügelten Algorithmus entwickelt, in dem auch die Bewertung eingehender Links einen hohen Stellenwert hat. Allerdings ist diese Bewertung inzwischen sehr komplex. War es früher noch ausreichend, hauptsächlich viele Links zu erhalten, hat Google inzwischen gelernt, den Wert von Links zu unterscheiden. Das macht auch durchaus Sinn, wenn man bedenkt, welche Funktion ein Link eigentlich hat. Im Grunde ist ein Link nichts anderes als eine Empfehlung.
Was ist ein Link wert?
Ein Beispiel soll helfen, das etwas verständlicher zu machen. Wir stellen uns eine Webseite zum Thema Kochen und Essen vor, die Webseite richtet sich an alle, die gerne neue Rezepte ausprobieren möchten und gutes Essen schätzen und dies mit anderen teilen möchten. Die Seite bekommt 2 Links, einmal von der Webseite eines deutschlandweit bekannten Starkochs, der die Seite empfiehlt, weil es dort regelmäßig neue Rezepte gibt. Der zweite Link kommt von einer großen Auto-Seite. Zweifellos sind beides keine schlechten Links, aber welcher ist nun besser?
In diesem Fall ganz klar der Link von der Starkoch-Seite, ganz einfach deshalb, weil dieser Link von einer thematisch ähnlichen Webseite kommt. Man darf wohl zu Recht davon ausgehen, dass Besucher auf der Webseite des Starkochs sich eher für Rezepte interessieren als Besucher einer Auto Webseite, obwohl diese Webseite vielleicht wesentlich bekannter ist, mehr Besucher hat und womöglich sogar einen höheren PageRank.
Fazit: Link ist nicht gleich Link. Natürlich ist dies ein sehr vereinfachtes Beispiel, Google hat eine Vielzahl von Faktoren zur Bewertung eines Links.
Wie viel Linkjuice?
In diesem Zusammenhang taucht immer mal wieder der Begriff Linkjuice auf. Was hat es damit auf sich? Nachdem wir nun wissen, dass jeder Link einen gewissen Wert hat, stellt sich ja die Frage was dies einem Webseitebetreiber bringt? Und hier kommt der Begriff Linkjuice ins Spiel. Wenn man den Begriff übersetzen möchte, könnte man das auch mit Linkkraft übersetzen (wörtlich wäre wahrscheinlich die Bezeichnung „Linksaft“ die korrekte Übersetzung).
Am Begriff Linkkraft kann man ablesen, dass jeder Link eine bestimmte Kraft hat, die er sozusagen an die Webseite, auf die er verweist weitergibt. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Linkjuice eines Links alle positiven Eigenschaften (z.B. PageRank, Trustrank, Content etc.) einer Webseite die man „vererben“ kann enthält. Hier kommt nun die „Wichtigkeit“, im Fachbegriff spricht man von Sichtbarkeit der Webseite ins Spiel, von der der Link ausgeht. Und dazu müssen wir einen weiteren Fachbegriff verwenden, den sog. PageRank.
Mehr PageRank – mehr Linkjuice?
Was ist der PageRank? Auch dies ist ein von Google erfundenes Bewertungsverfahren, mit dem Websites gewichtet und bewertet werden. Hierbei handelt es sich um einen komplizierten Algorithmus mit dem – sehr vereinfacht – die Linkpopularität einer Webseite gemessen wird. Hierbei geht es um Werte zwischen 0 und 10, wobei 0 für neue oder gänzlich unwichtige Seiten steht und 10 das Maximum darstellt, das in der Praxis allerdings wohl kaum erreicht wird. So hat beispielsweise die Seite von Microsoft einen PageRank von 8 und Google selbst hat einen PageRank 9.
Das Entscheidende im Zusammenhang mit dem Linkjuice ist die Tatsache, dass ein Link umso mehr Kraft hat, je höher der PageRank der linkgebenden Seite ist. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch der Hinweis, dass dieses Verhältnis wohl nicht linear, sondern proportional ist. Heißt im Klartext, ein Link von einer Seite mit PageRank 4 hat nach Ansicht einiger Experten doppelt so viel Kraft, wie ein Link einer PageRank 3 Seite und 4 x so viel Linkjuice wie ein Link einer PageRank 2 Seite.
