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Joomla!

Hinter Joomla! steht die Non-Profit-Organisation „Open Source Matters!“ mit Anschrift PO Box 4668 #88354 in New York NY10163-4668 in den USA. Bild: Symbolfoto New York City

Joomla! ist ein Vertreter der sogenannten Content-Management-Systeme (CMS) und gehört mittlerweile zu den beliebtesten Allround-CMS-Versionen weltweit. Eine solche Webapplikation erlaubt die Verwaltung von Inhalten einer Webseite, beispielsweise Texte, Bilder oder Videosequenzen, über eine Konfigurationsseite im Hintergrund des Systems, dem sogenannten „Backend„. Gleichzeitig kann ein solch dynamisches Projekt von einer Vielzahl von Menschen mit unterschiedlichsten Aufgaben und Rollen betreut werden.

Das System selbst basiert auf quelloffener Software und steht unter der Open-Source-Lizenz GNU/GPL (GNU General Public License) zur Verfügung. Durch diese Lizenz ist die Nutzung aber auch Veränderung der Software möglich, was den Entwicklern besonders wichtig war und ist. Aktuell ist die Version 3.5.1. verfügbar.

Von Mambo zu Joomla!

Die erste Joomla!-Version erschien im September 2005 und ist damit noch ein vergleichsweise junges eigenständiges System. Hervorgegangen ist Joomla! aus dem CMS „Mambo“. Eine Gruppe von Entwicklern der Version Mambo spaltete sich ab, weil sie den Gedanken einer Open-Source-Software gefährdet sah. Der Mambo-Quellcode diente als erste Grundlage der eigenen Joomla!-Versionen, die unter Open-Source-Lizenz ständig weiterentwickelt wurde.

Das Wort „Joomla“ ist dem Suaheli-Wort „jumla“ angelehnt. Es bedeutet so viel wie „als Ganzes“ oder „das Ganze“. Mit dieser Wortwahl haben die Entwickler recht gut das beschrieben, was hinter dieser Webapplikation steckt: Joomla! ist sehr flexibel einsetzbar. Zugleich sorgt eine immer größer werdende aktive Gemeinde dafür, dass ständig neue Zusatzelemente die Anwendungsmöglichkeiten erweitern. Als Lösung für „das Ganze“ werden Administratoren und Nutzer gleichermaßen angesprochen.

Joomla!: Die Technik

Vergleichbar zu vielen anderen Content-Management-Systemen basiert auch Joomla! auf zwei Bereichen: Das Frontend ist der Bereich, der dem Besucher zur Verfügung steht, wenn er die Internetseite aufruft. Das Backend ist die Administratorenoberfläche, über die der Seitenaufbau gesteuert wird. Trotz der Trennung der beiden Bereiche ist es möglich, auch über das reine Betrachten der Seite hinaus aktiv zu werden. Autoren können beispielsweise Inhalte im Frontend Beiträge erstellen und bearbeiten, ohne Zugriff auf das Backend zu haben. Eine detaillierte und umfangreiche Nutzerverwaltung, die Zugriffs- und Schreibrechte im Front- und Backend steuert, ist daher erforderlich und in Joomla! vorhanden.

Eine Internetseite wird neben den Inhalten vor allem durch das äußere Erscheinungsbild geprägt. Das Layout des Frontends wird durch das sogenannte Template der Webseite erhalten. Die gewünschte Struktur der Internetseite wird hierbei durch die Grundeinstellungen auf Administratorebene und die entsprechenden Positionen einzelner Elemente im Template bestimmt. Templates bestehen vereinfacht gesagt aus HTML– beziehungsweise PHP-Dokumenten, zugehörigen Grafikdateien und den CSS-Dokumenten, die die Formatierungen des Templates enthalten.

Nutzer mit PHP-, HTML- und CSS-Kenntnissen können solche Templates selbst erstellen. Tutorials zu diesem Thema geben ausreichend Informationen, wie ein Template aufzubauen ist. Daneben besteht die Möglichkeit, kostenfreie Templates der Joomla!-Gemeinde zu erhalten oder kostenpflichtige Templates zu erwerben.
Die eigentlichen Seiteninhalte und Elemente, die für die Darstellung der Webseite vorgesehen sind, werden durch Joomla! aus der zugrunde liegenden MySQL-Datenbank geholt und an die vorgesehen Stellen im Template eingebaut.

Die Seitenstruktur und wichtige Elemente

Joomla! unterscheidet drei Elemente:

  • Komponenten
  • Module
  • Plugins.

Die Komponenten stellen die übergeordneten Elemente dar und beherbergen die Inhalte der Webseite, beispielsweise Texte, Galerien, Shops oder Blogs. Eine Webseite ohne Komponente ist nicht möglich. Module enthalten zusätzliche Inhalte und werden im Regelfall auf den im Template vorgesehen Modulpositionen veröffentlicht. Beispiele für Module sind die Menüleisten oder der Login-Bereich. Die unterste Ebene der Elemente wird durch Plugins besetzt. Plugins haben vielerlei Funktionen und arbeiten teilweise mit Komponenten zusammen. Der Editor ist beispielsweise ein Plugin, ebenso wie die Möglichkeit, Bilder einzubinden. Erweiterungen für alle drei Elemente, zum Beispiel umfangreichere Editoren oder erweiterte Sprachpakete, lassen sich zusätzlich installieren.

Die Inhalte werden in einem Joomla!-typischen und etwas gewöhnungsbedürftigen Ordnungssystem organisiert. Dieses Ordnungssystem sieht vor, dass Beiträge – also der Inhalt – in beliebig verschachtelbaren Kategorien und Unterkategorien veröffentlicht werden können. Mindestvoraussetzung für eine funktionierende Joomla!-Applikation ist eine Kategorie, in der sich alle Inhalte befinden. Dieses Ordnungssystem ermöglicht es bei konsequenter Nutzung, Inhalte einzuteilen und für einen entsprechenden Zugriff zu sorgen.

