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User Generated ContentDer Begriff User Generated Content (kurz UGC, im Englischen auch bekannt als „User-Driven Content“) beschreibt Medieninhalte im Internet, die von den Besuchern oder Nutzern eines Medienangebotes erstellt werden, anstatt von den Betreibern oder Anbietern der Webpräsenz. Während die Idee nutzergenerierter Inhalte zwar keine neue ist, hat der Begriff User Generated Content seine heutige Bedeutung erst mit dem Konzept des Web 2.0 entwickelt.

User Generated Conent-basierte Internetseiten und soziale Netzwerke

User Generated Content existiert in zahlreichen verschiedenen Formen, seien es Textinhalte, Videos, Sound-Dateien oder Grafiken. Gerade im Medienbereich trifft man deshalb vielerorts auf UGC. Das Konzept einiger besonders erfolgreicher Webseiten basiert dabei geradezu auf User Generated Content: Bestes Beispiel dafür ist das Videoportal „YouTube“, auf dem weltweit täglich mehrere zehntausende Videos hochgeladen und etwa 100 Millionen abgeschaut werden. Diese und ähnliche Seiten, die sich überwiegend auf User Generated Content stützen, sind in den letzten Jahren extrem gewachsen und daher aus dem Web 2.0 nicht mehr wegzudenken. Laut Definition der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung („OECD“ von engl. „Organisation for Economic Co-operation and Development“), müssen Inhalte im World Wide Web dabei drei Kriterien erfüllen, um als User Generated Content zu gelten: Sie müssen a) publiziert werden, b) eine kreative Eigenleistung beinhalten und c) außerhalb des Kontextes professioneller Routinen entstanden sein.
Auch in den sozialen Netzwerken wie facebook, Xing, Twitter oder Google+ spielt UGC eine zunehmend große Rolle. Bilder werden geteilt, Gedanken festgehalten und die Posts von Freunden und Kollegen kommentiert. Entweder werden originäre Inhalte durch User freigegeben, oder die Angebote von Interessengemeinschaften, Unternehmen oder anderen professionellen Nutzern werden durch die Beteiligung der Social Media-Nutzer erweitert. Über den einfachen Zugang zu den sozialen Medien ist auf diese Weise auch Unternehmen eine Gelegenheit gegeben, in eine direkte Interaktion mit seinen Kunden zu treten. Mit Kommentaren, Fragen und der Teilnahme beispielsweise an Umfragen auf einer Social Media-Seite können Benutzer in unmittelbaren Kontakt mit dem Unternehmen treten. Auf anderen Webseiten nimmt User Generated Content darüber hinaus die Form von Crowdsourcing an. Umfangreiche Wikis zu den unterschiedlichsten Themengebieten werden durch freiwillige Autoren erstellt und laufend erweitert. Das Medienangebot vieler Webseiten wird darüber hinaus durch Blogs oder Webforen erweitert, welche beide effektive Content-Generatoren sind. Zuletzt sind auch Social Bookmaring-Services wie digg.com sowie Podcasts als typische Dreh- und Angelpunkte für User Generated Content zu nennen.

Multimediales und wirtschaftliches Interesse an User Generated Content

Die technische Weiterentwicklung des Internet führt zu einer stetigen Steigerung des Anteils nutzergenerierter Inhalte im Web, was vor allem durch immer bessere Hardware, günstigere Preise für Online-Speicherplatz sowie eine zunehmende Verfügbarkeit von Breitbandanschlüssen begründet ist. Die Massenmedien reagieren auf diese Entwicklung durch eine immer stärkere Einbindung der User der zugehörigen Webangebote. So werden häufig ausgewählte Tweets im Fernsehen eingeblendet oder sogar als Diskussionsgrundlage herangezogen. Gerade bei größeren TV-Events wie dem Finale von Casting-Shows oder großen Sportereignissen sind die Nutzer auf zahlreichen Portalen dazu aufgefordert, aktiv durch Kommentare, Fragen oder Abstimmungen auf das Geschehen Einfluss zu nehmen oder sich zumindest mit anderen Usern angeregt auszutauschen.
Aus diesem Grund ist mit der Ausweitung von User Generated Content auch eine Vielzahl verschiedener Erwartungen verbunden: Während viele Nutzer sich durch UGC ein breit gefächertes Medienangebot abseits von Radio und TV erhoffen, besteht auch ein großes wirtschaftliches Interesse an User Generated Content. Gerade in der Medienbranche versuchen viele Unternehmen, nutzergenerierte Inhalte mit ihrem Angebot zu verknüpfen und so ihren Umsatz zu steigern. Ebenso gibt es zahlreiche Unternehmen, deren Geschäftsmodelle auf UGC basieren. Der bereits angesprochene Fall von „YouTube“ zeigt aber, dass die Entwicklung erst noch im Gange ist: Trotz eines jährlichen Umsatzes von rund 200 Millionen US-Dollar durch Werbeeinnahmen macht das kalifornische Unternehmen aufgrund der erheblichen Kosten für den Traffic noch immer ein Verlustgeschäft.

