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Web 2.0Die private und kommerzielle Nutzung des World Wide Webs hat Ende der 90er Jahre nur zögerlich begonnen. In den letzten Jahren jedoch hat die Technologie Internet einen wahren Hype ausgelöst. Heute haben mehr als die Hälfte der Bundesbürger direkten oder indirekten Zugang ins Web. Die Tendenz ist weiterhin rapide ansteigend, werden auch die Funktionalitäten und Möglichkeiten immer größer. Ein Schlagwort welches in diesem Zusammenhang besonders eingeschlagen hat, ist das Web 2.0. Waren zu den Anfangszeiten des Internets noch statische Inhalte durch die Provider auf Webseiten gehostet, sind in den letzten Jahren auch kollaborative Elemente und durch die große Internetgemeinde erstellte und verfasste Inhalte hinzugekommen. In diesem Kontext spricht man von Web 2.0, auch Mitmach-Web genannt. Konkret bedeutet dies, dass der User nicht mehr nur Content konsumiert, sondern sich auch proaktiv an der Gestaltung von Internetseiten beteiligt. Der Name Web 2.0 stammt also durch die in der Softwareentwicklung bekannten und üblichen Nummerierungen der Versionsstände und wird als zweite Generation des World Wide Webs verstanden. Der Begriff hat in den letzten Jahren an Bedeutung verloren, heute wird meist der Begriff Social Media für interaktiven Internetcontent verwendet.

Wesentliche Charakteristika und Merkmale des Web 2.0

Ein wesentliches Merkmal dieser Internettechnologie wurde bereits dargestellt. Die Inhalte werden nicht mehr nur ausschließlich durch die Benutzer konsumiert, sondern können durch diese auch aktiv mitgestaltet werden. Diese Selbstpublikation von Content ist ein wesentlicher Faktor für den starken Wachstum der Internetgemeinde in den letzten Jahren. Ferner kann auch die kollektive Intelligenz der User für unterschiedliche Zwecke nützlich sein. Potenzielles Beispiel kann die Diskussion eines Problems mit der Ausarbeitung von Lösungsvorschlägen innerhalb eines Forums sein. Generell kann man sagen, je mehr Beiträge und Besucher auf einer Plattform vorhanden sind, umso wertvoller und wichtiger kann eine Web 2.0-Seite sein. Ein weiteres Kriterium ist, dass innerhalb des Web 2.0 neue Technologien und Umgebungen auf Basis von Applikationen zur Verfügung gestellt werden, die Kommunikation und Zusammenarbeit erlauben. Das Web 2.0 vereinfacht das Publizieren von Inhalten und Beiträgen wesentlich, so sind keine Programmierkenntnisse in HTML, Java oder PHP notwendig. Auch Nicht-Experten können also publizieren, ohne hierfür spezielle Kenntnisse zu brauchen. Das macht die Hemmschwelle sehr niedrig. Die Interaktion der Benutzer und User lässt richtige Netzwerke entstehen, in denen soziale Kontakte aufgebaut und gepflegt werden können. Diese Netzwerke werden als Plattformen im World Wide Web realisiert und können einfach und unkompliziert über den Webbrowser aufgerufen werden. Ferner erlauben es Web 2.0-Techniken, dass die Inhalte zwischen den User ausgetauscht und anderen Anwendern zur Verfügung gestellt werden können.