Jeder Inhalt, der erstellt wird, egal, ob in Frontend oder Backend, ist nicht automatisch für die Besucher der Webseite verfügbar. Zunächst muss, nachdem der Beitrag erstellt wurde, eine passende Kategorie ausgewählt werden. Erst dann ist es möglich, diesen Beitrag – auch mit der Option der Veröffentlichung auf der Startseite – freizugeben beziehungsweise zu publizieren. Die entsprechenden Rechte für diesen Schritt müssen vorhanden sein.

Die Menüstruktur bei Joomla!

Die Navigation ist in Joomla! sehr flexibel gehalten. Prinzipiell können so viele Menüs angelegt werden, wie es der Betreiber der Seite für nötig erachtet. Alle Menüeinträge können beliebig oft verschachtelt sein. Grundsätzlich verweisen Menüeinträge auf die Komponenten der Webseite oder führen den Nutzer auf externe Internetseiten.

Es spielt keine Rolle, ob die Menüeinträge auf statische Inhalte verweisen sollen, beispielsweise ein Impressum, oder ob der Link zu dynamischen Kategorien führt.

In jedem Fall besteht die Möglichkeit, über die Navigation Seiten anzusteuern, die eigene Template-Stile aufweisen oder andere Module, als die vorherigen Seiten beinhalten. Werden dynamische Kategorien in der Navigation verlinkt, bietet Joomla! auch hier eine ganze Reihe von Auswahlmöglichkeiten, um bestimmte Inhalte der Kategorien herauszufiltern. Die Anzeigeform der einzelnen Beiträge der Kategorie hängt wiederum auch mit dem hinterlegten Template-Stil zusammen.

Die Benutzerverwaltung in Joomla!

Die Benutzerverwaltung hat in den neuesten Versionen eine erhebliche Renaissance erhalten. Konnten in älteren Versionen nur Benutzergruppen und bestimmte Zugriffsrechte angelegt werden, die im Nachhinein unveränderbar waren, stehen nun Zugriffssteuerungslisten zur Verfügung, sollten sie – je nach Umfang der Webseite und Anzahl der Besucher – benötigt werden.

Die einfachste Ebene in Joomla! ist die Unterscheidung zwischen Besuchern, dies können auch Suchmaschinen sein, und registrierten Benutzern unterschiedlicher Funktionen. Registrierte Benutzer werden hierbei vorher festgelegten Benutzergruppen zugeteilt, deren Rechte sich jederzeit ändern lassen. Die Standard-Benutzergruppen reichen hierbei vom Autoren über Editoren bis hin zu Managern oder Administratoren unterschiedlichster Qualität.

Neben den Benutzergruppen können auch Zugriffsebenen definiert werden. Solche Zugriffsebenen können sich beispielsweise auf den öffentlichen Bereich, den Bereich für registrierte Benutzer oder Spezialbereiche beziehen. Der Vorteil der Unterscheidung zwischen Benutzergruppen und Zugriffsebenen liegt in dem Umstand, dass so jede denkbare Rechte-Situation dargestellt werden kann.

Die Suchmaschinenoptimierung

Eine Webseite soll von einer möglichst breit gestreuten Öffentlichkeit gefunden werden. Allein in der Suchmaschine Google werden jeden Monat über 80 Milliarden Suchanfragen gestartet. Eine Webseite muss, damit sie überhaupt in den Ergebnislisten solcher Suchanfragen auftaucht, bestimmte Kriterien der Suchmaschine erfüllen. Joomla! unterstützt die Erstellung suchmaschinenfreundlicher Webseiten.

Wichtigste Einstellungsmöglichkeit ist die Verwendung sogenannter „suchmaschinenfreundlicher URLs„. Hierbei wird die entsprechende Adresse der Webseite nicht in einem dynamischen Code angezeigt, sondern in der benutzerfreundlichen und lesbaren Form, beispielsweise: http.//www.meine-seite.de/ich-kann-das-lesen. Dies bietet den Vorteil, dass der Benutzer weiß, was sich hinter dieser Webseite verbirgt und die Seite von der Suchmaschine nicht als mehrfacher Inhalt gebrandmarkt wird.

Für jeden Beitrag können zudem Seitentitel, Meta-Beschreibungen oder Schlüsselworte angegeben werden. Auch Bilder können direkt mit dem Einfügen mit alternativen Titeln versehen werden. Zu guter Letzt bietet Joomla! die Möglichkeit, RSS-Feeds für die Inhalte zu erzeugen, was für mehr Backlinks sorgt.

Joomla! ist kein Webbaukasten

Als weltweit eingesetztes Content-Management-System ist Joomla! eine geeignete Webapplikation, um kleinere bis große Webprojekte umzusetzen. Selbst Anfänger in der Erstellung von Webseiten können aufgrund einer übersichtlichen Benutzeroberfläche und der frei erhältlichen Templates nach kurzer Einarbeitung eigene Webseiten erstellen. Joomla! ist aber kein Homepagebaukasten, bei dem mit wenigen Klicks eine fertige Seite erhalten wird. Sind zudem fundierte Kenntnisse in HTML und CSS vorhanden, ermöglicht dieses Open-Source-System auch die fast vollständige Anpassung an die eignen Wünsche und Vorstellungen. Für Multi-Domain-Anwendungen ist dieses Allround-CMS eher nicht geeignet.

Bildnachweis: iStock.com/bloodua


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