Auf User Generated Content basierende Geschäftsmodelle

Einige Crowdsourcing-Portale vergüten ihre User für ihren Content mit einem Nebenverdienst – besonders häufig sind hier Texter-Portale, durch die SEO-Texte („SEO“ von engl. „Search Engine Optimization“, dt. „Suchmaschinenoptimierung„) erstellt und verkauft werden. Doch auch für andere Aufgaben beispielsweise aus den Bereichen Design oder Werbung gibt es inzwischen zahlreiche UGC-Plattformen, deren Geschäftsmodell in vielen Fällen auf einer Vermittlungsgebühr zwischen dem Kunden und dem Content-generierenden User beruht.
Die verschiedenen Geschäftsmodelle, in denen User Generated Content eine vorgelagerte Position einnimmt, unterscheiden sich vor allem in den gewählten Schwerpunkten: Vor allem in der Marketing-Kommunikation wird eine „Critical Mass“ (dt. „Kritische Masse“) der Nutzungsaktivität der User angestrebt, um einen erhöhte Bekanntheit zu erzielen und somit auf lange Sicht den Profit zu steigern. Ein Beispiel hierfür sind Produktbewertungen und –empfehlung durch Nutzer in Online-Shops oder -Kaufhäusern. Einerseits wird so ein gewisser Teil der Darstellung und Bewertung der angebotenen Produkte ausgelagert (im Englischen ist hier die Rede von „Outsourcing“, dt. „Auslagerung“), und andererseits schlägt sich ein durch wiederkehrende Besucher maximierter Traffic auf der Webseite auch in erhöhten Einnahmen nieder. Die „von Usern für User“ konzipierten Bewertungen zielen darüber hinaus darauf ab, auf potenzielle Kunden als besonders glaubwürdig und nachvollziehbar zu wirken.

Rezeption und Relevanz von User Generated Content

Im Jahr 2006 wurden User Generated Content und seine Bedeutung durch die Wahl der Person des Jahres des TIME Magazins ins allgemeine Bewusstsein der Gesellschaft gerückt: In diesem Jahr fiel die Wahl nicht auf einflussreiche und erfolgreiche Einzelpersonen aus Bereichen wie der Politik oder den Medien, sondern auf: „You“. Gemeint sind mit dieser Ansprache Internet-User, die ihre eigenen Inhalte erstellen und veröffentlichen und so maßgeblich zum Phänomen Web 2.0 beitragen. Andere Fälle, in denen User Generated Content eine wichtige Rolle auch außerhalb des World Wide Web spielt, sind sogenannte „Shitstorms“: Wenn sich viele User zusammenschließen und gemeinsam Unmengen an negativen Inhalten über eine Person, ein Ereignis oder ein Unternehmen generieren, kann dies verheerende Auswirkungen auf das Image des betreffenden Konzerns oder der Person haben.

Zusammenfassung

User Generated Content (UGC) bezeichnet im Web 2.0 alle Arten von Medieninhalten, die von Nutzern und nicht von professionellen Anbietern erstellt werden. Die OECD definiert dafür drei Kriterien: Publikation, kreative Eigenleistung und Entstehung außerhalb professioneller Routinen.

Der Einfluss von UGC ist in sozialen Netzwerken und spezialisierten Plattformen wie YouTube erheblich. Unternehmen nutzen die direkte Interaktion mit den Kunden durch Kommentare und Umfragen. Zudem entstehen Wikis, Blogs und Webforen, die von der Gemeinschaft bereichert werden.