Dofollow – Nofollow
Wie gelangt nun dieser Linkjuice auf die Webseite, auf die der Link verweist? Hier führen wir einen weiteren Begriff ein, besser gesagt zwei Begriffe: dofollow und nofollow. Was bedeuten diese Begriffe?
Für Webseitebetreiber die gute Links erhalten wollen ist vor allem der dofollow Begriff wichtig. Wenn ein Link mit dofollow gekennzeichnet ist, bedeutet das, dass der Link den Linkjuice vererbt, das heißt weiter gibt. Nehmen wir also an, wir bekommen einen Link von Microsoft mit dofollow, dann ist das für unsere Webseite richtig gut, weil wir die gesamte Kraft dieses Links erhalten, das ist mit dem Wort „vererben“ gemeint.
Allerdings hat die Sache auch einen Nachteil, wenn wir auf unserer Webseite diese „Kraft“ bekommen ist sie ja auf der linkgebenden Seite nicht mehr da. Das wäre ja sonst einfach, jeder kauft sich Links von einer PageRank 8 Seite und alle sind glücklich. So einfach ist es natürlich nicht, jede Seite hat ein Gesamtmaß an Linkjuice, dieses Gesamtmaß wird nun aufgeteilt unter allen ausgehenden Links. Und um die Sache nun noch ein wenig anspruchsvoller zu machen gibt es sog. nofollow Links, das bedeutet, der Link verweist ganz normal auf eine andere Webseite, aber er gibt keine Kraft weiter, es wird nichts vererbt. Für einen Webseitebetreiber ist dieser Link deshalb nicht wertlos, denn es können ja gute Besucher darüber kommen. Allerdings wird dieser Link nicht gewertet, das heißt die eigene Webseite steigt durch diesen Link nicht direkt im Ranking.
Nofollow ist Linkjuice Killer
Als dieses No-follow-Attribut eingeführt wurde, haben viele Webseitebetreiber und vor allem Blogbetreiber alle ausgehenden Links automatisch auf no follow gestellt. Warum? Ganz einfach, wenn kein PageRank und kein Linkjuice vererebt wird, geht der linkgebenden Seite auch keiner verloren.
Allerdings hat Google vor einiger Zeit seinen Alogrithmus in diesem Punkt um eine Kleinigkeit geändert, diese Kleinigkeit hat aber große Auswirkungen, vor allem auf die linkgebenden Websites. Derzeit ist die Situation so, dass der gesamte Linkjuice einer Seite auf alle ausgehenden Links einer Seite aufgeteilt wird, unabhängig davon ob dofollow oder nofollow. Um das etwas einfacher zu erklären, hier ein Beispiel: Eine Webseite hat 10 externe Links, alle dofollow, eine zweite Webseite hat ebenfalls 10 externe Links, 5 davon dofollow und 5 nofollow. Die Links welcher Webseite haben nun die größere Kraft? Die Webseite, die nur 5 dofollow Links hat? FALSCH. Das ist die Crux. Google teilt den nofollow Links der gleiche Linkjuice zu, obwohl der Linkjuice nicht vererbt wird. Unterm Strich gibt diese Seite also nur die Hälfte an Linkjuice weiter, die andere Hälfte wird quasi „geschluckt“. Man kann also sagen, dass heute Links mit dem Attribut nofollow Linkjuice vernichten und deshalb Linkjuice Killer sind.
Links mit hohem Linkjuice
Es versteht sich von selbst, dass ein Webseitebetreiber am liebsten viele eingehende Links mit sehr hohem Linkjuice auf seine Webseite haben will. Worauf sollte man dabei achten? In Zusammenfassung des bisherigen Textes wäre also darauf zu achten, dass die linkgebende Webseite möglichst thematisch passt oder wenigstens eine gewisse thematische Nähe aufweist, dass sie möglichst hoch bei Google angesehen ist, das sieht man unter anderem an einem hohen PageRank, und dass sie möglichst wenig ausgehende, externe Links hat, dadurch gewinnt der einzelne Link an Kraft. Außerdem sollte der Link das Attribut dofollow aufweisen, so dass der hohe Linkjuice auch weiter gegeben wird.