Die Techniken im Web 2.0

Die meisten Techniken, die das Mitmach-Web für seine Funktionalitäten nutzt, sind schon Mitte der 90er Jahre entwickelt worden und wurden für das Web 2.0 perfektioniert und weiterentwickelt. So sind zum Beispiel Abonnementdienste ein elementares Merkmal für die neue Generation des World Wide Webs. Dabei können User Inhalte von anderen Webseiten, welche durch andere Nutzer erstellt wurden, abonnieren. Diese Inhalte werden in regelmäßigen Zeitabständen automatisch geladen und innerhalb einer bestimmten Anwendung zur Verfügung gestellt. Im technischen Kontext spricht man auch von einem Newsfeed, die üblicherweise durch das Format RSS (Really Simple Syndication) abgebildet sind. Klassisches Beispiel für einen Newsfeed ist der Abruf der neuesten Schlagzeilen einer Onlinezeitung. Ferner ist auch das Semantic Web ein Begriff, der das Web 2.0 wesentlich geprägt hat. Hier hat sich die Verschlagwortung bzw. Indexierung von durch User bereitgestellten Beiträgen und Objekten durchgesetzt, diese dient etwa zur Beschreibung von sozialen Netzwerken. Ziel des Semantic Web ist die Interoperabilität und somit die Standardisierung des Internet voranzutreiben. Techniken wie XML oder OWL sind beste Beispiele hierfür. Als dritte Technologie haben auch Webservices einen wesentlichen Beitrag zur positiven Entwicklung des Web 2.0 geleistet. Es handelt sich hierbei um ein Daten- oder Datenauswertungsangebot im World Wide Web. Sie beschreiben Wege und Routen für Datenabfragen oder dessen Austausch, die nicht unbedingt durch Interaktion mit dem Benutzer stattfinden müssen. Eine Suchfunktionalität ist ein sehr treffendes Beispiel für einen Webservice.

Applikationen und Anwendungen im Web 2.0

Die Reichweite der Web 2.0-Anwendungen ist immens. Durch die Flexibilität der eingesetzten Technologien sind den Anwendungsfällen kaum Grenzen gesetzt. Bestes und bekanntes Beispiel einer Web 2.0-Applikation ist ein Wiki. Bei einem Wiki handelt es sich um eine Reihe von Webseiten, die durch die Anwender konsumiert aber mitgestaltet werden können. Im Hintergrund eines Wikis befindet sich eine sogenannte Wiki-Engine, die die Publikationen verwaltet und technisch zur Verfügung stellt. Vereinfacht gesagt handelt es sich bei einem Wiki um ein Content Management System, wo Texte aber auch Bilder und Videos integriert werden können. Eine weitere Anwendung ist der Blog bzw. Weblog. Es handelt sich dabei um ein im Hypertextformat bereitgestelltes Tagebuch bzw. Journal, dass es einem festen Autorenkreis erlaubt, Inhalte zu beschreiben. Die Autoren, auch Blogger genannt, können die Inhalte in chronologischer Reihenfolge zur Verfügung stellen. Welche Inhalte, Beschreibungen oder Gedankengänge niedergeschrieben werden, spielt absolut keine Rolle. Als weitere Applikation des Web 2.0 haben sich Podcasts sehr gut etabliert. Podcasts erlauben es Anwendern, Video- oder Audiodateien im Internet zur veröffentlichen. Die Verwendung von Podcasts ist auch unter dem Schlagwort Video-on-Demand sehr bekannt. Die wohl größte Gemeinde innerhalb des Web 2.0 haben eindeutig die sozialen Netzwerke. Es handelt sich dabei, wie der Name schon sagt, um Plattformen die eine Interaktion und Kommunikation zwischen den Anwendern erlauben. Einzelne Benutzer können innerhalb eines sozialen Netzwerks ein Profil erstellen und Kontakte von Freunden sowie Bekannten verwalten. Innerhalb der Selbstpräsentation kann man Interessen, Hobbys aber auch Bilder posten. In großen Netzwerken, welche weiterhin unter dem Namen Social Communities bekannt sind, können mehr als 1 Milliarde User weltweit angemeldet sein. Eine weitere bekannte und dem Web 2.0 zuordenbare Applikation ist das Social Bookmarking. Mit dieser Funktionalität hat der Internetuser die Möglichkeit, Internetquellen zu indexieren, und zu Verschlagworten um diese in Kategorien und Cluster einzuteilen. Die Auffindbarkeit wird hierdurch wesentlich besser sichergestellt. Die Technik die beim Bookmarking Anwendung findet, ist das bereits angesprochene Semantic Web.

