Bild: Symobolbild. PageRank Updates waren über Jahre Hinweg das Highlight unter SEO Spezialisten
Der Google PageRank (PR) ist unter anderem ein Maß für die Relevanz einer Webseite. Je höher das „Gewicht“ einer Seite, desto relevanter wird sie eingestuft. Der Pagerank nimmt dabei rechnerisch einen Wert zwischen eins und zehn an, wobei den höchsten Wert lediglich google.com selbst erreicht, google.de hat bereits nur noch einen PR von neun. Allerdings ist der PageRank nicht das alleinige, aber ein sehr wichtiges Kriterium für die Position einer Webseite innerhalb der Suchergebnisliste (SERP) – neben dem PageRank haben noch einige andere Kriterien auf die Position der Seite Einfluß. Diverse PageRank Updates haben in der Vergangenheit darüber hinaus auch die Kriterien für den PageRank beeinflusst, und damit auch die Positionen von Webseiten innerhalb der Suchergebnislisten deutlich beeinflusst.
Wichtig ist auch, den Unterschied zwischen PageRank und Visibility – also der Sichtbarkeit oder Auffindbarkeit der Seite – festzuhalten. Während der PageRank in der Regel zu einem bestimmten Keyword ermittelt wird, bestimmt die Visibility die Sichtbarkeit der Seite über alle rankenden Keywords hinweg. Beide Werte spielen dabei eine Rolle bei der Bewertung der Qualität einer Webseite für den Webseitenbetreiber, vor allem im Hinblick auf die Besucherzahlen und damit die Umsätze der Seite.
Grundlegende Ermittlung des PageRank vor 2003
Die Reihenfolge der Anzeige der Suchergebnisse in den SERPs wurde immer schon von einer Bewertung der Relevanz der Seite abhängig gemacht. Der grundlegende Algorithmus, der bei Google für diese Bewertung oder Gewichtung Verwendung findet, stammt schon aus dem Jahr 1953 und geht auf eine Bewertungsmethode innerhalb der Soziometrie zurück. Grundlegend wird die Relevanz oder Gewichtung eines einzelnen Elements innerhalb einer Gruppe von miteinander verbundener Elemente dadurch bestimmt, wie viele Verbindungen anderer Elemente jeweils auf dieses Element verweisen. Auf das Internet umgelegt bedeutet das, dass eine Seite umso mehr Gewicht hat, je mehr andere – vor allem wichtige – Seiten auf diese eine Seite verweisen. In der Fachsprache der Suchmaschinenoptimierung nennt man solche Verlinkungen Backlinks. Je höher die Zahl der Backlinks, desto höher grundsätzlich das „Gewicht“ der Seite innerhalb des Netzwerks, und auch die Relevanz. Diese Art der Relevanzbewertung bewährte sich in den Anfangszeiten des Internets auch tatsächlich, verlor aber mit zunehmender Komplexität des Internets und seiner unterschiedlichen Inhalte im Lauf der Zeit an Bedeutung. Heute hat der PageRank zwar immer noch eine hohe Bedeutung, ist aber nicht mehr das alleinige Kriterium für die Position innerhalb einer Suchergebnisliste, darüber hinaus sind auch nicht mehr allein die Verlinkungen ausschlaggebend für die Gewichtung der Seite. Diverse PageRank Updates haben dafür gesorgt, dass die Relevanzbewertung von Webseiten heute zunehmend auch Kriterien mit einfließen lässt, die die Qualität der Webseite und den Nutzen der darin enthaltenen Information rechnerisch zu bewerten versucht. Dafür wird der Suchalgorithmus, der bei Google Verwendung findet, laufend kleineren Anpassungen unterzogen – insgesamt etwa rund 500 pro Jahr – daneben aber auch größeren Updates. Die Veränderung des Suchalgorithmus und die Anpassungen und Updates führen dann auch zu PageRank Updates.
Unterscheiden muss man hier zwischen Backlink-Updates, die etwa alle zwei Wochen stattfinden, und Updates des PageRank, die ungefähr alle drei Monate durchgeführt werden. Größere Updates des Suchalgorithmus – meist mit eindeutigen Zielen bei der Qualitätsverbesserung der Suchergebnisse – werden von Google selbst mit Namen versehen und samt ihrer beabsichtigten Zielsetzung veröffentlicht. In der Folge solcher Updates des Suchalgorithmus kommt es dann auch zu Updates beim PageRank, teilweise sind dabei eine hohe Zahl von Webseiten durch die veränderte Bewertung ihres Gewichts und ihrer Relevanz sehr stark betroffen. PageRank Updates und Updates des Suchmaschinenalgorithmus genießen daher entsprechend hohe Aufmerksamkeit bei allen kommerziellen Webseitenbetreibern.