Die technologische Weiterentwicklung fördert die Zunahme von nutzergenerierten Inhalten. Große TV-Events oder Nachrichtenportale integrieren ausgewählte User-Beiträge und es besteht ein wachsendes wirtschaftliches Interesse an dieser Art von Content.

Geschäftsmodelle basierend auf UGC variieren, wobei viele Unternehmen den Content ihrer Nutzer monetarisieren. Produktbewertungen in Online-Shops werden beispielsweise genutzt, um den Traffic und die Glaubwürdigkeit zu erhöhen.

Die Rezeption von UGC hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen. Es steigert die Vielfalt und Demokratie im Internet, kann jedoch auch Shitstorms auslösen, die erhebliche Auswirkungen auf das Image von Personen oder Unternehmen haben.

Häufige Fragen und Antworten

Was bedeutet User Generated Content?

User Generated Content (UGC) bezeichnet im Web 2.0 alle Arten von Medieninhalten, die von Nutzern und nicht von professionellen Anbietern erstellt werden. Dabei können dies Texte, Bilder, Videos oder Sound-Dateien sein. UGC hat seine heutige Bedeutung mit dem Aufkommen des Web 2.0 erhalten, das die Partizipation und aktive Einbindung der Nutzer in den Vordergrund stellt.

Wie manifestiert sich User Generated Content im Internet?

User Generated Content existiert in verschiedenen Formen und findet sich in zahlreichen Internetplattformen wieder. Besonders erfolgreiche Beispiele sind Videoportale wie „YouTube“, auf denen Nutzer täglich Tausende von Videos hochladen und Millionen von Menschen anschauen. Auch in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter spielt UGC eine große Rolle, da Nutzer dort eigene Inhalte teilen, Gedanken festhalten und die Beiträge anderer Nutzer kommentieren können. Darüber hinaus gibt es auch Blogs, Foren, Wikis und andere Plattformen, auf denen Nutzer aktiv Inhalte erstellen und austauschen können.

Wie können Unternehmen UGC nutzen?

Unternehmen können User Generated Content nutzen, um mit ihren Kunden direkt in Kontakt zu treten und eine aktive Interaktion zu ermöglichen. Das kann beispielsweise über Kommentare, Fragen oder Umfragen auf Social Media-Seiten geschehen. Zudem können Unternehmen nutzergenerierte Inhalte in ihre Marketingkommunikation integrieren, um die Glaubwürdigkeit und Reichweite ihrer Produkte oder Dienstleistungen zu steigern. Außerdem besteht die Möglichkeit, UGC auf Crowdsourcing-Plattformen zu nutzen, um kreative Inhalte von Usern für das Unternehmen zu generieren.

Welche Geschäftsmodelle basieren auf User Generated Content?

Es gibt verschiedene Geschäftsmodelle, die auf User Generated Content basieren. Ein Beispiel sind Plattformen, die Nutzern gegen eine Vermittlungsgebühr die Möglichkeit bieten, ihre kreativen Inhalte zu verkaufen. Das können beispielsweise Texte, Designs oder Werbeinhalte sein. Ebenso gibt es Unternehmen, die auf Produktbewertungen und -empfehlungen setzen, um die Sichtbarkeit und den Umsatz ihrer Produkte zu steigern. Darüber hinaus gibt es auch Content-Plattformen, die Nutzern einen Teil der Werbeeinnahmen für ihre erstellten Inhalte bieten.

Wie hat User Generated Content die Medienlandschaft verändert?

User Generated Content hat die Medienlandschaft grundlegend verändert, indem es den Nutzern eine aktive Rolle als Content-Produzenten ermöglicht. Dadurch konnte eine große Vielfalt an Meinungen, Ideen und Informationen entstehen, die vorher von den etablierten Medien oft nicht abgedeckt wurden. User Generated Content ermöglicht es den Nutzern auch, ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen in den Mittelpunkt zu stellen und sich direkt mit anderen Nutzern auszutauschen. Dies hat zu einer Demokratisierung der Medien geführt und die traditionellen Gatekeeper-Funktionen der Medienunternehmen herausgefordert.

Bildnachweis: iStock.com/svetikd


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