Wirtschaftliche Bedeutung, Kritik und Fazit

Anhand der Nutzerzahlen, Beiträge und Anwendungen lässt sich die Popularität des Web 2.0 sehr gut belegen. Insbesondere junge Menschen nutzen das Mitmach-Web. Der wirtschaftliche Erfolg hat sich jedoch bei den Betreibern der Portale und Techniken aber noch nicht wie erwartet eingestellt. Durch neue Geschäftsmodelle wird immer wieder versucht, diesen Trend umzukehren. Die Kritik, dass der Begriff Web 2.0 sehr allgemein und umfassend ist, wird sehr oft platziert. Neue Anwendungen und Lösungen werden sehr schnell in die Kategorie Web 2.0 geordnet. Experten fordern daher eine Unterteilung des Web 2.0 in weitere Kategorien. Nichtsdestotrotz ist das Web 2.0 mit seinen zahlreichen Anwendungen eine fundamentale Entwicklung, die die Computerwelt und die Internetgemeinde essenziell verändert hat und weiter verändern wird. Die bestehenden Möglichkeiten sind aber noch nicht ausgeschöpft. Bestehende Anwendungen werden weiterhin konsequent optimiert und weiterentwickelt. Die nächste Generation des World Wide Webs wartet jedoch schon und wird als Web 3.0 bezeichnet. Jedoch wird hier auf bestehenden Elementen des semantischen Webs aufgesetzt. Ontologien, Semantische Netze und Annotationen werden also weiterhin die Konzepte und Modelle im World Wide Web prägen und neue Möglichkeiten und Strategien erlauben.

Zusammenfassung

Web 2.0 kennzeichnet eine Evolution des Internets, bei der Nutzer von reinen Konsumenten zu aktiven Teilnehmern werden. Diese Entwicklung ermöglichte eine verstärkte Kollaboration und Interaktion unter den Nutzern und führte zu einer Vielzahl von neuen Applikationen und Möglichkeiten, wie Wikis, Blogs und sozialen Netzwerken. Statt statischer Inhalte bestimmen nun von der Community generierte Beiträge das Web.

Technologien wie RSS-Feeds, Semantic Web und Webservices sind fundamentale Bausteine des Web 2.0. Diese Techniken erleichtern die Content-Veröffentlichung und den Informationsaustausch, wobei keine speziellen Programmierkenntnisse erforderlich sind. Dadurch wird die kollektive Intelligenz genutzt und Netzwerke von sozialen Kontakten können einfach gebildet werden.

Die wirtschaftliche Bedeutung des Web 2.0 ist trotz seiner Popularität und breiten Anwendung noch nicht vollständig realisiert. Es gibt Kritik an der allgemeinen und umfassenden Definition des Begriffs und Experten fordern eine differenziertere Kategorisierung. Die Technologien und Konzepte werden ständig weiterentwickelt und der Fokus verlagert sich zunehmend auf die nächste Phase, das Web 3.0, das auf Elementen des semantischen Webs aufbauen wird.

Häufige Fragen und Antworten

Was ist Web 2.0?

Web 2.0 bezeichnet eine Weiterentwicklung des Internets, bei der Nutzer nicht mehr nur passive Konsumenten sind, sondern aktiv an der Gestaltung von Internetseiten teilnehmen können. Statt statischer Inhalte stehen nun kollaborative Elemente und durch die Internetgemeinde erstellte Inhalte im Vordergrund. Das Web 2.0 ermöglicht somit eine verstärkte Interaktion und Zusammenarbeit der Nutzer.

Welche Techniken werden im Web 2.0 verwendet?

Im Web 2.0 werden verschiedene Techniken eingesetzt, um die Interaktion und Zusammenarbeit der Nutzer zu ermöglichen. Dazu gehören unter anderem RSS-Feeds, Semantic Web und Webservices. Diese Technologien vereinfachen die Veröffentlichung von Inhalten und den Informationsaustausch und erfordern keine speziellen Programmierkenntnisse.

Welche Anwendungen gibt es im Web 2.0?

Im Web 2.0 gibt es eine Vielzahl von Anwendungen, die die aktive Teilnahme der Nutzer ermöglichen. Dazu gehören beispielsweise Wikis, Blogs, soziale Netzwerke und Social Bookmarking. Diese Anwendungen erlauben es den Nutzern, Inhalte zu konsumieren, aber auch selbst zu erstellen und mit anderen Nutzern zu teilen.

Bildnachweis: iStock.com/relif


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