Natural Listings und Werbeanzeigen
Der PageRank wirkt sich natürlich nur innerhalb der Anzeige der sogenannten „Natural Listings“ – also der tatsächlichen Suchergebnisse aus, nicht aber im Bereich der geschalteten Werbeanzeigen. Für eine Reihung und für die Anzeigewahrscheinlichkeit bei Werbeeinblendungen sind nicht der PageRank und die Relevanz der Seite entscheidend, sondern die eingestellten Bedingungen innerhalb der Adwords-Kampagne. Daneben spielen zwar Keywords innerhalb der Anzeigentexte auch eine gewisse Rolle, allerdings unabhängig vom PageRank der Seite. Daraus lässt sich dann auch folgern, dass PageRank Updates so gut wie keine Auswirkungen bei den Werbeeinblendungen zeitigen.
PageRank Updates und Toolbar-PageRank Updates
Der sogenannte Toolbar-PageRank ist ein Wert, der zwar mit dem eigentlichen PageRank korreliert, aber aufgrund einer einfacheren Rechenmethode ermittelt wird, und damit auch nicht so exakt ist, wie der eigentliche PageRank. Er wird außerdem sehr viel seltener upgedatet. Seinen Namen trägt der Toolbar-PR aufgrund der Tatsache, dass er mit der Google Toolbar abgerufen werden kann, was für den eigentlichen PR nicht gilt. PageRank Updates im Bereich des Toolbar PageRanks machen auch Abstrafungen und Rückstufungen durch den Google Suchalgorithmus besser deutlich und meist leichter erkennbar als der eigentliche PageRank.
Anpassungen des PageRank Algorithmus in der Vergangenheit zur Qualitätsverbesserung der Anzeigeergebnisse
Seit 2003 sorgen unregelmäßige Veränderungen des Suchalgorithmus mit dem Ziel der Qualitätsverbesserung bei der Anzeige der Suchergebnisse immer wieder für starke Veränderungen beim PageRank sehr vieler Seiten. Bis 2003 galten die Ergebnisse des klassischen Algorithmus auch als fast alleiniges Kriterium für die Reihung innerhalb der SERPs, die Anzeige der Suchergebnisse wurde nur regelmäßig zum Monatsanfang durcheinander gemischt, um auch schlechter rankenden oder neuen Webseiten eine Chance zu geben, gefunden zu werden. Dieses Verfahren – von Google als „Google Dance“ bezeichnet – erwies sich aber nicht mehr als praktikabel, insbesondere aufgrund der Tatsache, dass der Spam im Suchindex bis dorthin massiv zugenommen hatte. Um Spamseiten zu eliminieren setzte Google ab 2003 auf kontinuierliche Veränderungen und Anpassungen des Suchalgorithmus, und regelmäßige Updates mit genau definierten Qualitätszielen. In den nachfolgenden PageRank Updates wurden die Auswirkungen des geänderten Suchalgorithmus und der geänderten Relevanzbewertung von Webseiten dann deutlich und hatten teils massive Auswirkungen auf eine hohe Zahl von Webseiten.
Mit dem Boston Update – dem ersten Update, das veröffentlicht und auch öffentlich kommentiert wurde, wurden vor allem Spam-Seiten sehr nachhaltig eliminiert, indem sie entweder ganz aus dem Suchindex entfernt wurden, oder zumindest in den nachfolgenden PageRank Updates ihr PageRank deutlich herabgesetzt wurde. Damit wurde zum ersten Mal nicht nur der Backlink-Qualität von Webseiten Rechnung getragen, sondern vor allem der inhaltlichen Qualität, die auch mit den darauf folgenden Updates immer wichtiger wurde.
Entsprechende Anpassungen des Suchalgorithmus führten bei den nachfolgenden PageRank Updates teilweise zu deutlichen Herabstufungen bis dahin gut rankender Seiten. Diese Politik wurde mit dem im November 2003 veröffentlichten Florida Update fortgesetzt, das auch eine neuartige und tiefer gehende Bewertung der externen Linkstruktur einer Webseite enthielt. Damit sollten vor allem wertvolle Links, die tatsächlich für den Besucher nützlich waren, höher bewertet werden.
Mit dem Panda Update 2011 und dem Freshness Update, das ebenfalls im selben Jahr erstmals veröffentlicht wurde, wurden dann weiterhin Maßnahmen getroffen, die vor allem die Qualität der Inhalte als Relevanzkriterium benutzten – von hier ab spielten nur noch wenig beeinflussbare Faktoren, wie die Verweildauer der Nutzer auf der Seite und die Durchklickrate, eine besondere Bedeutung. Vor allem das Panda Update brachte in den nachfolgenden PageRank Updates die SERPs sehr nachhaltig durcheinander – viele bis dahin sehr hoch bewertete Seiten verloren schlagartig an PageRank. Das nachfolgende Penguin Update, dessen letzte Version als Penguin 2.0 erst im Mai 2013 veröffentlicht wurde, geht dann noch einen Schritt weiter und untersucht vor allem die Stimmigkeit von Inhalten, Links und Werbung auf einer Seite.
Diese großen Veränderungen innerhalb des Suchalgorithmus haben auch zu deutlichen Veränderungen bei den nachfolgenden PageRank Updates geführt, die jeweils für den Nutzer zwar viele Vorteile, für eine nicht geringe Zahl der Webseitenbetreiber aber zum Teil deutliche Nachteile produziert haben.