Outbound Marketing Begriffserklärung und Definition

Die Kontroverse darüber, wie zeitgemäß Outbound Marketing noch ist
In vielen Unternehmen, Marketingabteilungen und Werbeagenturen sowie unter PR- bzw. Öffentlichkeitsarbeitern ist eine starke Diskussion über den Nutzen von klassischen Werbemaßnahmen im Vergleich zum Inbound Marketing und B2B-Marketing entstanden. Durch das Internet sind die Möglichkeiten der Interaktion mit Stammkunden und potenziellen Kunden zum Beispiel durch die Werbung auf Social Media Plattformen oder auf eigenen Blogs stark in den Vordergrund gerückt. Den „neuen“ Medien und den technischen sowie kommunikativen Einsatzmöglichkeiten wird eine große Beachtung geschenkt und viele Ideen des Inbound Marketings werden als Zukunft der erfolgreichen Umwerbung von Kunden sowie der Kundenbindung angesehen. Weitere Kritik an den klassischen Werbemethoden wird in Aussagen wie zum Beispiel die Werbung in Printmedien, Rundfunk und Fernsehen sei veraltet und sehr kostenintensiv im Vergleich zu Werbemaßnahmen im Internet. Direktmarketingmaßnahmen, wie zum Beispiel das Telefonmarketing oder das Versenden von Postwurfsendungen wird ebenfalls als sehr kostenintensiv beschrieben, ohne eine direkte Messung des Erfolges dieser Maßnahmen erzielen zu können. Bei Postwurfsendungen kann der Erfolg dieser Werbemaßnahme zu einem gewissen Teil vielleicht über vorgefertigte Rückmelde- bzw. Antwortbogen gemessen werden, die von Kunden an das Unternehmen zurückgeschickt werden. Der Direktakquise durch das Telefonmarketing wurden ehemals große Erfolge bescheinigt. Durch das persönliche Gespräch am Telefon konnte werbewirksame Beratungs- und Überzeugungsarbeit geleistet werden. Vielfach wurden groß angelegte Telefonmarketingaktionen von unterschiedlichsten Unternehmen vorgenommen. Durch das im Jahr 2009 eingeführte Telefonwerbegesetz sind die Bedingungen für die Direktwerbung per Telefon sehr beschränkt worden. So dürfen Personen nur mit bestimmten Einwilligungen telefonisch kontaktiert werden. Auch die Gültigkeit von fernmündlichen Verträgen wurde an dieses neue Gesetz angepasst. So besteht für den nichtgewerblichen Käufer aus einem fernmündlichen Vertrag eine ein-monatige Widerrufsfrist ab dem Eingang einer schriftlichen Bestellbestätigung. Mit diesen Gesetzen wurde ein höherer Verbraucherschutz eingerichtet. Trotzdem wird von vielen Unternehmen oder beauftragten Callcentern gegen dieses Telefonwerbegesetz trotz der Androhung von hohen Strafen verstoßen.
Veränderungen der Medienlandschaft verändern auch das Marketing
Durch die Entwicklungen der letzten Jahre im World Wide Web und in den Neuen Medien wurden zum Beispiel für den Buch- und Zeitschriftenmarkt gravierende Veränderungen vorhergesagt. Das elektronische Buch und die elektronische Zeitung sowie der dazugehörige E-Book-Reader wurden als die Zukunftsmedien des Printmarktes angesehen. Zum Teil sind auch nicht mehr konkurrenzfähige Zeitschriften und Verlage vom Printmarkt verschwunden, auf der anderen Seite sind gerade in den letzten Jahren eine große Anzahl an neuen Publikumszeitschriften, Fachzeitschriften und Special-Interest-Magazinen entstanden. Auch die Verkaufszahlen auf Papier gedruckter Bücher sind gestiegen und das Interesse der Käufer für das gedruckte Buch ist keineswegs erloschen. Die Medienlandschaft verändert sich zweifellos, aber oftmals nicht in den vorher gesagten Geschwindigkeiten. Werbefreies Pay-TV sowie TV on Demand und Video on Demand sollte viele Kunden von den bekannten Fernsehsendern akquirieren. Dennoch sind nach wie vor viele Kunden nicht bereit, neben den „normalen“ Fernsehgebühren für das Fernsehprogramm zu zahlen oder die Fernsehangebote der üblichen Sender werden nach wie vor genutzt. Allgemein ist wohl eher eine gleichzeitige Nutzung sowohl der „alten“ als auch der „neuen“ Medien zu beobachten. Kinobesucher erleben oftmals in ihrem Kino die Werbung lokal ansässiger Unternehmen. Auch im Rundfunk können lokale Unternehmen mit ihrer Rundfunkwerbung ihre potenziellen Kunden erreichen. Gerade für kleinere und mittelständische Unternehmen wie zum Beispiel auch Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe kann sich eine Rundfunk- oder Kinowerbung in ihrer eigenen Stadt sehr lohnen.
Klassisches Outbound Marketing ist kein „Auslaufmodell“
Viele Vertreter der führenden Marketingabteilungen von Unternehmen oder Werbeagenturen sehen in den klassischen Werbemaßnahmen keinesfalls unzeitgemäße oder überholte Marketingstrategien. Vielmehr wird versucht, die „alten“ und die „neuen“ Marketingstrategien in sich gegenseitig ergänzender und unterstützender Weise einzusetzen. Um Stammkunden und potenzielle Kunden bestmöglich mit unterschiedlichsten Informationen zu versorgen, neue Märkte zu erschließen oder neue Produkte bekannt zu machen, tragen sowohl die altbewährten sowie die neuen und innovativen Marketingstrategien zur aktiven Kundengewinnung und Kundenbindung bei.